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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Kriegsverbrechen, selbst nach drei oder vier Jahrzehnten. Was gibt es dagegen einzuwenden? Das Gesetz verpflichtet uns, diese Verbrechen zu ahnden. Jemand hat den Krieg begonnen. Möglicherweise leisten diese Leute jetzt verantwortungsvolle Arbeit, aber das spielt wohl kaum eine Rolle.«
    »Wie viele Polizeitruppen haben Sie abgesetzt?« fragte Hood.
    »Zweihundert Mann.«
    »Dann sind Sie bereit, sich an die Arbeit zu machen.«
    »Wir sind bereit, Nachforschungen anzustellen, sachdienliche Unterlagen zu beschlagnahmen und vor den lokalen Gerichten Anklage zu erheben. Wir sind zur Zusammenarbeit bereit, wenn Sie das meinen. Verschiedene erfahrene Personen haben wichtige Dinge herausgebracht.« Dietrich musterte ihn. »All das ist unumgänglich; ich sehe da kein Problem. Haben Sie vor, die Schuldigen zu beschützen – wollen Sie ihre sogenannten Fähigkeiten Ihrem Stab zugute kommen lassen?«
    »Nein«, erklärte Hood gelassen.
    »Fast achtzig Millionen Menschen sind durch die Katastrophe ums Leben gekommen. Können Sie das vergessen? Oder liegt es daran, daß es sich lediglich um hiesige Menschen handelt, die uns persönlich nicht bekannt ...«
    »Das ist es nicht«, unterbrach Hood. Er wußte, daß es hoffnungslos war; die Mentalität der Polizisten war ihm fremd. »Ich habe bereits meine Einwände dargelegt. Ich bin überzeugt, daß es keinen Sinn mehr hat, nach so langer Zeit Urteile auszusprechen und die Schuldigen zu hängen. Rechnen Sie nicht damit, daß ich Ihnen dafür meine Leute zur Verfügung stelle; ich werde mich dagegen wehren, Ihnen auch nur einen einzigen Mann zu überlassen; nicht einmal einen Pförtner. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«
    »Sie sind ein Idealist«, seufzte Dietrich. »Wir haben eine ehrenvolle Aufgabe ... den Wiederaufbau, richtig? Was Sie nicht sehen können oder wollen ist, daß diese Leute wieder damit anfangen werden, eines Tages, wenn wir jetzt keine Schritte unternehmen. Wir sind es den zukünftigen Generationen schuldig; jetzt scharf vorzugehen, ist die humanste Methode. Sagen Sie, Hood, was ist das für ein Gelände? Was legen Sie hier mit solch einem Einsatz an Mensch und Material frei?«
    »Die New York Times«, sagte Hood.
    »Ich nehme an, sie verfügt über ein Archiv? In dem wir nachschlagen können? Das wäre sehr wertvoll für uns bei der Zusammenstellung der Anklagen.«
    »Ich kann Ihnen nicht verwehren«, erwiderte Hood, »das von uns freigelegte Material einzusehen.«
    Dietrich lächelte. »Die Berichte über die politischen Ereignisse, die zum Krieg führten, wären für uns bestimmt sehr interessant. Zum Beispiel, wer zum Zeitpunkt der Katastrophe in den Vereinigten Staaten die Regierungsgewalt innehatte. Niemand, mit dem wir bisher gesprochen haben, scheint sich daran zu erinnern.«
     
    Früh am nächsten Morgen traf der Bericht der Ingenieure in Hoods behelfsmäßigem Büro ein. Die Energieversorgung der Zeitung war vollkommen zerstört worden. Aber das Celaphon, das Gehirn, das das homöosthatische System steuerte, schien noch intakt zu sein. Vielleicht konnte man es an die Energieversorgung eines der Raumschiffe anschließen. Dann würde man sehr viel weiter sein.
    »Mit anderen Worten«, wandte sich Fletcher an Hood, als sie zusammen mit Joan am Frühstückstisch saßen, »es kann funktionieren, aber es kann auch nicht funktionieren. Sehr pragmatisch. Wir schließen sie an, und wenn alles klappt, haben Sie Ihre Arbeit getan. Was ist, wenn es schiefgeht? Geben die Ingenieure in diesem Fall dann auf?«
    Hood betrachtete seine Tasse und erwiderte: »Das schmeckt wie echter Kaffee.« Er dachte nach. »Weisen Sie sie an, daß sie ein Schiff herschaffen und die Homöozeitung daran anschließen sollen. Und wenn sie zu drucken beginnt, bringen Sie mir unverzüglich die Ausgabe her.« Er nippte an seinem Kaffee.
    Eine Stunde später war eines der Raumschiffe in der Nähe niedergegangen, und man hatte die Homöozeitung an seine Energiespeicher angekoppelt. Die Anschlüsse waren angebracht, die Schaltkreise sorgsam geschlossen.
    Peter Hood saß in seinem Büro und vernahm tief aus der Erde ein leises Rumpeln, ein zögerndes, unsicheres Rauschen. Sie hatten Erfolg gehabt. Die Zeitung erwachte zum Leben.
    Als ihm ein abgehetzter CSEB-Mann die Ausgabe auf den Schreibtisch legte, war er von ihrer Exaktheit überrascht. Trotz ihres inaktiven Zustandes war es der Zeitung irgendwie gelungen, auf der Höhe der Ereignisse zu bleiben. Ihre Rezeptoren hatten

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