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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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offensichtlich überlebt. »Dieser hier schon, ja.«
    »Eine merkwürdige Sache, findest du nicht auch?«
    Ja, das stimmt ,dachte Michael erbost. Er spürte den Schmerz unter dem festen Verband. »Es verheißt jedenfalls nichts Gutes für die Sicherheit innerhalb der Organisation. Wir dürfen nicht die Möglichkeit ausschließen, dass jemand irgendwelche Informationen ausplaudert. Beide Male war ich auf dem Weg zu einem geheimen Treffen. London ist zwar nicht die sicherste Stadt der Welt, aber zwei Angriffe so kurz hintereinander werfen für mich die Frage auf, ob der Verantwortliche nicht vorher wusste, wo ich sein würde. Und das wirft wiederum eine Menge neue Fragen auf. Beginnen wir mit den offensichtlichsten: Wer war das? Wie hat er es getan? Und vor allem: warum?«
    »Das ist schwer zu sagen.« Wie immer gab Peyton nur wenig von seinen Gefühlen preis. »Was wirst du dagegen unternehmen? Und wie schnell kannst du mir die Ergebnisse deiner Nachforschungen mitteilen?«
    »Verflucht, Charles! Ich heirate morgen. Ich denke intensiv darüber nach, was ich tun kann, aber ich muss wenigstens so tun, als würde ich meiner neuen Frau ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Du wirst mir schon noch ein paar Tage Zeit geben müssen. Und darf ich dich vielleicht darauf hinweisen, dass ich dich um weitere Informationen gebeten habe und nicht umgekehrt?«
    »Ich muss zugeben, diese neue Entwicklung interessiert mich wirklich sehr. Wenn ich etwas herausfinde, werde ich dich kontaktieren. Aber nur, wenn du mir versprichst, im Gegenzug genauso zu verfahren.« Er lachte leise. »Und natürlich weiß ich von deiner Vermählung. Ich bin auch eingeladen, schon vergessen?«
    Wie fast alle aus den besseren Kreisen Londons, wenn er die Gästeliste richtig deutete. Sir Charles gehörte auf jeden Fall zu diesen Kreisen. Auch wenn er nicht für seinen Dienst für die Krone zum Ritter geschlagen worden war, war er doch der Schwager des berüchtigten Duke of Rothay und entstammte einer aristokratischen Familie, deren Stammbaum genauso beeindruckend war wie sein eigener. Michael musste sich eingestehen, dass der Gedanke an die Trauung und die daran anschließenden Feierlichkeiten in ihm den Wunsch weckten, die Zähne zusammenzubeißen. Er war kein Freund von großem Pomp oder gar von großen Menschenansammlungen, noch dazu mit seiner Verletzung. Zudem stand er auch noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit …
    Und dann das, was danach kam. Natürlich. Die Hochzeitsnacht hing wie ein Damoklesschwert über ihm. Er hatte jedenfalls noch nicht entschieden, wie er seiner Braut die Wunde erklären wollte.
    Eine Nebelschwade wehte an ihnen vorbei, und die kalte Feuchtigkeit streifte sein Gesicht mit kleinen Klauen. Er nickte knapp. »Also, ich werde dich dort sehen, Charles. Aber abgesehen von der Hochzeit, ich bin zugegebenermaßen sehr froh, noch zu atmen und einige andere Dinge tun zu können, die mit dem Leben einhergehen. Hast du schon eine Idee, wie wir uns an die Sache herantasten können?«
    »Du bist ein einfallsreicher Mann. Ich bin sicher, dir wird schon was einfallen. Ich kann dir bloß meine Hilfe anbieten, falls du sie brauchst. Du kannst mich auf dem üblichen Wege kontaktieren.«
    Das war wohl alles, worauf Michael hoffen durfte. Er nickte. Schon gestern, kurz nach dem zweiten Angriff innerhalb einer Woche hatte er gewusst, dass er sich irgendwie selbst darum kümmern musste. Peyton mischte sich selten persönlich ein. Er war der Balken, der die Brücke trug. Auf ihm lastete alle Verantwortung, doch er wirkte im Unsichtbaren.
    Sie trennten sich und gingen in unterschiedliche Richtungen. Es war eine Notwendigkeit, auf verschlungenen Wegen zu verschwinden, die viel Zeit kostete. Es war zwar recht praktisch, dass Charles und er auch in denselben Kreisen verkehrten, aber sie achteten sorgfältig darauf, dass man sie bei ihren geheimen Treffen nie beobachtete. Dann würde man Fragen stellen, man würde falsche Schlüsse ziehen, und dies wäre eine Katastrophe, mit der ihnen nicht gedient wäre.
    Er ging nicht auf direktem Weg nach Hause, sondern machte sich auf den Weg in seinen Club. Southbrook House war bis in den letzten Winkel mit Verwandten überfüllt, von deren Existenz er bisher nicht mal gewusst hatte. Obwohl er bereit war, morgen ein angenehmer Zeitgenosse zu sein und den eifrigen Bräutigam zu spielen, hatte er im Augenblick einfach nicht die Kraft, mit ältlichen Tanten und entfernten Cousinen angeregt zu

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