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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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hatte, war der Verkauf.
    Ich läutete nach Tildy. »Sprechen Sie mit ihr«, sagte ich. »Beantworten Sie ihre Fragen. Fragen Sie selbst. Machen Sie eine lange, freundliche Unterhaltung draus. Teilen Sie ihr Ihre Erfahrungen mit. Ohne es zu wissen, wird sie lyrische Fragmente niederschreiben, die direkt in die Herzen und Seelen unserer Leser eindringen. Verheimlichen Sie ihr nichts.«
    »Gewiss nicht. Hm, Mitch, wird sie mir etwas verheimlichen?« Sein Gesichtsausdruck glich dem eines hoffnungsvollen jungen Satyrs.
    »Nein«, versprach ich feierlich. Jedermann wusste über Tildy Bescheid.
    An diesem Nachmittag rief Kathy zum ersten Mal seit vier Wochen an.
    »Ist etwas geschehen?«, fragte ich schnell. »Kann ich etwas für dich tun?«
    Sie kicherte. »Nein, es ist nichts passiert, Mitch. Ich wollte dir nur Guten Tag sagen und mich für den herrlichen Abend bedanken.«
    »Wie wär’s mit einer Wiederholung?«, erkundigte ich mich prompt.
    »Wäre es dir recht, bei mir zu Hause zu essen?«
    »Aber klar doch. Gern. Welche Farbe hat das Kleid, das du trägst? Ich werde dir eine richtige Blume schenken!«
    »Oh, Mitch, du brauchst nicht gleich extravagant zu werden. Wir sind nicht in den Flitterwochen, und ich weiß bereits, dass du mehr Geld hast als der liebe Gott. Aber du sollst nicht mit leeren Händen kommen.«
    »Nun?«
    »Bring Jack O’Shea mit. Kannst du das einrichten? Ich weiß aus den Nachrichten, dass er heute Morgen angekommen ist. Vermutlich arbeitet er mit dir zusammen.«
    Sehr gedämpft erwiderte ich: »Ja, das stimmt. Ich will ihn fragen und rufe dann wieder an. Bist du in der Klinik?«
    »Ja. Und vielen Dank. Ich möchte ihn wirklich gern kennenlernen.«
    Ich rief O’Shea in Tildys Büro an.
    »Haben Sie heute Abend etwas vor?«, fragte ich.
    »Hmmmm … könnte schon sein«, erwiderte er. O’Shea lernte Tildy offensichtlich gerade näher kennen.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ein ruhiges Abendessen mit meiner Frau und mir. Sie ist wunderschön, eine gute Köchin, eine erstklassige Chirurgin und eine ausgezeichnete Gesellschafterin.«
    »Sie haben gewonnen.«
    Ich rief also Kathy wieder an und teilte ihr mit, dass ich den Salonlöwen gegen sieben Uhr mitbringen würde.
    Um sechs Uhr trat er grummelnd in mein Büro. »Also, das Abendessen muss schon besonders gut werden, Mitch. Ihre Miss Mathis gefällt mir. Ein einziger Rausch! Hat sie auch Verstand genug, gelegentlich wieder zu sich zu kommen?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Aber Keats ließ sich von einer ränkevollen Dame angeln, und Byron hatte auch nicht genug Verstand, um die Finger von diesen Dingen zu lassen. Swinburne verpfuschte tragischerweise sein Leben. Muss ich noch mehr aufzählen ?«
    »Bitte nicht. Was für eine Ehe führen Sie?«
    »Eine vorläufige«, sagte ich ein wenig gequält.
    Er hob die Augenbraue ein wenig. »Vielleicht hängt es mit meiner Erziehung zusammen, aber derartige Absprachen bringen mich immer zur Weißglut.«
    »Mich auch«, sagte ich, »zumindest in meinem Fall. Falls Tildy es Ihnen noch nicht erzählt hat: Meine wunderschöne, talentierte Frau will die Ehe nicht für gültig erklären lassen, wir leben nicht zusammen, und wenn es mir nicht gelingt, innerhalb der nächsten vier Monate ihre Einstellung zu ändern, ist es vorbei.«
    »Das hat Tildy mir nicht erzählt«, sagte er. »All das macht Ihnen ziemlich zu schaffen, scheint mir.«
    Ich hätte mich um ein Haar dem Selbstmitleid überlassen und beinahe an sein Mitleid appelliert. Ich hätte ihm fast erzählt, wie hart es war, wie sehr ich sie liebte, dass sie es nicht fertigbrachte, einfach Schluss zu machen, dass ich alles versuchte, dass sie aber einfach nicht zu überzeugen war. Und dann fiel mir wieder ein, dass ich alles einem Zwerg von sechzig Pfund Gewicht erzählen würde, der, wenn er verheiratet wäre, jederzeit zum hilflosen Spielzeug oder zur Zielscheibe des Spottes seiner Ehefrau werden könnte. »Ziemlich«, sagte ich einfach nur. »Let’s go, Jack. Es ist Zeit für einen Drink, anschließend fahren wir.«
     
    Kathy hatte niemals hübscher ausgesehen, und ich wünschte, ich hätte mir nicht ausreden lassen, bei Gartier für das Gehalt einiger Tage einen Blumenstrauß zu kaufen.
    Sie begrüßte O’Shea, und er sagte sofort: »Sie gefallen mir. In Ihren Augen glitzert es nicht. Kein ›Ist er nicht drollig‹, kein ›Himmel, muss der reich und frustriert sein‹, kein ›Man hat schließlich ein Recht darauf, alles einmal

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