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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Ich kann es kaum noch erwarten.«
    »Es ist zu früh.« Grote verfolgte nervös, wie Hardy nach seinem Glas suchte. »Sollten wir nicht besser noch etwas warten?«
    »Sie haben wohl Angst vor der Wahrheit, hm? Kommen Sie, gehen Sie mir zur Hand.«
    Plötzlich ertönte ein Geräusch, ein Kratzen an der Tür. Beide blickten auf. Pitner stand im Türrahmen und blickte neugierig in den Raum, in die langgestreckte Froschkammer.
    »Was wollen Sie hier?« fragte Hardy. »Wir sind sehr beschäftigt.«
    »Werden Sie es jetzt versuchen?« Pitner kam herein. »Wozu dienen all diese Spulen und Relais?«
    »Es ist sehr einfach«, erklärte Grote und strahlte. »Ich habe es selbst entwickelt. Dieses Ende hier ...«
    »Ich werde es ihm zeigen«, unterbrach Hardy. »Sie verwirren ihn nur. Ja, wir wollten soeben den ersten Versuchsfrosch laufen lassen. Sie können hierbleiben, junger Mann, wenn Sie möchten.« Er öffnete das Glas und holte einen feuchten Frosch heraus. »Wie Sie sehen, besitzt die große Röhre einen Eingang und einen Ausgang. Der Frosch betritt sie durch den Eingang. Schauen Sie in die Röhre, junger Mann. Machen Sie schon.«
    Pitner äugte in das offene Ende der Röhre. Er sah einen langen schwarzen Tunnel. »Was sind das für Striche?«
    »Meßstriche. Grote, schalten Sie ein.«
    Die Maschinerie wurde aktiviert und begann zu summen. Hardy nahm den Frosch und setzte ihn in die Röhre. Er schloß die Metallklappe und verriegelte sie sorgfältig. »Damit der Frosch an diesem Ende nicht wieder heraus kann.«
    »Von welcher Größe sind Sie eigentlich bei den Fröschen ausgegangen?« fragte Pitner. »Da ist ja genug Platz für einen ausgewachsenen Mann.«
    »Schauen Sie zu.« Hardy drehte an einem Schalter. »Dieses Ende der Röhre wird jetzt erwärmt. Die Hitze treibt den Frosch weiter in die Röhre hinein. Wir können ihn durch das Fenster beobachten.«
    Sie äugten in die Röhre. Der Frosch hockte reglos und zusammengekauert da und starrte traurig vor sich hin.
    »Spring, du blöder Frosch«, rief Hardy. Er erhöhte die Wärmezufuhr.
    »Nicht so stark, Sie Verrückter!« brüllte Grote. »Wollen Sie ihn braten?«
    »Da!« schrie Pitner. »Er beginnt zu hüpfen.«
    Der Frosch sprang. »Die Hitze überträgt sich durch den Boden der Röhre«, erklärte Hardy. »Er muß weiterspringen, um ihr zu entgehen. Sehen Sie ihn sich an.«
    Plötzlich stieß Pitner einen erschreckten Laut aus. »Mein Gott, Hardy. Der Frosch ist geschrumpft. Er ist nur noch halb so groß wie vorher.«
    Hardy strahlte. »Das ist ja das Erstaunliche. Sehen Sie, am anderen Ende der Röhre befindet sich ein Kraftfeld. Der Frosch wird durch die Hitze gezwungen, darauf zuzuspringen. Das Feld läßt tierisches Gewebe schrumpfen, sobald es sich ihm nähert. Je weiter der Frosch sich bewegt, desto kleiner wird er.«
    »Warum?«
    »Das ist die einzige Möglichkeit, die Sprungweite des Frosches zu verringern. Während der Frosch hüpft, verliert er an Größe, und deshalb ist auch jeder nachfolgende Sprung proportional kürzer. Wir haben es so eingerichtet, daß die Größenordnung die gleiche ist wie in Zenos Paradoxon.«
    »Aber wo hört das alles auf?«
    »Das«, erklärte Hardy, »ist das Problem, das wir lösen wollen. Am anderen Ende der Röhre ist eine Lichtschranke angebracht, die der Frosch passieren muß, wenn er jemals so weit kommt. Wenn er sie erreicht, schaltet er damit das Feld ab.«
    »Er wird sie erreichen«, murmelte Grote.
    »Nein. Er wird kleiner und kleiner werden und immer kürzere Sprünge machen. Für ihn wird die Röhre immer länger und länger und schließlich endlos werden. Er wird es nie schaffen.«
    Sie blickten einander an. »Seien Sie sich nicht so sicher«, riet Grote.
    Sie äugten durch das Fenster in die Röhre. Der Frosch hatte schon eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Er war jetzt fast unsichtbar, ein winziger Fleck von Fliegengröße, der sich kaum merklich durch die Röhre bewegte. Dann war er nur noch so groß wie eine Nadelspitze. Und er verschwand.
    »Himmel«, entfuhr es Pitner.
    »Pitner, verschwinden Sie«, befahl Hardy. Er rieb sich die Hände. »Grote und ich haben etwas zu besprechen.«
    Sie verschlossen hinter dem Jungen die Tür.
    »In Ordnung«, sagte Grote. »Sie haben die Röhre entwickelt. Was ist aus dem Frosch geworden?«
    »Nun, er hüpft noch immer und befindet sich jetzt in einer subatomaren Welt.«
    »Sie sind ein Lügner. Dem Frosch ist irgendwo in der Röhre etwas zugestoßen.«
    »Tja«,

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