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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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auszuprobieren‹. Kurz, Sie mögen mich, und ich mag Sie.«
    Sie haben richtig vermutet: Er war leicht betrunken. »Sie werden jetzt etwas Kaffee trinken, Mr. O’Shea«, sagte sie. »Ich habe mich ruiniert und echtes Schweinefleisch mit Apfelsauce beschafft; es wird Ihnen schmecken.«
    »Kaffee?«, echote er. »Coffiest für mich, Madam. Wenn ich Kaffee tränke, so wäre das nicht loyal gegenüber der großen Firma Fowler Schocken Inc., mit der ich zusammenarbeite. Stimmt das nicht, Mitch?«
    »Dieses eine Mal will ich Ihnen verzeihen«, sagte ich. »Kathy glaubt übrigens nicht, dass das harmlose Alkaloid in Coffiest harmlos ist.« Glücklicherweise war sie gerade in der Kochnische und wandte uns den Rücken zu, als ich das sagte, und sie überhörte meine Bemerkung oder konnte zumindest so tun. Wir hatten uns vier Stunden lang über dieses Thema gestritten, mit Ausdrücken wie »Kinder-Vergifter« und »bekloppter Spinner« und einigen anderen, die kürzer und hässlicher waren.
    Der Kaffee wurde serviert und löschte O’Sheas milde Glut. Das Essen war fantastisch. Hinterher fühlten wir uns alle entspannter.
    »Sie waren bestimmt auch schon auf dem Mond?«, fragte Kathy O’Shea.
    »Bisher nicht. Aber es wird dieser Tage geschehen.«
    »Da oben ist überhaupt nichts los«, schaltete ich mich ein. »Es ist glatte Zeitverschwendung. Eines unserer langweiligsten, inhaltslosesten Projekte. Ich nehme an, wir haben es nur der Erfahrung wegen unternommen, im Hinblick auf die Venus. Ein paar Tausend Menschen im Bergbau – weiter nichts.«
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte O’Shea und zog sich zurück. Ich packte die Gelegenheit beim Schopf. »Kathy, Liebste«, sagte ich. »Es war sehr lieb von dir, mich einzuladen. Hat das etwas zu bedeuten?«
    Sie rieb Daumen und Zeigefinger der rechten Hand aneinander, und ich wusste, dass sie lügen würde. »Vielleicht, Mitch«, sagte sie freundlich. »Du musst mir Zeit lassen.«
    Ich verriet meine Geheimwaffe. »Du lügst«, sagte ich aufgebracht. »Das tust du immer, bevor du mich anlügst – ich weiß nicht, wie es bei anderen Leuten ist.« Ich zeigte es ihr, und sie lachte kurz auf.
    »Fair ist fair«, sagte sie bitter. »Du hältst immer den Atem an und schaust mir direkt in die Augen, wenn du mich belügst – ich weiß nicht, wie es bei deinen Kunden und Kollegen ist.«
     
    Als O’Shea zurückkam, spürte er die Spannung sofort. »Ich sollte jetzt lieber gehen«, sagte er. »Mitch, gehen wir zusammen?«
    Kathy nickte, und ich sagte: »Ja.«
    An der Tür wurden die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht, und Kathy gab mir einen Gutenachtkuss. Es war ein langer, warmer, zärtlicher Kuss; alles in allem von jener Sorte, mit der ein Abend beginnen und nicht enden sollte. Ihr Puls ging schneller  – ich spürte es! –, aber kühl schloss sie hinter uns die Tür.
    »Haben Sie noch einmal über eine Leibwache nachgedacht?« , fragte O’Shea.
    »Es war ein Irrtum«, beharrte ich dickköpfig.
    »Gehen wir doch noch auf einen Drink zu Ihnen«, sagte er geschickt. Die Situation war fast rührend. Der winzige Jack O’Shea beschützte mich. »Gewiss«, sagte ich. Wir fuhren zu mir. Er betrat mein Zimmer zuerst und drehte das Licht an. Nichts geschah. Während er einen sehr schwachen Whisky mit Soda schlürfte, schlenderte er durch meine Wohnung, untersuchte Fensterverschlüsse, Türangeln und Ähnliches.
    »Dieser Sessel würde sich da drüben besser machen«, sagte er. Klar, dort war er nämlich aus der Feuerlinie. Ich seufzte und schob ihn beiseite.
    »Passen Sie auf sich auf, Mitch«, sagte er, als er ging. »Diese schöne Frau und Ihre Freunde würden Sie vermissen, falls Ihnen etwas zustieße.«
    Das Einzige, was geschah, war, dass ich mir mein Schienbein abschürfte, als ich das Bett aufstellte, und das war nichts Neues. Selbst Kathy trug trotz exakten, genauen Bewegungen einer Chirurgin diese Narben, für die das Leben in einer Stadtwohnung sorgt. Man stellt das Bett abends auf, morgens baut man es wieder ab, man stellt den Frühstückstisch auf, und wenn man zur Tür will, muss man ihn wieder zusammenklappen. Kein Wunder, dass einige kurzsichtige Leute den alten Zeiten mit dem großzügigen Platz nachtrauern, dachte ich und machte es mir für die Nacht gemütlich.

5
    Nach einer Woche liefen die Dinge. Runstead störte mich nicht mehr, weil er sich mit der GravNon-A.I.G.-Geschichte herumschlug, und ich konnte die Zügel übernehmen.
    Tildy entwarf die Texte gemeinsam

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