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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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»Und ich habe absolut keine Ahnung, wo ich mein Jackett gelassen habe.«
    Sie ertappte sich dabei, dass sie seinen Körper anstarrte, der sich inzwischen unter dem feuchten Stoff deutlich abzeichnete, und zwang sich, wegzuschauen. »Obwohl es Spaß macht«, murmelte sie.
    »Das kannst du wohl sagen. Ich habe den alten Larry gar nicht tanzen sehen.«
    »Er tanzt nicht«, sagte sie und fragte sich, warum sie das mit solcher Gewissheit behaupten konnte. »Nie.«
    Sie schwiegen eine Weile und schauten in die Dunkelheit der Stadt hinaus. In der Ferne vernahmen sie Verkehrslärm, hinter sich die gedämpften Geräusche der Party. Sie war aufgeladen, atemlos vor Erwartung.
    »Hier.« Reggie zog eine Packung Zigaretten aus seiner Tasche und zündete eine für sie an.
    »Ich rauche nicht …« Sie stockte. Woher wollte sie das wissen? Womöglich hatte sie Hunderte geraucht. »Danke«, sagte sie. Behutsam nahm Jennifer sie zwischen zwei Finger, inhalierte und hustete.
    Reggie lachte.
    »Tut mir leid«, sagte sie lächelnd. »Anscheinend bin ich dafür ein hoffnungsloser Fall.«
    »Rauch ruhig weiter. Es wird dich leichtsinnig machen.«
    »Das bin ich schon.« Sie spürte, wie sie errötete.
    »Das macht die Nähe zu mir, jede Wette«, sagte er grinsend und kam einen Schritt näher. »Ich habe mich schon gewundert, wann ich dich allein für mich haben würde.« Er berührte die Innenseite ihres Handgelenks. »Ziemlich schwer, verschlüsselt zu sprechen, wenn alle Welt dabei ist.«
    Sie fragte sich, ob sie ihn richtig verstanden hatte. »Ja«, sagte sie, als sie sprechen konnte, und ihre Stimme klang erleichtert. »Oh, Gott, ich wollte vorhin schon etwas sagen. Es war so schwer. Das erkläre ich später, aber es hat eine Zeit gegeben … Oh, halt mich fest. Halt mich, Bär. Halt mich.«
    »Aber gern.«
    Er trat noch einen Schritt vor, legte die Arme um sie und zog sie zu sich. Sie sagte nichts, versuchte nur aufzunehmen, wie es sich in seinen Armen anfühlte. Er näherte sein Gesicht dem ihren, und sie schloss die Augen, bereit, atmete den männlichen Duft seines Schweißes ein, spürte, wie erstaunlich schmal seine Brust war, wollte verzückt werden. Oh, ich habe doch so lange auf dich gewartet, teilte sie ihm stumm mit und hob ihr Gesicht.
    Seine Lippen trafen auf ihre, und im ersten Augenblick erregte sie die Berührung. Doch sein Kuss wurde unbeholfen, übertrieben. Seine Zähne scheuerten an ihren, seine Zunge zwängte sich in ihren Mund, und sie musste sich zurückziehen.
    Das schien ihn nicht zu bekümmern. Seine Hände glitten über ihr Gesäß und zogen sie fest an ihn. Er schaute sie begehrlich an. »Sollen wir ein Hotelzimmer suchen? Oder … hier?«
    Sie starrte ihn an. Er muss es sein, sagte sie sich. Alles sprach dafür. Aber wie konnte sich B so – so anders anfühlen als das, was in seinen Briefen stand?
    »Was ist los?«, fragte er, da er ihr etwas davon vom Gesicht ablesen konnte. »Ist dir zu kalt? Oder willst du kein Hotel – zu riskant?«
    »Ich …«
    Das war falsch. Sie trat aus seiner Umarmung zurück. »Tut mir leid. Ich glaube nicht …« Sie fuhr sich mit der Hand an den Kopf.
    »Du willst es hier nicht machen?«
    Sie runzelte die Stirn. Dann schaute sie zu ihm auf. »Reggie, weißt du, was ›hygroskopisch‹ bedeutet?«
    »Hygo- wie?«
    Sie schloss die Augen und machte sie dann wieder auf. »Ich muss gehen«, murmelte sie. Plötzlich war sie entsetzlich nüchtern.
    »Aber du gehst doch gerne fremd. Du magst doch ein bisschen Bewegung.«
    »Ich mag ein bisschen was? «
    »Na ja, ich bin wohl kaum der Erste, oder?«
    Sie blinzelte. »Das verstehe ich nicht.«
    »Oh, spiel doch nicht die Unschuldige, Jennifer. Ich habe dich gesehen, weißt du noch? Mit deinem anderen Liebhaber. Bei Alberto’s. Du warst hin und weg von ihm. Ich wusste, was du mir vorhin sagen wolltest, als du dich vor allen darauf bezogen hast.«
    »Mein Liebhaber?«
    Er zog an seiner Zigarette und trat sie dann abrupt mit dem Absatz aus.
    »So willst du es also haben, wie? Was ist los? Kann ich nicht mit ihm gleichziehen, bloß weil ich ein dummes Wort nicht verstanden habe?«
    »Welcher Mann?« Sie hatte ihn inzwischen am Hemdsärmel gepackt, denn sie wusste nicht mehr ein noch aus. »Von wem sprichst du?«
    Er schüttelte sie wütend ab. »Spielst du Spielchen mit mir?«
    »Nein«, protestierte sie. »Ich muss einfach wissen, mit wem du mich gesehen hast.«
    »Herrgott! Ich wusste, ich hätte mit Mo gehen sollen, als ich die

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