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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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mehr alles so, wie es früher war ... aber zehn Jahre sind auch nicht sehr lang. Noch einmal zwanzig Jahre, und die Züge werden wieder fahren. Und unsere letzten Straßenbauobligationen haben sich ausgezeichnet verkauft und waren sogar umgehend vergriffen.
    »Ein Anruf für Sie, Sir, aus Oklahoma City«, sagte Mr. Fall und reichte ihm den Hörer des transportablen Feldtelefons.
    »John LeConte, Generalvertreter im Außendienst, am Apparat«, meldete sich LeConte laut. »Sprechen Sie; sprechen Sie schon.«
    »Hier ist die Parteizentrale«, ertönte eine trockene Stimme, untermalt von statischen Geräuschen, leise an seinem Ohr. »Wir haben Meldungen von Dutzenden beunruhigter Bürger aus West Oklahoma und Texas bekommen, die von einer riesigen ...«
    »Sie ist hier«, unterbrach LeConte. »Ich kann sie bereits sehen; ich bin gerade dabei, Kontakt mit ihren Anführern aufzunehmen, und ich werde Ihnen zur gegebenen Zeit einen ausführlichen Bericht übermitteln. Es war also unnötig, mich anzurufen.« Er war gereizt.
    »Ist die Armada schwer bewaffnet?«
    »Nee«, entgegnete LeConte. »Sie scheint nur Bürokraten, Handelsvertreter und Frachtgut mitzuführen. Mit anderen Worten: Blutsauger.«
    »Nun«, sagte der Parteifunktionär, »gehen Sie und bringen Sie ihnen bei, daß ihre Anwesenheit hier sowohl von der einheimischen Bevölkerung als auch von dem Verwaltungsrat der Hilfsgemeinschaft für Kriegsversehrte Gebiete mißbilligt wird. Sagen Sie ihnen, daß eine Versammlung einberufen und eine Protestnote verabschiedet wird, mit der wir unsere Empörung über diese Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten durch eine interstellare Körperschaft ausdrücken.«
    »Ich weiß, ich weiß«, versicherte LeConte. »Alles ist schon entschieden, ich weiß.«
    »Sir«, rief ihm sein Chauffeur zu, »Ihr Wagen ist jetzt fahrbereit.«
    Der Parteifunktionär schloß: »Machen Sie klar, daß Sie nicht mit ihnen verhandeln können; Sie haben nicht die Autorität, ihre Anwesenheit auf der Erde zu legalisieren. Das kann nur der Rat, und der ist natürlich völlig dagegen.«
    LeConte legte den Hörer auf und stieg hastig in das Auto.
     
    Trotz der Proteste der lokalen Behörden entschied Peter Hood vom CSEB, sein Hauptquartier in den Ruinen einer der alten irdischen Metropolen, in New York City, aufzuschlagen. Das würde dem CSEB mehr Prestige verleihen, wenn es langsam den Einflußbereich der Organisation ausdehnte. Und am Ende würde der Einflußbereich natürlich den ganzen Planeten umfassen. Aber das würde Jahrzehnte dauern.
    Während er durch die Ruinen eines ehemaligen Hauptbahnhofs schritt, dachte Peter Hood, daß er schon lange pensioniert sein würde, wenn dieses Projekt beendet war. Nicht viel war von der Kultur vor der Tragödie übriggeblieben, und die örtlichen Behörden – die politischen Nullen, die vom Mars und der Venus heruntergeschneit waren, als man die Nachbarplaneten um Hilfe gebeten hatte – waren nicht sehr erfolgreich gewesen. Und dennoch bewunderte er ihre Anstrengungen.
    Er wandte sich an die Mitglieder seines Stabes, die direkt hinter ihm gingen. »Wissen Sie, sie haben die Dreckarbeit für uns gemacht; wir sollten ihnen dankbar dafür sein. Es ist nicht leicht, in einem vollkommen zerstörten Gebiet anzufangen, so wie sie es getan haben.«
    »Es hat ihnen auch viel eingebracht«, bemerkte Fletcher.
    »Das Motiv spielt keine Rolle«, entgegnete Hood. »Auf jeden Fall waren sie erfolgreich.« Er dachte an den Beamten, der in seinem Dampfauto zu ihnen gekommen war; es war ein ernstes und formelles Treffen voller komplizierter Fallstricke gewesen. Als diese Leute vor Jahren hier aufgetaucht waren, hatte sie niemand begrüßt, sah man vielleicht von einigen strahlenverseuchten, rußgeschwärzten Überlebenden ab, die aus ihren Kellern herausgetorkelt waren und blicklos um sich gestarrt hatten. Er schauderte.
    Ein einfacher CSEB-Mann trat auf ihn zu, salutierte und sagte: »Es ist uns gelungen, ein unzerstörtes Gebäude zu finden, in dem Sie und Ihr Stab sich für die erste Zeit niederlassen können. Allerdings liegt es unter der Erde.« Er wirkte enttäuscht. »Nicht gerade das, wonach wir gesucht haben ... wir mußten die örtlichen Behörden verjagen, um an eine vernünftige Unterkunft zu gelangen.«
    »Ja«, nickte Hood, »sie haben genug Zeit zum Herumschnüffeln gehabt. Ich bin einverstanden; wenn es noch gut in Schuß ist, wird es genügen.«
    »Die Anlage«, fuhr der einfache CSEB-Mann fort, »war

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