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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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Trend rückläufig gemacht werden kann, wenn wir die Menschen der Erde dazu bringen, eine Bevölkerungsplanung zu fordern, dass sie ein Wiederaufforsten der Wälder, die Bildung neuen Ackerbodens, eine Deurbanisierung und die Einstellung der überflüssigen Produktion von Apparaten und Artikeln, für die kein natürlicher Bedarf besteht, verlangen. Dieses Erziehungsprogramm wird durch Propaganda weitervermittelt und durch gewaltsame Demonstrationen und Sabotage in jenen Fabriken, die überflüssige Artikel herstellen, unterstützt.
     
    FALSCHMELDUNGEN ÜBER DIE W.N.G.
     
    Sie haben vermutlich schon gehört, dass die »Natschus«/ »Consies« Mörder, Psychopathen und verantwortungslose Leute seien, die aus irrationalen Motiven oder aus Neid töten und zerstören. Keine dieser Behauptungen ist wahr. Die Mitglieder der W.N.G. sind humane, ausgeglichene Personen; viele von ihnen sind in den Augen der Öffentlichkeit erfolgreich. Gegenteilige Gerüchte werden eifrig von jenen Leuten unterstützt, die von der Ausbeutung, die wir korrigieren möchten, profitieren. Es gibt unvernünftige, unausgeglichene Kriminelle, die im Namen unserer Organisation Verbrechen begehen, teils aus Idealismus, teils um einen Vorwand für Plünderungsaktionen zu haben. Die W.N.G. distanziert sich ausdrücklich von diesen Leuten und betrachtet ihre Taten mit Abscheu.
     
    WAS WERDEN SIE ALS NÄCHSTES TUN?
     
    Das bleibt Ihnen überlassen. Sie können a) die Person, die Ihnen dieses Kontaktblatt überreicht hat, denunzieren; b) dieses Formular zerstören und die Sache vergessen; c) die Person, die Ihnen das Formular gegeben hat, aufsuchen und um weitere Informationen bitten. Überlegen Sie, bevor Sie etwas unternehmen.
     
     
    Ich dachte angestrengt nach. Die Schrift war meiner Ansicht nach a) der dümmste stümperhafteste Text, den ich in meinem ganzen Leben gelesen hatte; b) eine ziemlich verzerrte Version der Wirklichkeit; c) ein möglicher Fluchtweg aus den Chlorella-Werken zurück zu Kathy.
    Das also waren die gefürchteten Consies! All dieses widersprüchliche Gewäsch – aber es war nicht ohne Reiz. Die Schrift war – ganz sicherlich unbewusst  – so verfasst, wie wir pharmazeutische Broschüren für Ärzte gestalten. Ruhig, gebildet, nach dem Motto: Wir alle besitzen ein gesundes Urteilsvermögen und Bildung; wir können offen über grundlegende Meinungsverschiedenheiten sprechen. Leidet Ihr Patient an Hyperspasmus, Doktor?
    Es war ein Appell an die Vernunft, und das ist immer gefährlich. Der Vernunft kann man nicht trauen. Wir haben sie bereits vor langer Zeit aus der Werbebranche verbannt und bisher nicht vermisst.
    Offensichtlich gab es zwei Möglichkeiten für mich. Ich konnte ins Hauptbüro gehen und Herrera anzeigen. Vielleicht verschaffte mir das sogar ein wenig Publicity; man würde mich vielleicht anhören und mir so weit Glauben schenken, dass man meine Angaben überprüfte. Doch dann fiel mir ein, dass Menschen, die Consies denunzierten, manchmal der Gehirnwäsche unterzogen werden, weil sie dem Virus ausgesetzt waren, und man befürchtet, nach der ersten gesunden Reaktion könne die Wirkung vielleicht später einsetzen. Das war kein guter Weg. Der zweite war riskanter, aber auch heldenhafter: ich konnte mich zum Schein auf das Spiel einlassen. Wenn ihre Organisation wirklich so weltweit war, wie sie behaupteten, gab es keinen Grund, warum ich nicht nach New York gelangen und ihnen später den Garaus machen sollte.
    Ich zweifelte nicht einen Augenblick daran, dass ich es schaffen würde. Es juckte mir in den Fingern, zu gern hätte ich das Formular redigiert, an den Sätzen gefeilt, die Langeweile verbannt und stattdessen Sehen-Hören-Schmecken-Fühlen-Wörter mit präziser Wirkung eingesetzt, die ganze synästhetische Palette halt. Es wäre nötig gewesen.
    Die Kabinentür öffnete sich; meine zehn Minuten waren um.
    Hastig spülte ich das Formular in den Abfluss und ging in den Tagesraum. Herrera war noch immer in Trance.
    Ich wartete etwa zwanzig Minuten. Schließlich schüttelte er sich, blinzelte und blickte sich um. Er sah mich, sein Gesicht war ausdruckslos und steinern. Ich lächelte und nickte ihm zu, er kam zu mir herüber. »Alles in Ordnung, compañero ?«, fragte er ruhig.
    »Alles in Ordnung«, sagte ich. »Du brauchst mir nur Bescheid zu sagen, wann, Gus.«
    »Es wird schon bald sein«, sagte er. »Ich setze mich jedes Mal nach einer solchen Sache vor das HypnoTele-Gerät. Kann die Spannung des Wartens

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