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Eine gewagte Affaere

Eine gewagte Affaere

Titel: Eine gewagte Affaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Napier
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weichen Teppich stand, und blickte sich suchend nach ihren Schuhen um. Sie hob die Sandaletten schnell auf und balancierte gerade ungeschickt auf einem Bein, als ein Wirklichkeit gewordener Traum das Wohnzimmer betrat.
    Er war groß, dunkelhaarig und attraktiv, hatte breite Schultern, schmale Hüften und bewegte sich mit der Kraft und Anmut eines Athleten.
    Regan konnte es kaum fassen. Zuerst der Schock beim Anblick von Pierre und nun dieser Mann.
    Sie war davon überzeugt, dass es sich wieder um eine Verwechslung handelte. Ihr leichtsinniger Plan war von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.
    Dies konnte nicht der Mann sein, auf den sie gewartet hatte -
    er war einfach zu vollkommen.

3. KAPITEL
    "Darf ich?"
    Regan hatte nicht bemerkt, dass sie den zweiten Schuh hatte fallen lassen, bis sich der Fremde bückte, um ihn aufzuheben.
    "Danke", sagte sie leise, noch immer auf einem Bein balancierend.
    Aus der Nähe betrachtet, wirkte der Fremde nicht mehr ganz so vollkommen. Er war allerdings tatsächlich groß - weit über einsachtzig , und der schwarze Anzug mit dem nachtblauen Hemd unterstrich seinen dunklen Typ. Er hatte volles schwarzes Haar, das er aus der hohen Stirn gekämmt trug. Regan schätzte ihn auf Mitte dreißig, bemerkte aber auch seine bereits grauen Schläfen.
    Sein Blick verriet Intelligenz und einen Hang zum Zynismus, doch seine markanten Züge wirkten angespannt und wachsam.
    Regan stellte überrascht fest, dass seine Augen nicht ebenfalls dunkel, sondern hellgrau waren. Er hatte eine markante Nase, hohe Wangenknochen und ein kräftiges Kinn.
    Sie musste den Kopf zurückbeugen, um den Fremden ansehen zu können, und bemerkte, dass die linke Seite seines Halses mit feinen Narben übersät war, die eindeutig von einer verheilten Brandwunde stammten. Die Verletzung, die so bleibende Spuren hinterlassen hatte, war sicher sehr schwer gewesen.
    Also hatte auch er Schmerz erlitten - nur dass seine Narben sichtbar waren.
    Regan blickte auf seine Hand, in der er ihre zierliche Sandalette hielt, und entdeckte weitere Narben. Sie kämpfte gegen das Mitgefühl an, das sie plötzlich empfand. Es wäre absurd gewesen zu glauben, dass ein Mann wie er Mitleid brauchte.
    "Ich hatte die Schuhe ausgezogen", erklärte sie schne ll und stellte den anderen Fuß wieder auf den Boden.
    Der Fremde lächelte über diesen überflüssigen Kommentar.
    "Tatsächlich?" fragte er mit sanftem Spott, der überhaupt nicht zu seiner zynischen Ausstrahlung und dem wachsamen Blick passte.
    Er strich mit dem Daumen über den Absatz der Sandalette.
    "Taten dir die Füße weh?"
    Seine Stimme war tief und ein wenig rau. Der Klang ließ Regan erschauern.
    "Nein, ich ... hatte mich nur hingelegt."
    Der Fremde zog erstaunt die Augenbrauen hoch. Sie spürte entsetzt, wie sie errötete, als sie sich plötzlich vorstellte, wie sie sich nackt auf den schwarzen Seidenlaken räkelte - wie eine gehorsame Dienerin, die auf ihren Herrn und Meister wartete.
    "Auf die Couch", fügte sie mit Nachdruck hinzu.
    "Natürlich", antwortete er amüsie rt. Regan fühlte sich von ihm durchschaut und wurde noch nervöser.
    Sie warf den Kopf zurück und bemühte sich um eine selbstbewusste, herablassende Haltung, die der Fremde jedoch sofort wieder ins Wanken brachte.
    "Darf ich?" fragte er wieder und kniete sich vor ihr hin, ohne auf eine Antwort zu warten. Er umfasste ihren Knöchel und hob ihren Fuß sanft hoch.
    Regan verlor das Gleichgewicht und suchte unwillkürlich Halt, indem sie seine Schultern umfasste. Sie spürte deutlich seine kräftigen Muskeln unter dem Stoff des teuren Anzugs.
    "Was tust du da?" fragte sie erschrocken. "Ach so ..."
    Sie beobachtete, wie er ihr vorsichtig die Sandalette überstreifte. "Danke ... Das wäre nicht nötig gewesen", sagte sie leise.
    Der Fremde blickte zu ihr auf, erhob sich aber nicht. "Es war mir ein Vergnügen." Er hielt noch immer leicht ihre schmale Fessel umfasst. "Du hast sehr hübsche Füße. Und schöne Beine", fügte er hinzu, strich sanft über ihre Wade und ließ die Fingerspitzen schließlich in ihrer Kniekehle ruhen.
    Ein Schauer der Erregung überlief sie. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und sie atmete schneller. All ihre Zweifel hatten sich zerstreut. Dies war der Mann, auf den sie gewartet hatte. "Danke", wiederholte sie und hoffte, dass sie nicht so nervös aussah, wie sie sich fühlte.
    "Entschuldige, dass ich dich so lange habe warten lassen.
    Hoffentlich hast du dich nicht zu sehr gelangweilt."

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