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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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haben.« Ed machte eine vage Geste. »Was hat er dir über Peter gesagt? Was wird aus ihm werden? Kann er das nicht sagen? Vermutlich ist es noch zu früh, oder?«
    »Er wollte es mir gerade sagen, als du begonnen hast, dich so unmöglich aufzuführen. Wenn wir zu Hause sind, rufe ich ihn über Videofon an. Sein Gehirnwellenmuster soll gut sein. Schließlich besitzt Peter auch die besten eugenetischen Anlagen.«
    »Zumindest von deiner Seite her«, brummte Ed.
    »Wie lange wirst du hierbleiben?«
    »Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich nur kurz. Ich muß wieder zurück. Ich würde ihn gern noch einmal sehen, bevor ich abreise.« Hoffnungsvoll blickte er seine Frau an. »Meinst du, daß das möglich ist?«
    »Ich glaube schon.«
    »Wie lange wird er dort bleiben müssen?«
    »Im Krankenhaus? Nicht lange. Ein paar Tage.«
    Ed zögerte. »Ich meinte nicht direkt das Krankenhaus. Ich meine, bei ihnen. Wann können wir ihn zu uns nehmen? Wie lange wird es dauern, bis er bei uns zu Hause ist?«
    Stille kehrte ein. Janet leerte ihr Glas. Sie lehnte sich zurück und entzündete eine Zigarette. Rauch driftete auf Ed zu und vermischte sich mit dem fahlen Licht. »Ed, ich befürchte, du verstehst nicht. Du bist zu lange dort draußen gewesen. Seit deiner Kindheit hat sich hier eine Menge verändert. Neue Methoden, neue Techniken. Sie haben so viele Dinge entdeckt, die bisher unbekannt waren. Zum erstenmal machen sie Fortschritte. Sie wissen, was zu tun ist. Sie entwickeln eine richtige Methodologie für den Umgang mit Kindern. Für die Wachstumsperiode. Für das soziale Verhalten. Training.« Sie lächelte Ed strahlend an. »Ich habe alles darüber gelesen.«
    »Wie lange dauert es, bis wir ihn bekommen können?«
    »In ein paar Tagen wird er aus dem Krankenhaus entlassen. Dann kommt er in das Kindererziehungszentrum. Dort wird er getestet und untersucht. Man wird seine verschiedenen Fähigkeiten und seine latenten Anlagen feststellen. Die Richtung, in die er sich vermutlich entwickeln wird.«
    »Und dann?«
    »Dann kommt er in die entsprechende Unterrichtseinheit. Damit er die richtige Ausbildung erhält. Weißt du, Ed, ich glaube, daß wirklich etwas aus ihm wird! Das sah ich schon an Dr. Bishs Blick. Er studierte das Gehirnwellenmuster, als ich hereinkam. Er hatte so einen Ausdruck in seinem Gesicht ... Wie kann ich es nur beschreiben?« Sie suchte nach Worten. »Nun, fast ... fast erregt. Richtig verzaubert. Sie interessieren sich so sehr für das, was sie tun. Er ...«
    »Sag nicht er. Sage es.«
    »Ed, wirklich! Was ist nur in dich gefahren?«
    »Nichts.« Ed wandte mürrisch den Blick ab. »Sprich weiter.«
    »Es wird sichergestellt, daß er die richtige Ausbildung bekommt. Die ganze Zeit über finden Fähigkeitsnachweise statt. Dann, wenn er ungefähr neun ist, wird er ...«
    »Neun! Meinst du etwa neun Jahre?«
    »Natürlich.«
    »Aber wann werden wir ihn bekommen?«
    »Ed, ich dachte, du wüßtest darüber Bescheid.«
    »Mein Gott, Jan! Wir können doch nicht neun Jahre lang warten!« Ed setzte sich aufrecht hin. »So etwas habe ich ja noch nie gehört. Neun Jahre? Aber warum, dann ist er doch schon halb erwachsen.«
    »Das ist es ja gerade.« Janet beugte sich zu ihm und stützte sich mit den bloßen Ellbogen auf den Tisch. »Solange er wächst, wird er bei ihnen bleiben. Nicht bei uns. Später, wenn sein Wachstum beendet und er nicht mehr so verformbar ist, dann können wir ihn die ganze Zeit um uns haben.«
    »Später? Wenn er achtzehn ist?« Ed sprang auf und schob seinen Stuhl zurück. »Ich werde hingehen und ihn mir holen.«
    »Setz dich, Ed.« Janet sah ruhig zu ihm auf, einen Arm leicht auf die Rückenlehne ihres Stuhles gelegt. »Setz dich, und benimm dich zur Abwechslung einmal wie ein erwachsener Mann.«
    »Spielt es denn für dich keine Rolle? Kümmert es dich denn nicht?«
    »Natürlich kümmert es mich.« Janet zuckte die Achseln. »Aber es ist notwendig. Andernfalls wird er sich nicht richtig entwickeln. Es ist zu seinem Besten. Nicht zu unserem. Für uns existiert er nicht. Möchtest du, daß sich in ihm Konflikte bilden?«
    Ed entfernte sich vom Tisch. »Wir sehen uns später.«
    »Wohin gehst du?«
    »Nur ein wenig spazieren. Ich kann es hier nicht mehr ertragen. Das Lokal geht mir auf die Nerven. Bis später dann.« Ed schritt auf die Tür zu. Die Tür öffnete sich, und er trat hinaus auf die helle nachmittägliche Straße. Glühende Hitze brannte auf ihn nieder. Er blinzelte und gewöhnte sich

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