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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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13 . Und zwar für mich. Sillery hatte als Einziger gegen mich gestimmt. Es gab keine Stimmenthaltungen. Die anderen sprangen auf meine Seite wie Katzen von einem heißen Backblech oder Blechdach oder so ähnlich.
    Der loyale alte Harvey stellte den Antrag, man solle mir den Vorsitz übertragen; der Antrag wurde einstimmig angenommen. Dann forderte er, man solle Sillery pensionieren, seine Aktien zum Nennwert verkaufen und im Bonusfonds deponieren. Einstimmig angenommen. Dann – als Peitschenhieb, um es ihnen ins Gedächtnis einzuprägen – stellte er den Antrag, einen Thomas Heatherby, einen jüngeren Mann aus der Abteilung »Kunst«, der sich gar zu auffällig an Sillerys Rockschöße gehängt hatte, zu degradieren und ohne Entschädigung seines unbedeutenden Aktienanteils zu entheben. Einstimmig angenommen. Heatherby wagte nicht einmal, dagegen aufzubegehren. Ein halbes Brot ist besser als gar keines, mag er sich gesagt haben, und schluckte seinen Ärger hinunter.
    Das war erledigt. Ich war Chef von Fowler Schocken Inc., und ich hatte gelernt, alles, was sie vertrat, zu verachten.

16
    »Kurzmeldung, Mr. Courtenay«, sagte die Stimme meiner Sekretärin. Ich drückte auf den Knopf. »Consie in Albany wegen Denunzierung des Nachbarn festgenommen. Soll ich ihn auf die Liste setzen?«
    »Verdammt noch mal!«, explodierte ich. »Wie oft soll ich Ihnen grundsätzliche Anweisungen wiederholen? Natürlich kommt er auf die Liste. Warum, zum Teufel, denn auch nicht?«
    Sie sagte unglücklich: »Es tut mir leid, Mr. Courtenay  – ich dachte, Albany sei ein bisschen weit weg.«
    »Dann hören Sie eben auf zu denken. Veranlassen Sie seine Überführung.« Vielleicht hätte ich nicht so grob sein sollen – aber ich wollte Kathy finden, und wenn ich jede einzelne Natschu-Zelle des Landes auf den Kopf stellen müsste. Ich hatte Kathy ins Versteck getrieben – sie befürchtete, ich würde sie anzeigen, jetzt wollte ich sie zurückhaben. Eine Stunde später war ich im Hauptquartier von Upstate Mutual Protective . Es war ein lokales Unternehmen, das viele Verträge in dieser Gegend, vor allem in Albany, hatte. Der Präsident begrüßte mich und meine Leibwache persönlich am Aufzug. »Eine Ehre«, murmelte er. »Eine große, große Ehre, Mr. Courtenay. Was kann ich für Sie tun?«
    »Meine Sekretärin bat Sie, Ihren Consie-Verdächtigen in Ruhe zu lassen, bis ich käme. Haben Sie sich daran gehalten?«
    »Selbstverständlich, Mr. Courtenay! Einige der Angestellten sind vielleicht ein bisschen grob mit ihm umgesprungen, inoffiziell, aber er befindet sich in recht guter Verfassung.«
    »Ich will ihn sehen.«
    Eifrig ging er voran. Er hätte gern ein Gespräch angebahnt und beiläufig einfließen lassen, dass er gern mit Fowler Schocken ins Geschäft kommen würde, wagte aber nicht, das Wort zu ergreifen.
    Der Verdächtige saß auf einem Schemel unter der üblichen Blendlampe. Er war ein Konsument der gehobenen Klasse, etwa dreißig Jahre alt. Sein Gesicht zeigte Spuren von Misshandlung.
    »Knipsen Sie das Ding aus«, befahl ich.
    Ein grobschlächtiger Vorarbeiter sagte: »Aber wir haben immer …«
    Einer meiner Leute schob ihn ohne ein Wort zu verschwenden beiseite und schaltete die Lampe aus.
    »Schon gut, Lombard«, sagte der Präsident hastig. »Sie werden diese Herren unterstützen.«
    »Stuhl«, sagte ich und setzte mich dem Verdächtigen gegenüber.
    Ich sagte: »Ich heiße Courtenay. Wie heißen Sie?«
    Er blickte mich mit Pupillen an, die sich allmählich weiteten.
    »Fillmore«, erwiderte er korrekt. »August Fillmore. Können Sie mir sagen, was das hier zu bedeuten hat?«
    »Sie stehen unter dem Verdacht, ein Consie beziehungsweise ein Natschu zu sein.«
    Alle Angestellten im Raum blickten mich sprachlos an. Dadurch, dass ich den Angeklagten über die Art des ihm zur Last gelegten Verbrechens informierte, hatte ich eines der Grundprinzipien des Rechtswesens verletzt. Ich wusste das alles, scherte mich aber den Teufel darum.
    »Völlig absurd«, sagte Fillmore aufgebracht. »Ich bin ein unbescholtener Bürger, verheiratet, Vater von acht Kindern, das neunte ist unterwegs. Wer, um Himmels willen, hat diesen Unsinn aufgebracht?«
    »Sagen Sie ihm, wer es war«, forderte ich den Präsidenten auf.
    Er starrte mich fassungslos an, unfähig zu glauben, was er gehört hatte. »Mr. Courtenay«, sagte er schließlich, »bei allem Respekt, ich kann die Verantwortung für ein derartiges Vorgehen nicht übernehmen! Das ist

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