Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)
über ihren Körper und weckten damit nicht nur Leidenschaft, sondern entzündeten auch ihr Inneres. Julianne gab sich jeder Liebkosung hin, jeder Berührung. Als er sie auf seine Jacke legte, beobachtete sie aus halb geschlossenen Augen, wie er die enge Reithose abstreifte. Im schwindenden Tageslicht war seine Erregung irgendwie urwüchsiger. Steif stand seine Erektion vor, die Spitze geschwollen und feucht glänzend. Ein Tropfen seiner Lust bildete sich an der Spitze.
Er legte sich neben sie und nahm ihre Hand. Zu ihrer Überraschung hob er sie in einer höfischen Geste an die Lippen. Auch diese kleine Geste war erregend, und sein Mund huschte federleicht über ihre Finger. Die Sonne ließ goldene Tupfer in seinem dichten, kastanienbraunen Haar und auf seinem schlanken Körper auffunkeln.
»Ich glaube, meine Vorstellungskraft als Schuljunge hat keine ergötzliche Lady heraufbeschworen, die nur zarte Strümpfe trug, wenn ich mich vor all den Jahren hier versteckte.« Er berührte den Saum ihres Seidenstrumpfs. Der Finger glitt zur Innenseite ihres Oberschenkels. »Darf ich?«
Sie hatte seinem anzüglichen Lächeln nichts entgegenzusetzen. Julianne nickte nur und beobachtete, wie er ihren Strumpfhalter löste und ganz langsam, als genieße er diese Aufgabe, die Seide über ihr Bein nach unten schob. Dasselbe machte er mit dem anderen Strumpf, und erst nachdem er dies vollendet hatte, wanderte seine Hand langsam wieder nach oben. Er erkundete sie in aller Ruhe. Als er sie zwischen den Beinen streichelte, schloss sie die Augen und hob sich ihm entgegen. Geschickt verstand er es, sie zu erregen, und die Hitze erblühte unter ihrer Haut. Erst dann schob er sich mit einer fließenden Bewegung zwischen ihre geöffneten Schenkel und drang mit einem tiefen Stoß in sie ein.
Der Atem wurde ihr aus den Lungen getrieben, weil er sie so besitzergreifend nahm. Die Leidenschaft überstrahlte den sonnigen Garten und das tiefe Blau des Himmels …
Ihre Reaktion war so heftig und bewegend, dass sie sich über ihre vollständige Hingabe wunderte. Sie wusste doch, wie unklug das war. Er nahm sie nicht nur, nein, er gab ihr alles, was er zu geben vermochte. Aber wie der kleine Junge vor vielen Jahren verbarg er noch immer etwas vor ihr. Ein Teil von ihm hielt er vor ihr fern und schützte ihn. Und er würde diesen Teil nicht freiwillig offenbaren.
Aber irgendwann wird er’s tun ,beschloss sie. Sie starb vor Wonne in seinen Armen. Er nahm sie, bis sie voller Lust erbebte. Dort in diesem kleinen Garten, umgeben vom Geruch nach zerdrücktem Gras und herbstlichen Wildblumen, als sie sich keuchend aneinanderklammerten, wusste sie, dass er es schließlich tun würde.
Woher kam nur dieses Selbstvertrauen? Sie war nicht sicher. Vielleicht wurde die Intuition der Frauen doch nicht überbewertet, denn sie hatte das Gefühl, allein der Umstand, dass er sie zu diesem Ort gebracht hatte, war in gewisser Weise schon eine versteckte Kapitulation. Er hatte Harry diesen geheimen Ort verweigert und ebenso seiner Familie. Aber sie hatte er hierher mitgenommen.
Ein rührender Triumph.
Hoffentlich war das nur der Anfang.
Magie. Die sinkende Sonne. Eine herrliche Nymphe in seinen Armen …
Beinahe unwirklich.
Als Kind war er hierhergekommen, um seine Träume zu spinnen. Und jetzt lag er auf seiner Frau und war leicht außer Atem. Sein Gewicht stützte er auf den Armen ab. Er war noch ganz gefangen in diesem Gefühl der Erlösung, das ihn nach seinem Orgasmus überkam. Michael überlegte, dass er auf jeden Fall eine geheimnisvolle Verbindung mit seinem Schicksal eingegangen war. Oder wie sollte er sonst benennen, was gerade passiert war?
Irgendetwas hatte ihn dazu verleitet, sie in den Garten zu locken – und das mit dem einzigen Ziel, sie bereits am späten Nachmittag zu verführen. Es war auch so gekommen – und wie sehr er das genoss! –, und Julianne hatte mit einer bewundernswerten Zustimmung und kurzweiligen Leidenschaft auf sein Ansinnen reagiert.
Der Geruch des zerdrückten Grases vermischte sich mit dem Duft ihres Haars, und er drückte sein Gesicht gegen diese seidige Masse, die ihre Schultern umfloss. Dies ,dachte er, ist der Moment, in dem ich sie dann immer unweigerlich enttäusche. Zärtliche Worte sollten der körperlichen Vereinigung folgen, solange sie noch nackt in den Armen des anderen lagen. Ehe er Julianne heiratete, hatte er selten einen Gedanken daran verschwendet, denn seine bisherigen Bettgefährtinnen fühlten sich
Weitere Kostenlose Bücher