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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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angeheuert; das war der richtige Ort für einen jungen Mann, der brillante nicht-technische Ideen besaß. Mit anderen Worten, ein ungebildeter Mann. Ein nutzloser Versager, ein Außenseiter. Ein Verlierer ohne akademischen Grad.
    „He, Johnny“, hatte Sarapis einst gesagt. „Wie kommt es, daß Sie niemals zur Schule gegangen sind, obwohl Sie doch Köpfchen haben? Jeder weiß, daß das heutzutage eine verdammt schlechte Basis ist. Vielleicht aufgrund selbstzerstörerischer Impulse?“ Er hatte gelächelt und rostfreie Stahlzähne entblößt.
    Mürrisch hatte er geantwortet: „Sie haben es erfaßt, Louis. Ich will sterben. Ich hasse mich.“ Er mußte an seine Idee mit der Leibeigenschaft denken. Aber die war ihm erst gekommen, nachdem er die Schule verlassen hatte, also konnte es nicht daran liegen. „Vielleicht sollte ich zu einem Psychiater gehen“, hatte er gesagt.
    „Alles Arschlöcher“, war er von Louis belehrt worden. „Ich weiß Bescheid, denn ich hatte sechs von diesen Burschen in meinem Stab allein zu meiner Verfügung. Sie sind neidisch, das ist Ihr Fehler; wenn Sie nicht alles sofort bekommen können, dann wollen Sie es auch nicht, Sie wollen sich nicht hocharbeiten und lange darum kämpfen.“
    Aber ich habe alles bekommen, erkannte Johnny Barefoot, hatte es auch damals erkannt. Ich arbeite für dich. Jeder möchte für Louis Sarapis arbeiten; er gibt allen möglichen Menschen Jobs.
    Die in Zweierreihen an dem Sarg vorbeiströmenden Trauernden … er fragte sich, ob all diese Menschen Angestellte von Sarapis waren oder Verwandte von Angestellten. Entweder das, oder es handelte sich um Leute, die durch das Gesetz, das während der drei Jahre zurückliegenden Wirtschaftskrise von Sarapis im Kongreß durchgedrückt worden war, Arbeitslosenunterstützung erhalten hatten. Auf seine alten Tage war Sarapis zum großen Wohltäter der Armen, der Hungrigen, der Erwerbslosen geworden, öffentliche Küchen hatte er eingerichtet, vor denen die Leute Schlange gestanden hatten. Genau wie jetzt.
    Vielleicht die gleichen Leute, die jetzt an seinem Sarg vorbeizogen.
    Johnny war überrascht, als ihn ein Auditoriums-Wächter anstieß. „Sagen Sie, sind Sie nicht Mr. Barefoot, der PR-Mann des alten Louis?“
    „Ja“, bestätigte Johnny. Er drückte seine Zigarette aus und öffnete dann die Thermoskanne mit Kaffee, die Sarah Belle ihm gebracht hatte. „Wollen Sie einen Schluck?“ fragte er. „Oder haben Sie sich schon an die Kälte hier gewöhnt?“ Die Stadt New York hatte Louis diese Halle überlassen, damit er mit allem Pomp aufgebahrt werden konnte; als Dank für das, was er für diese Region getan hatte. Für die Fabriken, die von ihm eröffnet, und die Arbeiter, die von ihm auf die Lohnliste gesetzt worden waren.
    „Ich habe mich nicht daran gewöhnt“, entgegnete der Wächterund griff nach der Tasse Kaffee. „Wissen Sie, Mr. Barefoot, ich habe Sie immer bewundert, weil Sie ein Ungebildeter und dennoch so hoch aufgestiegen sind, mit all dem vielen Geld, von dem Ruhm ganz zu schweigen. Für uns andere Ungebildete ist dies eine Ermutigung.“
    Brummend schlürfte Johnny seinen Kaffee.
    „Natürlich“, fuhr der Wächter fort, „sollten wir an sich Sarapis danken; er hat Ihnen den Job gegeben. Mein Schwager hat für ihn gearbeitet; das war vor fünf Jahren, als niemand in der Welt außer Sarapis Leute einstellte. Sie wissen, was für ein alter Geizhals er war – er hat die Gewerkschaften draußen gelassen und so weiter. Aber er hat so vielen alten Leuten Renten verschafft … Mein Vater lebte von Sarapis’ Rentenfonds, bis er starb. Und all diese Gesetze, die er im Kongreß durchgedrückt hat; ohne Sarapis’ Druck wäre nicht eins von den notwendigen Sozialgesetzen durchgekommen.“
    Johnny brummte.
    „Kein Wunder, daß so viele Leute hierherkommen“, sagte der Wächter. „Ich kann es verstehen. Wer wird dem kleinen Mann, den Ungebildeten wie Sie und ich, noch helfen, jetzt, da er tot ist?“
    Weder für sich noch für den Wächter wußte Johnny darauf eine Antwort.
     
    Als Besitzer des Geliebte-Menschen-Bestattungsinstituts war Herbert Schönheit von Vogelsang gesetzlich verpflichtet, sich mit dem Rechtsberater von Mr. Sarapis in Verbindung zu setzen, dem bekannten Mr. Claude St. Cyr. In diesem Falle war es überaus wichtig für ihn, genau darüber informiert zu werden, wie die Halblebenperioden verteilt werden sollten; es war seine Aufgabe, für die technischen Vorbereitungen zu sorgen.
    An sich

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