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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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einst eine große homöosthatische Zeitung, die New York Times. Sie hat direkt unter uns gedruckt. Zumindest nach den Bauplänen zu urteilen. Wir haben die Zeitung selbst bisher noch nicht finden können; bei den Homöozeitungen war es üblich, daß man sie kilometertief unter der Erde einrichtete. Und noch können wir nicht genau sagen, wieviel von dieser erhalten geblieben ist.«
    »Aber sie wäre recht nützlich«, bemerkte Hood.
    »Ja«, bestätigte der CSEB-Mann. »Ihre Außenstellen sind über den ganzen Planeten verteilt; sie muß jeden Tag Tausende verschiedene Ausgaben verbreitet haben. Wie viele Außenstellen noch funktionieren ...« Er verstummte. »Es ist schwer zu glauben, daß die örtlichen Politiker keinen Versuch unternommen haben, einige der zehn oder elf weltweiten Homöozeitungen zu reparieren, aber dies scheint der Fall zu sein.«
    »Seltsam«, nickte Hood. Sicherlich hätte dies ihre Arbeit erleichtert; die Aufgabe, nach der Tragödie die Menschen zu einer Kultur zusammenzufassen, erforderte Zeitungen; die radioaktiven Partikel in der Atmosphäre machten Radio- und Fernsehempfang schwierig, wenn nicht gar unmöglich. »Das läßt mich mißtrauisch werden«, wandte er sich an seinen Stab. »Versuchen sie es vielleicht gar nicht wirklich? Dient ihnen ihre Arbeit vielleicht nur als Vorwand?«
    Es war seine Frau Joan, die sich zu Wort meldete. »Möglicherweise fehlen ihnen einfach die Fähigkeiten, die Homöozeitungen wieder in Gang zu setzen.«
    Gebt ihnen die Gabe des Zweifelns, dachte Hood. Du hast recht.
    »Also wurde die letzte Ausgabe der Times an dem Tag herausgegeben«, stellte Fletcher fest, »an dem das Unglück geschah. Und seitdem liegt das gesamte Netzwerk der Zeitungen und Nachrichtenübermittlung brach. Diese Politiker sind Narren; es beweist, daß sie nichts von den Grundlagen einer Zivilisation verstehen. Wenn wir die Homöozeitungen wieder in Betrieb nehmen, können wir mehr für die Wiederherstellung der einstigen Zivilisation tun, als sie es mit ihren Tausenden erbärmlichen Projekten erreicht haben.« Seine Stimme drückte Verachtung aus.
    »Vielleicht irren Sie sich«, erklärte Hood, »aber lassen wir das. Hoffen wir, daß das Gehirn der Zeitung unversehrt ist; wir können es vermutlich kaum ersetzen.« Vor sich erblickte er den Eingang, den die Mannschaften vom CSEB freigelegt hatten. Das würde seine erste Handlung auf diesem zerstörten Planeten sein: Diese riesige, selbstlenkende Einheit mußte ihren einstigen Einfluß zurückerhalten. Sobald sie wieder ihre Arbeit aufgenommen hatte, würde er freie Hand haben für andere Aufgaben; die Homöozeitung konnte seine Tätigkeit sehr erleichtern.
    Ein Arbeiter, der noch immer damit beschäftigt war, die Trümmer fortzuräumen, brummte: »Jesses, ich habe noch nie soviel Schutt gesehen. Man könnte fast glauben, sie hätten ihn hier abgeladen.« In seinen Händen glühte und zitterte das Sauggerät, während es die Trümmer absorbierte, in Energie verwandelte und eine langsam wachsende Öffnung freilegte.
    »Ich würde gern so schnell wie möglich einen Bericht über ihren Zustand erhalten«, sagte Hood zu den Ingenieuren, die darauf warteten, durch die Öffnung treten zu können. »Wie lange wird es dauern, um sie zu reparieren, wieviel ...« Er verstummte.
    Zwei schwarzuniformierte Männer waren erschienen. Polizisten aus dem Sicherheitsschiff. Einer von ihnen, erkannte er, war Otto Dietrich, der oberste Untersuchungsbeamte, der die Armada von Centauri begleitete, und automatisch erfüllte ihn Spannung; ein Reflex, der nicht nur ihn betraf – er sah, wie die Arbeiter und Ingenieure für einen Moment in ihrer Arbeit innehielten und dann, langsamer, weitermachten.
    »Hallo«, begrüßte er Dietrich. »Schön, Sie zu sehen. Gehen wir in den Nebenraum; dort können wir uns ungestört unterhalten.« Er wußte, was der Untersuchungsbeamte wollte; er hatte ihn bereits erwartet.
    »Ich möchte nicht viel von Ihrer Zeit beanspruchen, Hood«, erwiderte Dietrich. »Ich weiß, daß Sie sehr beschäftigt sind. Was ist das hier?« Neugierig sah er sich um, und sein glattes, rundes, wachsames Gesicht besaß einen gierigen Ausdruck.
     
    In dem kleinen Nebenraum, den er als behelfsmäßiges Büro benutzte, sah Hood die beiden Polizisten an. »Ich bin gegen eine Strafverfolgung«, erklärte er bestimmt. »Es ist schon zu lange her; lassen Sie sie in Ruhe.«
    Dietrich zupfte gedankenverloren an seinem Ohr. »Aber Kriegsverbrechen sind

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