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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Felshaufen, die sich um ihn erhoben. Plötzlich durchfuhr ihn der Schreck.
    »Vielleicht sollte ich mir es nicht ausrechnen«, sagte er. Er kletterte an einer hoch aufragenden Klippe hinauf und sprang zur anderen Seite hinüber. Die nächste Schlucht war noch breiter. Nur mit Mühe überwand er sie, keuchend und um Halt kämpfend.
    Endlose Zeit sprang er weiter, immer und immer wieder. Er vergaß wie oft.
    Er stand an der Kante eines Felsmonolithen und stieß sich ab.
    Dann stürzte er, tiefer und tiefer, in den Abgrund, in das Zwielicht hinein. Es gab keinen Grund. Ständig fiel er weiter.
    Professor Grote schloß die Augen. Frieden überkam ihn, und sein erschöpfter Körper entspannte sich.
    »Keine Sprünge mehr«, murmelte er, während er tiefer stürzte. »Es gibt ein Gesetz über fallende Körper ... je kleiner er ist, desto weniger Einfluß hat die Schwerkraft auf ihn. Kein Wunder, daß Käfer so leicht fallen ... Gewisse Charakteristika ...«
    Er schloß die Augen und überließ sich schließlich ganz der Finsternis.
     
    »Und so«, sagte Professor Hardy, »können wir davon ausgehen, daß dieses Experiment in der Geschichte der Wissenschaft als ...«
    Er verstummte stirnrunzelnd. Die Klasse blickte zur Tür. Einige der Studenten lächelten, und einer begann zu lachen. Hardy drehte den Kopf.
    »Da laust mich doch der Affe«, entfuhr es ihm.
    Ein Frosch hüpfte in den Raum.
    Pitner erhob sich. »Professor«, begann er aufgeregt, »das bestätigt eine Theorie, die ich aufgestellt habe. Der Frosch hat sich so sehr verkleinert, daß er durch den Raum ...«
    »Was?« sagte Hardy. »Das ist ein anderer Frosch.«
    »... durch den Raum zwischen den Molekülen fiel, die den Boden der Froschkammer bilden. Der Frosch ist langsam zu Boden gesunken, da ihn die Schwerkraft nach dem Schwerkraftgesetz proportional weniger beeinflußt. Und sobald er das Kraftfeld verließ, gewann er seine ursprüngliche Größe zurück.«
    Pitner betrachtete strahlend den Frosch, als der Frosch gemächlich den Raum zu durchqueren begann.
    »Wirklich«, begann Professor Hardy. Benommen nahm er an seinem Pult Platz. In diesem Moment läutete die Glocke, und die Studenten griffen nach ihren Büchern und Heften. Schließlich war Hardy allein und blickte hinunter auf den Frosch. Er schüttelte den Kopf. »Es kann nicht sein«, murmelte er. »Die Welt ist voller Frösche. Es kann nicht derselbe Frosch sein.«
    Ein Student trat an das Pult. »Professor Hardy ...«
    Hardy sah auf.
    »Ja? Was ist?«
    »Draußen auf dem Korridor steht ein Mann, der Sie gerne sprechen möchte. Er ist aufgeregt. Und in eine Decke gewickelt.«
    »In Ordnung«, nickte Hardy. Er seufzte und erhob sich. An der Tür blieb er stehen und holte tief Luft. Dann preßte er die Zähne zusammen und ging hinaus in den Korridor.
    Dort stand Grote, eingewickelt in eine rote Wolldecke, und sein Gesicht war vor Erregung gerötet. Hardy sah ihn entschuldigend an.
    »Wir wissen es immer noch nicht!« rief Grote.
    »Was?« murmelte Hardy. »Sagen Sie, äh, Grote ...«
    »Wir wissen immer noch nicht, ob der Frosch nun das Ende der Röhre erreicht hätte oder nicht. Er fiel genau wie ich zwischen den Molekülen hindurch. Wir müssen eine andere Methode suchen, um das Paradoxon zu lösen. Die Kammer taugt nichts.«
    »Ja, das stimmt«, nickte Hardy. »Sagen Sie, Grote ...«
    »Reden wir später darüber«, unterbrach Grote. »Ich muß in meine Vorlesung. Heute abend komme ich zu Ihnen.«
    Eingehüllt in seine Decke eilte er durch den Korridor.
     
Das kreisende Rad
    (THE TURNING WHEEL)
     
    »Kulte«, sagte Barde Chai nachdenklich. Er betrachtete die Bandaufzeichnung, die sich aus dem Rezeptor schob. Der Rezeptor war rostig und schlecht geschmiert; er quietschte durchdringend und gab säuerlich riechende Rauchwolken ab. Chai schaltete ihn ab, als das zerkratzte Gehäuse heiß wurde und einen häßlichen Rotton annahm. Schließlich riß er das Band ab und warf es auf den vor dem Ausgabeschlitz liegenden Abfallhaufen.
    »Was für Kulte?« fragte Barde Sung-wu leise. Keuchend kam er näher und rang seinem feisten, olivgelben Gesicht ein interessiertes Lächeln ab. »Was meinen Sie damit?«
    »Jede stabile Gesellschaft wird von Kulten bedroht; unsere Gesellschaft bildet da keine Ausnahme.« Chai rieb seine dünnen, spitz zulaufenden Finger sinnend aneinander. »Gewisse untere Schichten sind grundsätzlich unzufrieden. In ihrem Herzen brennt Neid auf diejenigen, die von dem Rad erhöht worden

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