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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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dass die Regierung – und die Gerichte – von Costa Rica genau das tun, was Chlorella verlangt. Wenn wir an einem Kontraktbrüchigen ein Exempel statuieren wollen, dann tun sie das für uns. Da können Sie Ihr Leben drauf wetten. Wie ist also Ihr Name, Groby?«
    »Groby«, sagte ich heiser.
    »Vorname? Ausbildung? Klasse?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn Sie mir das mal auf ein Stück Papier schreiben, werde ich mir die Daten merken.« Ich hörte den Zahlmeister lachen, dann sagte er: »Der wird schon werden.«
    »Gut, Groby«, sagte der Mann mit der Sonnenbrille jovial. »Alles in Ordnung. Hier sind Ihre Unterlagen und der Vertrag. Wir machen einen Abschöpfer aus Ihnen. Weitergehen.«
    Ich ging weiter. Ein Mann vom Fabrikschutz nahm mir den Vertrag ab und brüllte: »Abschöpfer da entlang.« »Da entlang« führte in das unterste Stockwerk in noch grelleres Licht, über einen Gang, vorbei an übelriechenden flachen Tanks und schließlich durch eine Tür in die Kernsäule des Gebäudes in einen hellerleuchteten Raum, der nach der dreifach reflektierten tropischen Sonne draußen in Dämmerlicht getaucht zu sein schien.
    »Abschöpfer?«, fragte ein Mann. Ich blinzelte und nickte ihm zu. »Ich bin Mullane – Verlader. Ich hab eine Frage, Groby.« Er sah sich meine Karte an. »Wir brauchen einen Abschöpfer im siebenundsechzigsten Stock, und wir brauchen einen Abschöpfer im einundvierzigsten Stock. Ihre Schlafstelle ist im dreiundvierzigsten Stock der Kernsäule. Wo möchten Sie lieber arbeiten? Ich muss noch hinzufügen, dass es für Abschöpfer und Mitglieder der Klasse 2 keine Aufzüge gibt.«
    »Den Job im einundvierzigsten«, sagte ich und versuchte, seinen Gesichtsausdruck zu enträtseln.
    »Das ist sehr vernünftig«, sagte er. »Sehr, sehr vernünftig.« Und dann stand er einfach da, während die Zeit verstrich. Schließlich fügte er hinzu: »Ich hab’s gern, wenn ein vernünftiger Mensch vernünftig handelt.«
    Wieder entstand eine lange Pause.
    »Ich habe kein Geld bei mir«, sagte ich.
    »Schon gut«, sagte er. »Ich leihe Ihnen was. Unterschreiben Sie hier, dann können wir die Sache am Zahltag regeln. Es ist ein einfacher Schuldschein über fünf Dollar.«
    Ich las den Zettel durch und unterschrieb. Ich musste erneut auf meine Karte blicken, denn ich hatte meinen Vornamen vergessen. Mullane kritzelte hastig »41« und seine Anfangsbuchstaben unter den Schein und eilte davon, ohne mir die fünf Dollar zu geben. Ich lief ihm nicht nach.
    »Ich bin Mrs. Horrocks, verantwortlich für die Unterbringung«, sagte plötzlich eine Frau mit sanfter Stimme. »Willkommen in der Chlorella-Familie, Mr. Groby. Ich hoffe, Sie werden viele glückliche Jahre bei uns verbringen. Und nun zur Arbeit. Mr. Mullane sagte Ihnen wohl schon, dass die Bande – ich meine die gegenwärtige Gruppe von Vertragsarbeitern – im dreiundvierzigsten Stock untergebracht wird. Es ist meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Sie in eine passende Gruppe von Kollegen kommen.«
    Ihr Gesicht ließ mich an eine Tarantel denken, als sie fortfuhr: »Wir haben ein leeres Bett in Zimmer sieben. Alles nette junge Männer. Vielleicht gefällt es Ihnen dort. Es ist so wichtig, dass man unter seinesgleichen ist.«
    Ich begriff, worauf sie anspielte, und erwiderte, ich hätte kein Interesse an Zimmer sieben.
    Strahlend fuhr sie fort: »Dann haben wir noch Zimmer zwölf. Eine ziemlich rohe Bande, fürchte ich, aber Bettler haben schließlich keine Wahl, nicht wahr? Die von Zimmer zwölf würden sich freuen, wenn ein so netter junger Mann zu ihnen zöge. Und wie! Aber Sie können ja ein Messer oder etwas Ähnliches bei sich tragen. Soll ich Sie für Zimmer zwölf eintragen, Mr. Groby?«
    »Nein«, sagte ich. »Was haben Sie sonst noch? Übrigens, könnten Sie mir vielleicht bis zum Zahltag fünf Dollar leihen?«
    »Ich werde Sie für Zimmer zehn buchen«, sagte sie und kritzelte etwas auf einen Block. »Natürlich kann ich Ihnen Geld leihen. Zehn Dollar? Sie brauchen nur zu unterschreiben und diesen Schuldschein mit Ihrem Fingerabdruck zu versehen, Mr. Groby. Vielen Dank.« Sie eilte davon, auf der Suche nach dem nächsten Neuling.
    Ein rotgesichtiger Mann packte meine Hand und sagte: »Bruder, ich heiße dich willkommen in den Reihen der Vereinigten Schleimstoff-Protein-Arbeiter von Panamerika, Ortsgruppe Chlorella, Costa Rica. Diese Broschüre wird dich darüber informieren, wie die V.S.P.A. die Arbeiter auf dem Feld vor den zahllosen Gefahren

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