Eine handvoll Dunkelheit
daß ich es vertuschen kann. Sie wissen, daß Gannet hier ist. Er und sein Stab kümmern sich um den alten Mann.«
»Warum erzählen Sie mir das?« Die beiden Männer schritten die Rampe hinunter in die unterirdische Garage. Ein Aufseher brachte LeMarrs Auto herbei, und sie stiegen ein. LeMarr nahm auf dem Fahrersitz Platz. »Sie wissen, warum man mich in den Psycho-Würfel eingesperrt hat.«
»Nehmen Sie das.« LeMarr reichte V-Stephens den Kältestrahler und steuerte den Wagen den Tunnel hinauf zur Oberfläche, fädelte sich ein in den dichten New Yorker Mittagsverkehr. »Sie werden Kontakt mit dem Kolonialbüro aufnehmen und es darüber informieren, daß die Erde mit Sicherheit diesen Krieg verlieren wird.« Er steuerte das Auto von der Hauptstraße in einen Seitenweg und näherte sich langsam dem interplanetaren Raumhafen. »Sagen Sie ihnen, daß sie die Verhandlungen einstellen und unverzüglich zuschlagen sollen. Der totale Krieg. In Ordnung?«
»In Ordnung«, nickte V-Stephens. »Jetzt, da wir den Sieg schon in der Tasche haben ...«
»Da täuschen Sie sich.«
V-Stephens wölbte die grünen Augenbrauen. »Oh? Ich dachte, Unger war Zeuge der totalen Niederlage.«
»Gannet ist dabei, den Verlauf des Krieges zu ändern. Er ist auf einen kritischen Punkt gestoßen. Sobald er über genaue Daten verfügt, wird er das Direktorat dazu zwingen, den Mars und die Venus mit allen verfügbaren Kräften anzugreifen. Der Krieg ist von nun an nicht mehr aufzuhalten.« LeMarr stoppte den Wagen am Rande des interplanetaren Raumhafens. »Und wenn es schon zum Krieg kommt, dann soll zumindest keiner Vorteile durch einen Überraschungsangriff erlangen. Sie können Ihrer Kolonialorganisation und Ihrer Regierung sagen, daß unsere Kriegsflotte bereits auf dem Weg ist. Sagen Sie ihnen, sie sollen sich darauf vorbereiten. Sagen Sie ihnen ...«
LeMarrs Stimme brach ab. Wie ein abgelaufenes Spielzeug sackte er in seinem Sitz zusammen, fiel stumm nach vorn und lag schlaff über dem Lenkrad. Seine Brille rutschte ihm von der Nase und auf den Boden, und V-Stephens setzte sie ihm nach einem Moment wieder auf. »Es tut mir leid«, sagte er leise. »Sie haben es gut gemeint, aber Sie haben alles durcheinandergebracht.«
Kurz untersuchte er LeMarrs Kopf. Der Impuls aus dem Kältestrahler war nicht bis zum Gehirngewebe durchgedrungen; LeMarr würde in einigen Stunden wieder zu sich kommen und außer bohrenden Kopfschmerzen keine bleibenden Schäden zurückbehalten. V-Stephens schob den Kältestrahler in die Tasche, griff nach der Aktentasche und wuchtete LeMarrs Körper vom Fahrersitz. Einen Moment später drehte er den Zündschlüssel herum und wendete das Auto.
Als er zurück in Richtung Krankenhaus raste, warf er einen Blick auf seine Uhr. Es war noch nicht zu spät. Er beugte sich nach vorn und warf eine Münze in das Münzvideofon, das am Armaturenbrett angebracht war. Nachdem er gewählt hatte, erschien eine Angestellte des Kolonialbüros auf dem Bildschirm.
»Ich bin V-Stephens«, erklärte er. »Etwas ist schiefgegangen. Man hat mich aus dem Krankenhaus geschafft. Ich kehre jetzt wieder dorthin zurück. Ich denke, daß ich noch rechtzeitig eintreffe.«
»Ist der Vibrator zusammengesetzt?«
»Ja. Aber ich habe ihn nicht bei mir. Ich habe ihn bereits mit dem magnetischen Strom polarisiert. Er ist bereit – wenn ich zu ihm vordringen kann.«
»Wir haben hier eine Störung«, sagte das grünhäutige Mädchen. »Ist die Leitung sicher?«
»Nein«, gestand V-Stephens. »Aber ich benutze ein öffentliches Video, und sie können nicht jedes Gespräch überwachen.« Er überprüfte die Kontrollanzeigen des plombierten Gerätes. »Nichts deutet auf eine Anzapfung hin. Fahren Sie fort.«
»Das Schiff wird Sie nicht in der Stadt aufnehmen können.«
»Verdammt«, fluchte V-Stephens.
»Sie müssen New York aus eigener Kraft verlassen; dort können wir Ihnen nicht helfen. Der Mob hat unsere New Yorker Hafenanlagen zerstört. Sie werden sich mit einem Bodenauto bis nach Denver durchschlagen müssen. Dort ist der nächste Ort, wo das Schiff landen kann. Unsere letzte sichere Anlage auf der Erde.«
V-Stephens seufzte. »Welch ein Pech. Sie wissen, was geschieht, wenn man mich erwischt?«
Das Mädchen lächelte schwach. »Alle Schwimmfüße sehen für Erdmenschen gleich aus. Sie hängen jeden von uns auf. Wir befinden uns alle in der gleichen Situation. Viel Glück; wir warten auf Sie.«
Wütend unterbrach V-Stephens die Verbindung
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