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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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ebenso wenig an ihn gebunden wie er an sie. Ihn hatte mit diesen Frauen lediglich der Wunsch nach zwangloser Leidenschaft verbunden.
    Er war in einigen Belangen durchaus ein erfahrener Mann. Romantische Gesten gehörten eindeutig nicht dazu.
    Er hob mit einiger Anstrengung den Kopf. Ihr Gesicht war rosig, die Augen hielt sie halb geschlossen. Sie sprach zuerst, und in ihren Worten schwang ein atemloses Lachen mit. »Darf ich wohl anmerken, wie … herrlich ich dein kleines Geheimnis finde?«
    »Findest du?« Gemächlich küsste er ihre Kehle und fragte sich, ob sie wusste, dass sie ihn aus der Fassung brachte. Oft genug nutzte er körperliche Ablenkung, um von einem tiefer gehenden Gespräch abzulenken. »Ich muss zugeben, ich habe mir nicht ausgemalt, dich zu verführen, als ich vorschlug, einen Spaziergang zu machen. Aber ich stimme dir zu: Der Ausgang war höchst erfreulich.«
    Das war die Wahrheit. Und es war nun schon zum zweiten Mal passiert, dass er sich von seiner Leidenschaft so hinreißen ließ und sich dem körperlichen Verlangen sofort und aufs Heftigste hingeben musste.
    Er war sonst nie so impulsiv.
    Sie war … so anders.
    »Zugegeben, wenn du mir erzählt hättest, ich würde mich plötzlich am helllichten Tage unter freiem Himmel nackt wiederfinden, hätte ich dir kein Wort geglaubt.« Federleicht wanderten ihre Finger an seinem Rückgrat hinab.
    Und obwohl er sich doch eben erst in ihr ergossen hatte, empfand er diese leichte Berührung als äußerst erregend.
    Mehr noch, er wünschte sich tatsächlich, zu wissen, was sie dachte. Vielleicht war es die üppig duftende Umgebung und die zufriedene Erschöpfung, die sich nun einstellte, denn ihm kam der Gedanke, dass er nicht bloß ihr Liebhaber, sondern ihr Ehemann war. Den Tee mit seinen Eltern einzunehmen, die schon immer einen sehr lockeren Umgang miteinander gepflegt hatten, gewährte ihm unter Umständen einen überraschenden Einblick, was es bedeutete, verheiratet zu sein … Oder war es passiert, als er die Überraschung auf Juliannes Gesicht sah, weil er sich ihnen anschloss?
    »Erzähl mir, was dir gefällt«, forderte er sie auf. Seine Hand glitt über ihre Brust. Es war keine Berührung mit dem Ziel, sie erneut zu verführen, sondern nur eine Zärtlichkeit. Dabei beobachtete er ihre Miene. »Du behauptest, ich behalte viel für mich, und ich will mich auch gar nicht darüber streiten. Aber ein Kompromiss ist die Grundlage jedes Vertragswerks. Wenn du mich fragst, ist eine Ehe auch nur ein Vertrag, der in bestimmten Grenzen eingegangen wird. Zwei sehr gegensätzliche Parteien finden einen gemeinsamen Nenner und bilden zukünftig eine Allianz.«
    »Bei dir klingt es so, als führten wir gegeneinander Krieg.«
    Das stimmte. War er es so sehr gewohnt, in diesen Begrifflichkeiten zu denken, dass er sie sogar auf seine Ehe anwendete? »Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt«, räumte er ein. »Ich meinte doch nur, dass Männer und Frauen oft eine unterschiedliche Sicht der Dinge haben.«
    »Ich vermute, das stimmt.« Sie zögerte, doch dann fügte sie hinzu: »Dieser abgeschiedene Ort ist wunderschön. Aber ich mag ihn besonders, weil du hier bist.« Ihr Lächeln war schüchtern und einfach bezaubernd. Sie blickte ihn vollkommen offen an.
    Nun, ganz so offen war sie nicht. Wenn sie so wie jetzt anschmiegsam und willig in seinen Armen lag, vergaß er beinahe ihre Täuschung darüber, wo sie sich am Nachmittag aufgehalten hatte.
    Weil du hier bist …
    Was, zum Teufel, hieß das nun schon wieder?
    Antonias Worte kamen ihm wieder in den Sinn. Sie wird sich in dich verlieben …
    »Also, wenn wir schon dabei sind«, sagte sie rasch, als wollte sie seine Aufmerksamkeit von ihrem letzten Satz ablenken, »dann erzähl mir doch etwas, das ich über dich wissen möchte.«
    »Zum Beispiel?«
    »Was ist deine Lieblingsfarbe?«
    Diese einfache Frage amüsierte ihn. Zugleich rührte sie ihn. »Meine Lieblingsfarbe?«, wiederholte er. »Ich glaube, ich habe eine bohrendere Frage erwartet.«
    »Hast du?« In ihrer Stimme klang etwas Provozierendes mit, und ihre Finger glitten wieder über seinen Rücken. »Ich glaube, Ihr werdet Ehefrauen – zumindest Eure – als nicht besonders berechenbar kennenlernen, Mylord.«
    Das stimmte. Besonders der Zauber ihres Lachens und seine Zufriedenheit überraschten ihn. »Blau«, sagte er und blickte ihr tief in die Augen. »Nicht das Blau eines sonnigen Sommerhimmels, sondern ein dunkleres, das üppig und samten

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