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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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als die Menschen noch Menschen waren ...
    Genau in diesem Augenblick, während er vertieft war in die Schönheit seiner Forschungsobjekte, hörte er die unerklärlichen Laute. Sie drangen aus der Mitte der ausgestellten Artefakte.
    Jemand befand sich in seiner Ausstellung.
    Er konnte sie dort hinten hören, dort im Hintergrund. Jemand oder etwas hatte die Sicherheitssperren überwunden, die das Publikum fernhalten sollte. Miller schaltete das Lesegerät aus und erhob sich langsam. Er zitterte am ganzen Körper, als er sich vorsichtig der Ausstellung näherte. Er desaktivierte die Sperren und kletterte über das Geländer auf den Betonboden. Einige neugierige Besucher blinzelten verwirrt, als der kleine, seltsam gekleidete Mann zwischen den authentischen Kopien herumzukriechen begann, die für die Ausstellung zusammengetragen worden waren, und zwischen ihnen verschwand.
    Schwer atmend schritt Miller über das Pflaster und bog in einen sorgfältig angelegten Kiesweg ein. Vielleicht war es einer von den anderen Theoretikern, ein Spitzel des Ministeriums, der hier herumschnüffelte und nach diskreditierendem Material Ausschau hielt. Eine Ungenauigkeit hier – ein winziger, unbedeutender Fehler dort. Schweiß trat ihm auf die Stirn; aus Zorn wurde Entsetzen. Rechts von ihm befand sich ein Blumenbeet. Rosen und kleine Stiefmütterchen. Dann der feuchte grüne Rasen. Die strahlend weiße Garage mit dem halb geöffneten Tor. Das schnittige Heck eines 1954er Buicks – und dann das Haus selbst.
    Er mußte vorsichtig sein. Wenn es wirklich jemand vom Ministerium war, würde er die herrschende Hierarchie gegen sich haben. Vielleicht gehörte er zu den wichtigen Leuten. Vielleicht war es sogar Edwin Carnap, der Präsident des Amtes, der höchstrangige Beamte im Gebiet jenes New York des Weltdirektorates. Bebend stieg Miller die drei Betonstufen hinauf. Nun befand er sich auf der Veranda des für das zwanzigste Jahrhundert typischen Hauses, das den Mittelpunkt der Ausstellung darstellte.
    Es war ein hübsches, kleines Haus; hätte er in jener Zeit gelebt, dann in so einem Gebäude. Drei Schlafzimmer, ein kalifornischer Bungalow im Rancherstil. Er stieß die Vordertür auf und betrat das Wohnzimmer. Gegenüber ein Kamin. Dunkle, weinrote Teppiche. Eine moderne Couch und Lehnstühle. Ein niedriger Teakholztisch mit einer Glasplatte. Kupferaschenbecher. Ein Feuerzeug und ein Bündel Zeitschriften. Blitzende Stehlampen aus Plastik und Metall. Ein Bücherschrank. Ein Fernseher. Ein großes Fenster mit Blick auf den Garten. Er durchschritt das Zimmer und betrat den Korridor.
    Das Haus war erstaunlich komplett. Unter seinen Füßen ging von der Bodenheizung eine angenehme Wärme aus. Er blickte in das erste Schlafzimmer. Das Boudoir einer Frau. Eine seidene Bettdecke. Weiße, gestärkte Leinentücher. Schwere Vorhänge. Ein Spiegeltisch. Flaschen und Gläser. Ein großer runder Spiegel. Ein gut ausgestatteter Kleiderschrank. Ein Morgenrock, der über einer Stuhllehne hing. Hausschuhe. Nylonstrümpfe, sorgfältig gefaltet und am Fußende des Bettes liegend.
    Miller ging den Korridor entlang und äugte in das nächste Zimmer. Eine bunte Tapete; Clowns und Elefanten und Seiltänzer. Das Kinderzimmer. Zwei kleine Betten für die beiden Jungen. Modellflugzeuge. Ein Kleiderschrank, auf dem ein Radio stand, ein paar Kämme, Schulbücher, Wimpel, ein Parken verboten- Schild, einige Fotos, die am Spiegel befestigt waren. Ein Briefmarkenalbum.
    Auch hier war niemand.
    Miller sah in das modern eingerichtete Badezimmer und sogar in die gelb gekachelte Duschkabine. Er durchquerte das Eßzimmer, warf einen Blick die Kellertreppe hinunter, wo sich die Waschmaschine und die Schleuder befanden. Dann öffnete er die Hintertür und musterte den Hinterhof. Ein Rasen, und der Verbrennungsofen. Einige kleine Bäume und dann der dreidimensional projizierte Hintergrund, wo sich andere Häuser abzeichneten und mit den verblüffend echt wirkenden blauen Bergen verschmolzen. Noch immer war niemand zu sehen. Der Hof war verlassen – leer. Er schloß die Tür und kehrte um.
    Aus der Küche drang Gelächter.
    Das Lachen einer Frau. Das Klirren von Löffeln und Tellern. Und Gerüche. Es dauerte etwas, bis er, der Wissenschaftler, sie identifiziert hatte. Schinken und Kaffee. Und Toast. Jemand frühstückte. Ein Frühstück im Stil des zwanzigsten Jahrhunderts.
    Er hastete durch den Korridor, vorbei am dritten Schlafzimmer, wo Schuhe und Kleidung verstreut

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