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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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sind, denken diese Idioten, sie könnten alles damit machen. Wenn ich mit einer Düsenmaschine so umginge – Weg! Weg !« Plötzlich schrie er mich an und stieß mich mit seinen kleinen Händen beiseite. Ich blickte ihn fassungslos an. Alles geschah zu plötzlich und unvermittelt, als dass ich einen Sinn darin hätte erkennen können. Er sprang auf mich zu, warf sich mit seinem kleinen Körper gegen mich, so dass ich ein paar Schritte vorwärtstaumelte.
    »Was zum Teufel soll das?« Ich wollte mich wütend beklagen, verstand jedoch meine eigenen Worte nicht. Sie gingen unter in einem mechanischen, schnappenden Ton und dem starken Vibrieren der Motoren, dann folgte ein irrsinnig lautes Krachen, als die Frachtkanzel des Hubschraubers einen Meter von uns entfernt den Betonboden berührte. Das Metall wurde aufgerissen, und ganze Kaskaden von Kartons mit gewalzten Haferflocken von Starrzelius Verily fielen heraus. Einer der purpurnen Zylinder rollte mir vor die Füße. Wie betäubt hob ich ihn auf und betrachtete ihn.
    Über unseren Köpfen knatterte der um seine Fracht erleichterte Hubschrauber und flog auf und davon, doch ich war nach wie vor wie betäubt und sah ihn gar nicht.
    »Um Himmels willen, kommen Sie schnell!«, schrie Jack und zerrte mich fort. Wir waren nicht allein auf dem Flugplatz. Aus dem verbogenen Aluminiumhaufen ragte ein Arm mit einer Aktentasche heraus, und über den Lärm hinweg hörte ich Schmerzensschreie. Das also meinte er: Wir sollten den Mann befreien. Ich ließ mich widerstandslos zur Unglücksstelle zerren, und wir versuchten, die Metallteile anzuheben. Ich verletzte mir die Hand, mein Jackett bekam einen Riss, dann erschienen die Leute vom Flugplatz und befahlen uns barsch, weiterzugehen.
    Ich konnte mich nicht erinnern, wie ich dorthin gekommen war, aber nach und nach wurde mir klar, dass ich auf einem Koffer saß und mich gegen die Mauer des Flugplatzgebäudes lehnte; Jack O’Shea redete aufgeregt auf mich ein. Er verfluchte die gesamte Innung der Hubschrauberpiloten und beschimpfte mich, ich hätte wie ein Idiot dagestanden, als sich die Frachtkanzel des Hubschraubers öffnete; er sagte noch viel mehr, was ich nicht begriff. Ich erinnere mich, dass er mir die rote Schachtel mit Frühstücksflocken unwirsch aus der Hand schlug. Nach Ansicht der Psychologen bin ich nicht übermäßig sensibel oder ängstlich, doch ich hatte einen Schock erlitten, der sich erst gab, nachdem Jack mich in mein Flugzeug gesetzt hatte.
     
    Später erzählte mir die Stewardess, fünf Menschen seien von dem Hubschrauber erfasst worden.
    Allmählich kam Klarheit in die ganze Geschichte; allerdings erst, als ich halbwegs wieder in New York war. Bis dahin war das einzig Wichtige, woran ich mich erinnerte, dass Jack wieder und wieder mit einem Ausdruck von Bitternis und Wut in seinem Porzellangesicht gesagt hatte: »Zu viele Menschen, Mitch. Es sind zu viele Menschen. Ich bin auf Ihrer Seite. Wir brauchen die Venus, Mitch, wir brauchen Raum …«

3
    Kathys Wohnung in Bensonhurst war nicht groß, aber gemütlich. Sie war bequem, vernünftig und gleichzeitig geschmackvoll eingerichtet. Wer sollte das besser wissen als ich? Ich drückte auf den Knopf oberhalb des Schildes »Dr. Nevin« und lächelte, als sie mir öffnete.
    Sie erwiderte das Lächeln nicht. Sie sagte zwei Dinge: »Du kommst zu spät, Mitch«, und »Ich dachte, du würdest vorher anrufen.«
    Ich ging hinein und setzte mich. »Ich komme zu spät, weil ich beinahe getötet worden wäre, und habe nicht angerufen, weil ich zu spät komme. Ist die Sache damit erledigt?«
    Sie fragte genau das, was ich bezweckt hatte, und ich erzählte ihr, wie nah der Tod an mir vorbeigegangen war.
    Kathy ist eine schöne Frau mit einem warmen, freundlichen Gesicht, das Haar ist stets makellos in zwei verschiedenen Blondtönen gefärbt, ihre Augen lächeln meistens. Ich habe viel Zeit damit zugebracht, sie anzuschauen, aber niemals habe ich sie aufmerksamer betrachtet als in dem Augenblick, in dem ich ihr erzählte, wie ich gerade um Haaresbreite der Frachtkanzel des Hubschraubers entgangen war. Insgesamt war ihre Reaktion enttäuschend. Sie machte sich tatsächlich Sorgen um mich, daran bestand kein Zweifel. Aber Kathys Herz öffnet sich täglich Dutzenden von Menschen, und ich konnte auf ihrem Gesicht nichts entdecken, das zu der Annahme berechtigte, sie kümmerte sich um mich mehr als um andere Leute, die sie seit Jahren kannte.
    Ich verkündete ihr also die andere

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