Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
Vom Netzwerk:
habe ich aus Kapstadt. Lieutenant, bringen Sie diesen verrückten Schweinehund wieder hinunter, ja?«
    Der Wachtposten kam. Den ganzen Weg zurück in den Laderaum Nummer sechs schlug und trat er mich.
    Als mich der Wachtposten unsanft durch die Tür in die rote Dunkelheit stieß, prallte ich gegen jemanden. Nach der verhältnismäßig reinen Luft draußen war der Gestank fast unerträglich.
    »Was hast du gemacht?«, fragte mich das menschliche Kissen freundlich und richtete sich auf.
    »Ich habe versucht ihm zu erzählen, wer ich bin …« Das würde mich auch nicht weiterbringen. »Was geschieht als Nächstes?«, fragte ich.
    »Wir landen. Wir werden einquartiert. Wir müssen arbeiten. Welchen Kontrakt hast du unterschrieben?«
    »Arbeitskontrakt B, sagen sie.«
    Er pfiff durch die Zähne. »Dann hatten sie dich wohl ganz schön in der Mangel, was?«
    »Was meinen Sie damit? Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Du hast wohl blind unterschrieben, was? Pech gehabt. Kontrakt B dauert fünf Jahre. Für Flüchtlinge, Idioten und alle, die sich beschwindeln lassen. Es gibt eine Führungsklausel. Mir hat man Kontrakt B auch angeboten, aber ich habe ihnen gesagt, wenn sie mir nichts Besseres bieten können, gehe ich wieder und melde mich freiwillig bei Brink’s Express. Ich konnte sie zu einem F-Kontrakt bringen; sie müssen wirklich dringend Arbeitskräfte gebraucht haben. Das ist für ein Jahr; ich kann außerhalb der betriebseigenen Läden kaufen und so.«
    Ich hielt meinen Kopf, weil ich das Gefühl hatte, er würde sonst explodieren. »So schlimm kann es doch gar nicht sein«, sagte ich. »Landleben – Landarbeit – frische Luft und Sonnenschein.«
    »Hm«, sagte der Mann etwas zurückhaltend. »Besser als Chemikalien bestimmt. Vielleicht nicht so gut wie Bergbau. Du wirst es schon merken.«
    Er ging, und ich döste ein wenig, anstatt Pläne zu schmieden.
    Es gab kein Landesignal. Wir landeten einfach und zwar ziemlich unsanft. Eine Luke öffnete sich, und blendendes tropisches Sonnenlicht flutete in den Laderaum. Es schmerzte nach der langen Dunkelheit in den Augen. Herein wehte nicht etwa frische Landluft, sondern eine Wolke von Desinfektionsmitteln. Ich löste mich aus einem Knäuel fluchender Arbeiter und trieb im Strom der Menschen auf den Hafen zu.
    »Halt, du Idiot«, sagte ein Mann mit harten Gesichtszügen; sein Abzeichen ließ erkennen, dass er zum Fabrikschutz gehörte. Er legte mir eine Kordel mit einer Plakette, auf der eine Nummer stand, um den Hals. Jeder bekam so eine und stellte sich dann hinter dem Schiff vor einem Tisch an.
    Der Kai lag direkt im Schatten der Chlorella-Plantage, ein achtzig Stockwerke hohes Gebäude, das aussah wie die aufeinandergestapelten Kästen für ein- und ausgehende Post in den Büros bei Schocken. Überall an den Terrassen waren Spiegelblenden angebracht. Im weiteren Umkreis um das große Gebäude waren massenhaft weitere Spiegelblenden aufgestellt, die das Sonnenlicht auffingen, um es auf die Spiegel der Terrassen zu reflektieren, die es ihrerseits zu den Photosynthesetanks weiterleiteten. Von oben gesehen ein spektakulärer, wenn auch nicht ungewöhnlicher Anblick; von unten einfach höllisch. Ich hätte Pläne schmieden sollen. Aber mein Verstand wurde blockiert von den Worten: »Aus den sonnendurchtränkten Plantagen Costa Ricas, gezüchtet von den geschickten Händen freier Farmer, die ihrer Arbeit mit Freude und Stolz nachgehen, kommt das saftige, reife Chlorella-Protein …« Ja, ich selbst hatte diese Worte geschrieben.
    »Weitergehen!«, brüllte ein Mann vom Fabrikschutz.
    »Weitergehen, ihr gottverdammten Kerle! Weitergehen!«
    Ich beschattete meine Augen und schlurfte vorwärts, während die Reihe am Tisch vorbeimarschierte. Ein Mann mit Sonnenbrille fragte nach meinem Namen.
    »Mitchell Court …«
    »Das ist der, von dem ich Ihnen erzählt habe«, sagte die Stimme des Zahlmeisters.
    »Gut, vielen Dank«, und zu mir: »Groby, wir hatten schon früher mal Leute, die versuchten, aus dem B-Kontrakt rauszukommen. Die haben es hinterher bitter bereut. Wissen Sie zufällig, wie hoch der Jahresetat von Costa Rica ist?«
    »Nein«, murmelte ich.
    »Er beläuft sich auf einhundertdreiundachtzig Milliarden Dollar. Und wissen Sie vielleicht, wie hoch die jährlichen Steuern der Chlorella-Gesellschaft sind?«
    »Nein, verdammt, Menschensk…«
    Er unterbrach mich: »Etwa einhundertundachtzig Milliarden Dollar. Und daraus kann ein kluger Bursche wie Sie schließen,

Weitere Kostenlose Bücher