Eine gewagte Affaere
deinen Stolz zu opfern, um zu mir zu kommen, obwohl ich dich so schlecht behandelt hatte ..."
"Nicht!" stieß Regan hervor, die sich schmerzlich bewusst war, dass er sich irrte.
Joshua lächelte zärtlich. "Willst du wirklich, dass ich aufhöre?"
"Es ist nicht nötig ..."
"Oh doch! Du bist ein großes Risiko eingegangen, indem du hergekommen bist. Jetzt bin ich an der Reihe."
Sie musste es ihm erklären, bevor er ihr weitere Geständnisse machte. "Joshua ..."
Während sie noch nach den richtigen Worten suchte, fiel ihr Blick auf den eingeschalteten Fernseher. "Was ist das?"
Joshua ließ sie los und nahm die Fernbedienung des Videorecorders, um ihn auszuschalten.
"Moment mal!" Regan nahm sie ihm aus der Hand und betrachtete das Videostandbild. "Das bin ja ich!"
Sie ging näher heran und drückte auf die Starttaste. Das Band lief weiter. "Das ist das Video der Überwachungskamera von dem Abend, an dem ich hier war!"
Joshua seufzte. "Es ist das einzige Bild, das ich von dir habe." Nachdenklich blickte er auf den Bildschirm. "Hie r siehst du ein wenig nervös aus", sagte er leise. "Ich habe mir das Band immer wieder angesehen und glaube, dass du plötzlich Bedenken bekommen hast, dich dann aber doch dazu entschlossen hast, die Sache durchzuziehen."
Joshua blickte auf den Bildschirm, aber Regan betrachtete seine weichen Züge und stellte sich vor, wie er hier in seinem luxuriösen Apartment saß, umgeben von allen
Annehmlichkeiten, und immer wieder das Video ansah, um jede ihrer Bewegungen zu beobachten und ihre Gedanken zu erraten.
"Oh Joshua ..." Sie umarmte ihn und wünschte sich dabei, ihn für immer vor Einsamkeit zu bewahren.
"Jetzt weißt du, warum ich dachte, Ryan würde für dich schwärmen", bemerkte er trocken. "Ich empfand dieselben Gefühle, nur in der Erwachsenenversion. Nach dieser ersten Nacht wollte ich sofort herausfinden, wer du warst und wo ich dich finden konnte, doch dann rief Carolyn an, und die Ereignisse überschlugen sich. Aber du gingst mir nicht mehr aus dem Sinn. Als ich dich in Palm Cove durchs Fenster sah, glaubte ich zu träumen..."
Sie erzählte von Ryan und dem Baum, und Joshua lachte.
"Kein Wunder, dass du ihm gleich gefallen hast. Er spielt liebend gern Verstecken. Apropos spielen: Trägst du etwas unter diesem Kleid?"
Regan errötete, und Joshua sah sie erstaunt und bewundernd zugleich an, als ihm klar wurde, zu welchem Mittel sie gegriffen hatte, um ihn zu verführen.
"Etwa nicht?" fragte er lachend, während sie das erhitzte Gesicht an seiner Brust barg. Er ließ die Hand zärtlich über ihre Hüfte gleiten. "Du meine Güte, du hattest es wirklich auf mich abgesehen, stimmt's? Ich hätte keine Chance gehabt."
Ihr fiel ein, dass sie noch immer etwas klarstellen musste. "Es war nicht meine Idee, heute Abend zu dir zu kommen", begann sie und erzählte ihm von Derek und der E-Mail. "Natürlich glaubte ich, sie wäre von dir."
Joshua war die falsche Schlussfolgerung offenbar nicht unangenehm, da sie ihn dazu gebracht hatte, seine Gefühle zu offenbaren.
"Wenn Derek seine E-Mail an meine private Internetadresse geschickt hat, gab es ja auch eigentlich keine andere Möglichkeit. Ich kontrolliere allerdings meine E-Mails nicht regelmäßig, obwohl Ryan mich ständig dazu drängt..."
Joshua verstummte und ließ Regan los. "Ich bin gleich wieder da!" Es dauerte zwar eine Weile, aber als er vom Te lefonieren zurückkam, funkelten seine Augen amüsiert.
"Es war mein Sohn. Offenbar hat er mein Passwort schon vor einiger Zeit herausgefunden und sich nun entschlossen, Schicksal zu spielen."
"Aber woher wusste er, dass wir ...? Und wie hat er von den falschen Vornamen erfahren?" fragte Regan entsetzt.
Joshua strich sich durchs Haar. "Nachdem du mir nun zum zweiten Mal davongelaufen warst, hatte ich einige Gläser zu viel getrunken", gestand er. "Ich hielt Ryan einen Vortrag darüber, wie gefährlich Frauen sein können. Er meinte, ich hätte auch einige der Details unserer ersten Begegnung flüchtig erwähnt."
"Dann hast du deinem fünfzehnjährigen Sohn aber viel verraten", tadelte sie ihn.
"Nun, er wird sich auch einiges selbst zusammengereimt haben. Du weißt ja, dass mein Sohn den Datenschutz nicht als Hindernis für seine Recherchen ansieht. Gib Ryan einen Computer, ein Modem und genügend Zeit, und er wird eines Tages die Welt regieren."
"Aber warum hat er es getan?" fragte Regan verwirrt. "Er wusste doch, dass wir uns gestritten hatten."
Joshua seufzte. "Ryan
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