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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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klein und verrunzelt und zahnlos, wie ein uralter, faltiger Weiser.
    »Ts«, machte Ed.
    Doktor Bish winkte erneut. Die Wand glitt zur Seite. Der Robotpfleger betrat das Zimmer und hielt den tropfenden Korb von sich gestreckt. Doktor Bish holte Peter aus dem Korb, drehte ihn und untersuchte ihn von allen Seiten.
    »Er sieht gut aus«, erklärte er schließlich.
    »Wie war das Ergebnis der Gehirnwellenaufnahme?« fragte Janet.
    »Das Ergebnis war gut. Er besitzt ausgezeichnete Anlagen. Sehr vielversprechend. Insbesondere hohe Werte bei ...« Der Arzt verstummte. »Was ist denn, Mr. Doyle?«
    Ed streckte die Arme aus. »Geben Sie ihn mir, Doktor. Ich möchte ihn im Arm halten.« Er grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich möchte feststellen, wie schwer er ist. Er sieht schon richtig groß aus.«
    Doktor Bishs Mund klappte vor Entsetzen auf. Er und Janet keuchten.
    »Ed!« fuhr ihn Janet scharf an. »Was ist mit dir los?«
    »Großer Gott, Mr. Doyle«, murmelte der Arzt.
    Ed blinzelte. »Wie?«
    »Wenn ich gewußt hätte, daß Sie so etwas verlangen würden ...« Doktor Bish gab Peter rasch wieder dem Pfleger zurück. Der Pfleger brachte Peter aus dem Zimmer, zurück in den Metallkasten. Der Wagen, der Roboter und der Behälter verschwanden schnell, und die Wand schloß sich wieder.
    Janet ergriff zornig Eds Arm. »Großer Gott, Ed! Hast du den Verstand verloren? Komm schon. Gehen wir hinaus, bevor du noch etwas Dummes anstellst.«
    »Aber ...«
    »Komm schon.« Janet warf Doktor Bish ein nervöses Lächeln zu. »Wir gehen jetzt, Doktor. Vielen Dank für alles. Achten Sie nicht auf ihn. Sie wissen ja, er war zu lange draußen.«
    »Ich verstehe«, erklärte Doktor Bish ruhig. Er hatte seine Beherrschung zurückgewonnen. »Ich hoffe, wir hören bald von Ihnen, Mrs. Doyle.«
    Janet zerrte Ed hinaus auf den Korridor. »Ed, was ist mit dir los? Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so beschämt worden.« Zwei rote Flecke glühten auf Janets Wangen. »Ich hätte dich treten können.«
    »Aber was ...«
    »Du weißt, daß es uns nicht erlaubt ist, ihn zu berühren. Was wolltest du tun – ihm das ganze Leben ruinieren?«
    »Aber ...«
    »Komm jetzt.« Sie eilten aus dem Krankenhaus und betraten die Terrasse. Warmes Sonnenlicht beschien sie. »Ich kann dir gar nicht sagen, was für einen Schaden du angerichtet hast. Vielleicht ist er jetzt schon hoffnungslos traumatisiert. Wenn er älter wird und sich das verstärkt – und er dann neurotisch und emotional regiert, dann ist das unsere Schuld.«
    Plötzlich erinnerte sich Ed. Er ließ die Schultern hängen und schnitt ein unglückliches Gesicht. »Du hast recht. Ich vergaß es. Nur Roboter dürfen in die Nähe von Kindern. Es tut mir leid, Jan. Ich habe mich hinreißen lassen. Ich hoffe, ich habe nichts angerichtet, was sich nicht wieder beheben läßt.«
    »Wie konntest du das vergessen?«
    »Draußen auf Prox ist alles so anders.« Ed winkte ein Bodentaxi herbei, unglücklich und beschämt. Der Chauffeur hielt neben ihnen an. »Jan, es tut mir furchtbar leid. Wirklich. Ich war zu aufgeregt. Trinken wir irgendwo eine Tasse Kaffee und reden wir miteinander. Ich möchte wissen, was der Arzt alles gesagt hat.«
    Ed hatte eine Tasse Kaffee vor sich stehen, und Janet nippte an einem Brandy Frappé. Im Nymphenrestaurant war es, abgesehen von dem matten Licht, das von dem Tisch ausging, völlig finster. Der Tisch verbreitete einen bleichen Glanz, der sich über alles legte, eine gespenstische Strahlung, die keinen Ursprung zu besitzen schien. Eine Robotkellnerin rollte mit einem Tablett voller Getränke lautlos hin und her. Bandmusik klimperte leise im Hintergrund.
    »Also«, sagte Ed.
    »Also was?« Janet schlüpfte aus ihrer Jacke und legte sie über die Rückenlehne ihres Stuhls. In dem bleichen Licht begannen ihre Brüste matt zu glimmen. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Alles verlief ohne Komplikationen. Es dauerte auch nicht lange. Die meiste Zeit habe ich mich mit Doktor Bish unterhalten.«
    »Ich bin froh, daß ich gekommen bin.«
    »Wie war die Reise?«
    »Gut.«
    »Sind die Verbindungen inzwischen besser? Oder dauert es noch immer so lange wie früher?«
    »Wie immer.«
    »Ich verstehe einfach nicht, warum du immer wieder nach draußen fliegst. Dort ist man doch so ... so von allem abgeschnitten. Was gefällt dir denn da draußen? Sind denn Sanitäreinrichtungen wirklich so gefragt?«
    »Sie brauchen sie. Grenzgebiet. Jedermann möchte ein wenig Luxus um sich

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