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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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in der Dunkelheit aufragte. Rasch folgte ihr Sung-wu. »Ich finde es unvorstellbar, daß man dich nicht instruiert hat. Dieses ganze Gebiet ist unglaublich verdorben. Was ist nur geschehen? Wir werden viel Zeit miteinander verbringen müssen; das ist mir jetzt schon klar. Nicht einer von euch kommt der Klarheit auch nur nahe – ihr seid verdammt, jeder von euch.«
    »Was bedeutet das?« fragte Frija, als sie die Veranda betrat und die Tür öffnete.
    »Verdammt?« Sung-wu blinzelte vor Verblüffung. »Wir müssen dafür sorgen, daß man dich unterrichtet.« So eifrig wie er war, strauchelte er auf der obersten Stufe und wäre fast gestürzt. »Vielleicht benötigst du eine vollständige Ausbildung; möglicherweise wird es nötig sein, von Grund auf zu beginnen. Ich kann dir einen Aufenthalt beim Heiligen Arm ermöglichen – unter meiner Obhut, selbstverständlich. Verdammt sein heißt, nicht mehr mit den kosmischen Elementen zu harmonieren. Wie kannst du nur so leben? Mein Liebes, du mußt wieder in Übereinstimmung mit dem göttlichen Plan gebracht werden.«
    »Was ist das für ein Plan?« Sie führte ihn in ein behaglich warmes Wohnzimmer; im Kamin knisterte ein Feuer. Zwei oder drei Männer saßen um einen rohen Holztisch; ein alter Mann mit langen weißen Haaren und zwei jüngere Männer. Eine dürre, verhutzelte alte Frau döste auf einem Schaukelstuhl in der Ecke. In der Küche bereitete eine dralle junge Frau das Abendessen zu.
    »Nun, der Plan«, erwiderte Sung-wu verblüfft. Sein Blick wanderte durch den Raum. Plötzlich fiel ihm die Aktentasche aus den Händen. »Kauks«, sagte er.
    Alle waren sie Kaukasier, sogar Frija. Sie war tief gebräunt; ihre Haut war fast schwarz, aber dennoch war sie eine Kauk. Er erinnerte sich: Kauks, die sich der Sonnenstrahlung aussetzten, wurden dunkel, manchmal sogar dunkler als Mongolen. Das Mädchen hatte ihren Arbeitsanzug an einen Türhaken gehängt; in den Hausshorts waren ihre Schenkel weiß wie Milch. Und der alte Mann und die Frau ...
    »Das ist mein Großvater«, stellte Frija vor und deutete auf den alten Mann. »Benjamin Tinker.«
    Unter den wachsamen Augen der beiden jüngeren Tinkers wurde Sung-wu gewaschen und geschrubbt, erhielt frische Kleidung und dann eine Mahlzeit. Er aß nur wenig; er fühlte sich nicht besonders wohl.
    »Ich verstehe das nicht«, brummte er und schob lustlos den Teller zur Seite. »Der Scanner in der Zentralkammer hat behauptet, daß mir noch acht Monate bleiben. Die Seuche wird ...« Er dachte nach. »Aber es kann sich immer ändern. Der Scanner trifft nur Vorhersagen, die sich nicht immer als richtig erweisen müssen; zahllose Wahrscheinlichkeiten, freier Wille ... Jede Handlung, die Sühne zum Ziel hat, wird ...«
    Ben Tinker lachte. »Sie möchten am Leben bleiben?«
    »Natürlich!« murmelte Sung-wu gereizt.
    Alle lachten – sogar Frija und die alte Frau mit ihrem Halstuch, dem schneeweißen Haar und den sanften blauen Augen. Sie waren die ersten Kauk-Frauen, die er jemals gesehen hatte. Sie waren nicht groß und unbeholfen wie die männlichen Kauks; auch schienen sie nicht die gleichen tierischen Charaktere zu besitzen. Die beiden jungen Kauk-Mädchen wirkten aber trotzdem äußerst kräftig; gemeinsam mit ihrem Vater beugten sie sich über ein umfangreiches Bündel von Papieren und Berichten, die sie zwischen den leeren Tellern auf dem Eßtisch ausgebreitet hatten.
    »Dieses Gebiet«, murmelte Ben Tinker. »Dorther müßten die Rohre verlaufen. Und hier. Wasser benötigen wir am dringendsten. Bevor wir die nächste Ernte einholen, werden wir ein paar hundert Pfund Kunstdünger abladen und einpflügen. Bis dahin dürften auch die elektrischen Pflüge betriebsbereit sein.«
    »Und dann?« fragte einer der strohblonden Söhne.
    »Dann sprühen wir. Wenn wir das Nikotinspray bis dahin noch nicht haben, werden wir es wieder mit dem Kupferzerstäuber versuchen müssen. Ich ziehe das Spray vor, aber unsere Produktion kann immer noch nicht Schritt halten. Der Bohrer hat uns beim Bau einiger guter Lagerhöhlen sehr geholfen. Ich bin dafür anzufangen.«
    »Und hier«, bemerkte einer der Söhne, »müssen wir unbedingt entwässern. Die Brut der Moskitos ist diesmal besonders zahlreich und wird bald schlüpfen. Wir können noch einmal das Öl einsetzen wie dort. Aber ich denke, daß wir es auch mit der Trockenlegung erreichen können. Wir können den Bagger einsetzen und graben, solange sie noch nicht ausgereift sind.«
    Sung-wu hatte sich

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