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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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getrocknet war, matt, ungleichmäßig, verschwommen. Kurz überflog Fergesson den Text, aber es hatte keinen Zweck. Konfuse Berichte ohne Sinn, fette Schlagzeilen ohne Hand und Fuß.
    »Allen hat einige Originale für uns dabei«, erklärte Charlotte. »Dort in der Schachtel.«
    »Das wird nichts nutzen«, entgegnete Untermeyer düster. »Er hat sich den ganzen Morgen lang nicht gerührt. Ich habe in der Schlange mit einem kürzlich entdeckten Toaster gewartet, von dem ich eine Kopie haben wollte. Nichts. Als ich nach Hause fuhr, ging mein Auto kaputt. Ich sah unter die Kühlerhaube, aber wer kennt sich schon mit den Motoren aus? Das ist nicht unsere Sache. Ich fummelte herum, bis er wieder lief, zumindest bis zur Standard-Station ... Das verdammte Blech ist so rostig, daß ich es mit dem Daumen durchstoßen kann.«
    Fergesson hielt den Buick vor einem großen weißen Apartmenthaus an, wo Charlotte wohnte. Es dauerte einen Moment, bis er es wiedererkannte; seit seinem letzten Besuch hier, vor einem Monat, hatte es sich verändert. Ein hölzernes Gerüst, ungefüge und behelfsmäßig, stützte es. Ein paar Arbeiter stocherten unentschlossen im Fundament; das ganze Gebäude kippte langsam nach einer Seite. Breite Risse gähnten in den Mauern. Überall lag Mörtel verstreut. Der schuttübersäte Bürgersteig vor dem Gebäude war abgesperrt.
    »Es gibt nichts, das wir dagegen tun können«, sagte Untermeyer wütend. »Nur herumsitzen und zuschauen, wie alles zerfällt. Wenn er nicht bald etwas unternimmt ...«
    »Alles, was er früher für uns kopiert hat, beginnt sich abzunutzen«, erklärte Charlotte, als sie die Wagentür öffnete und ausstieg. »Und alles, was er jetzt für uns kopiert, ist eine einzige Matsche. Was also sollen wir tun?« Sie fröstelte in der Kühle des Mittags. »Ich glaube, wir werden wie die Chicago-Siedlung aufgeben müssen.«
    Die letzte Bemerkung ließ alle schaudern. Chicago, die Siedlung, die zusammengebrochen war! Der Biltong, der dort kopiert hatte, war alt geworden und gestorben. Ausgelaugt hatte er sich in einen stummen, starren Haufen aus lebloser Materie verwandelt. Die Häuser und Straßen, all die Dinge, die von ihm kopiert worden waren, zerfielen allmählich und wurden wieder zu schwarzer Asche.
    »Er hat nicht gelaicht«, flüsterte Charlotte furchtsam. »Er hat kopiert und sich dabei verbraucht, und dann ist er einfach ... gestorben.«
    Nach einer Weile erinnerte Fergesson mit heiserer Stimme: »Aber die anderen haben es bemerkt und so rasch wie möglich einen Ersatz geschickt.«
    »Es war zu spät!« knurrte Untermeyer. »Die Siedlung war bereits zerstört. Nur ein Häuflein von Überlebenden blieb übrig. Sie lagen nackt herum, froren und hungerten, und die Hunde fielen sie an. Die verdammten Hunde, die von überall herbeiliefen und ein richtiges Festmahl hatten!«
    Sie standen nebeneinander auf dem verfallenen Bürgersteig, von Furcht und Unruhe erfüllt. Selbst John Dawes’ hageres Gesicht besaß einen entsetzten Ausdruck und verriet kehlenzuschnürende Angst. Fergesson dachte sehnsuchtsvoll an seine eigene Siedlung, die ein Dutzend Kilometer weiter im Osten lag. Sie wuchs und gedieh – der Biltong von Pittsburgh war auf der Höhe seiner Kraft, ein junges und gesundes Exemplar, ausgestattet mit den schöpferischen Fähigkeiten seines Volkes. Dort war alles anders!
    Die Häuser in der Pittsburgh-Siedlung waren massiv und makellos. Die Bürgersteige waren sauber und fest. Die Fernsehgeräte und Mixer und Toaster und Autos und Klaviere und Kleider und Whiskyflaschen und Pfirsichkonserven in den Schaufenstern der Geschäfte waren perfekte Kopien der Originale – authentische, detaillierte Reproduktionen, die sich in nichts von den echten Artikeln unterschieden, die den Krieg in den vakuumisolierten, unterirdischen Lagern überstanden hatten.
    »Falls diese Siedlung zusammenbricht«, sagte Fergesson schwerfällig, »könnten wir vielleicht einige von euch bei uns aufnehmen.«
    »Kann denn Ihr Biltong für mehr als hundert Personen kopieren?« fragte John Dawes sanft.
    »Natürlich kann er das«, erwiderte Fergesson. Stolz deutete er auf seinen Buick. »Sie sind damit gefahren – Sie wissen, wie gut er ist. Fast so gut wie das Original, von dem er kopiert wurde. Sie müßten sie schon nebeneinander stehen sehen, um einen Unterschied zu bemerken.« Er lächelte und machte einen alten Scherz. »Vielleicht ist er sogar das Original.«
    »Wir brauchen uns jetzt noch nicht zu

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