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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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gejagt.« Alex nickte langsam. »Luke hat recht. In die Ecke getrieben. Gefangen. In dein Schicksal ergeben und verdammt.«
    Ich wusste ja, dass sie darüber sprechen wollen. Verdammt.
    » Bitte erspar mir weitere Details«, unterbrach er ihn und lachte auf. Die Ironie dieser Beobachtung war ihm nicht entgangen. Er war tatsächlich ein Gejagter, doch das hatte absolut nichts mit seiner Hochzeit zu tun. »Ich bin einfach nicht in der richtigen Stimmung für euren Sarkasmus. Den Whiskey nehme ich aber gerne.«
    »Du gehst der großen Schar der Gäste wohl schon aus dem Weg und versteckst dich hier, hm?« Luke lehnte sich zurück. »Ich habe es genauso gemacht am Abend vor meiner Hochzeit, dabei hatten wir eine kleine Zeremonie im kleinen Kreis. Deine Trauung wird ja ein richtiges Ereignis. Soweit ich mich erinnere, habe ich dich noch nie so in Panik gesehen wie heute.«
    »Stimmt schon«, räumte Michael ein. »Wenn ich die Wahl hätte, würde ich lieber einer Reihe französischer Soldaten gegenüberstehen als all den Verwandten, die mir gratulieren wollen. Und dann noch dieser Prunk, den diese Veranstaltung mit sich bringt! Meine Mutter hat alles bis ins kleinste Detail geplant.«
    »Ich kann dich verstehen.« Alex saß entspannt in seinem Sessel und schmunzelte. »Das war auch der Grund, warum wir eine Sondergenehmigung eingeholt haben für unsere Hochzeit. Aber frag mal meinen Bruder John. Irgendwann ist auch das überstanden. Wie eine üble Magenverstimmung.«
    »Danke.« Michael warf ihm einen ironischen Blick zu.
    »Deine zukünftige Braut ist ein hübsches Mädchen. Madeline hat sie mir letztens bei einer Veranstaltung gezeigt.« Lukes silbrige Augen wirkten nachdenklich.
    »Ja«, erwiderte Michael bloß und trank noch einen Schluck Whiskey. Der vertrieb nämlich die Kälte und schaffte es, den Wundschmerz zu stillen. Wenn er nur auch das Bild von Harrys lächelndem Gesicht und dieses nagende Schuldgefühl zu vertreiben vermochte, das er angesichts der aktuellen Ereignisse verspürte. Wenn er auch wusste, wie irrational es war, so zu empfinden, aber das änderte nichts an seinen Gefühlen. Er hatte nicht um den Titel gebeten, und als jüngerer Sohn hatte er nie damit gerechnet, eines Tages der Erbe zu werden. Dennoch war es passiert, und er hatte es auf sich genommen, wenngleich widerstrebend.
    »Du wirst es überleben.« Mit einer leicht gehobenen Augenbraue beobachtete Alex ihn.
    »Ich habe bestimmt schon Schlimmeres überstanden«, murmelte Michael. »Da ihr schon mal hier seid und ich eure Meinung sehr schätze, hätte ich gerne euren Rat. Es geht um eine gewisse delikate Angelegenheit.«
    »Eine delikate Angelegenheit?« Auch Luke hob fragend eine Augenbraue.
    »Es könnte sein, dass ich vor meiner Braut etwas zu verbergen habe.«
    St. James verschluckte sich an seinem Whiskey. Nach einem kurzen Husten bemerkte er sarkastisch: »Nur eine Sache? Ich würde eher meinen, dass du Hunderte Geheimnisse vor ihr hast, die sie nie enthüllen wird. Zum Beispiel, dass du einer von Wellingtons besten Spionen warst und diese Aufgabe bis heute nicht aufgegeben hast.«
    »Das ist Teil meines Problems.«
    »Warum bin ich nur nicht überrascht?«
    »Schön, wenn dich meine Probleme amüsieren, aber es ist kein Scherz.« Michael gab sich Mühe, möglichst unbeeindruckt zu wirken. »Ich habe da ein kleines Problem.«
    »Klein, ja?«
    »Vielleicht nicht ganz so klein.«
    »Und zwar?«
    »Ein Messerstich.«
    Damit fesselte er ihre Aufmerksamkeit. Fassungslos starrten sie ihn über den Tisch hinweg an. »Vielleicht sollten wir gleich eine ganze Flasche bestellen, während du uns erzählst, wie es dazu kam«, murmelte Luke schließlich.
    »Die Flasche Whiskey klingt nach einer guten Idee. Aber ich kann nicht näher auf die Umstände eingehen. Ich bin nicht sicher, warum, aber ich wurde unerwartet angegriffen. Es passierte zudem nicht zum ersten Mal, obwohl mein Angreifer in diesem Fall einigen Schaden anrichtete.«
    »Wie schlimm ist es?«
    »Schlimm genug, um es nicht vor ihr verbergen zu können.«
    »Ich verstehe«, sagte Luke nach kurzem Nachdenken. »Du wurdest also – wieder einmal – im Dienst für die Krone verletzt, und du bist zwar mit allerlei hinterhältigen Praktiken vertraut, kannst aber keine plausible Erklärung für deine junge Braut ersinnen? Hm. Ich muss da mal einen Moment lang drüber nachdenken. Aber was mich gerade viel mehr interessiert: Welche Schritte hast du unternommen, um zukünftig für deine

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