Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)
ganzen Land über den schwarzen Magier Andrasch berichten, so dass dessen Burg fortan gemieden wurde.
Niemand sollte von nun an einem Eulenzauber zum Opfer fallen!
Eldor verabschiedete sich voller Dankbarkeit von seiner neu gewonnenen Freundin. “Lebe wohl Königin Meilina! Mein Dank sei Euch auf Ewig gewiss!”
Im Morgengrauen verließen die Menschen den Berg. Es waren so viele! Doch nun war alles wieder gut !
Andrasch war tot!
In der letzten Nacht, genau um Mitternacht schrie er plötzlich auf vor Schmerzen!
Wurde ein Zauber von ihm gebrochen, kostete es Andrasch ein Jahr seines Lebens. So war seine Magie, denn jeden Zauber besiegelte er mit einem Tropfen seines Blutes.
Als nun alle Eulen ihre menschliche Gestalt zurück erlangten, alterte Andrasch plötzlich um viele Jahre.
Und da er schon sehr alt war, hörte sein Herz auf zu schlagen!
Im selben Augenblick zerfiel die Burg zu Staub…
“Hat Meilina diesen Kristall noch immer?” fragte Svetlana.
“Ja natürlich! Aber Aljandra schenkte ihren an ihre Enkelin weiter, den hat dein Bruder jetzt um seinen Hals! Seither wurde er an den erstgeborenen Sohn vererbt, und nun ist es wieder Zeit für die Betten! Gute Nacht ihr drei!”
Es war schon spät und die Kinder gingen ohne murren zu Bett.
Kassandra war auch sehr müde und so ging auch sie in ihr Bett.
Dennoch fand sie lange keinen Schlaf.
Sie musste an Tom, ihren Mann denken, der nun schon fünf Jahre in der Anderswelt war. Sie vermisste ihn sehr! Oft fühlte sie seine Anwesenheit, doch an manchen Tagen hätte sie seine Nähe, sein Verständnis und seine Hilfe dringend gebraucht!
Die Krankheit im Dorf ging zurück. Es gab zum Glück keine Todesfälle zu beklagen. Aber die meisten Erkrankten brauchten noch eine Weile um wieder zu Kräften zu kommen.
Tom war ein seltener Mann gewesen. Er hatte eine tiefe Liebe zu allen Lebewesen, verstand die Sprache der Tiere, kannte sich in der Heilkunde aus und außerdem stand er in engem Kontakt zur Anderswelt! Sie hatte viel von ihm gelernt!
Tom hatte sehr schnell die Hexe in ihr erkannt und ihre Gaben gefördert. Anfangs hatte sie Angst anders zu sein als andere. Sie hatte sich geschämt aus einer Familie mit vielen Hexen zu stammen, aber auch Tom entstammte einer langen Ahnenreihe von Magiern und Hexen. So war es nur natürlich, dass sie einander gefunden hatten!
Bald war Halloween! Die Zeit, wo die Schranken zur Anderswelt fielen und man ein Wiedersehen mit seinen hinübergegangenen Lieben feiern konnte. Das war die schönste Zeit des Jahres!
Sie hatte auch schon den Baum für das Julscheit ausgesucht, welches sie am 21. Dezember, der Wintersonnenwende entzünden wollte.
Zwölf Tage und Nächte musste das Julscheit brennen. In dieser Zeit kamen die Ahnen zu Besuch und darauf freute sich die ganze Familie.
Mit diesem Gedanken an ein baldiges Wiedersehen schlief Kassandra endlich ein…
Der nächste Morgen war ein Sonntag. Endlich Zeit zur Muße und um Liegengebliebenes aufzuarbeiten.
Joschi nahm ein Stück Holz zur Hand und schnitzte ein Geschenk für Kassandras Mutter.
Svetlana stickte an einem Kräutersäckchen und Belenos versorgte in der Scheune seine Tiere.
Kassandra nutzte die Zeit ihre Kräuter zu sortieren und ihre Vorräte zu überprüfen. Draußen war es bitter kalt.
Der erste Schnee fiel in dicken Flocken und überzog den Wald mit einer weißen Decke.
Bald würden die ersten Tiere auf der Suche nach Nahrung zu ihnen kommen. Sie waren stets willkommen und unter der großen Eiche würden sie wie jedes Jahr reichlich Futter finden.
Es war so schön dabei zuzusehen, wie die Tiere ohne Scheu so nahe ans Haus kamen! Jetzt fing die Zeit der Weihnachtsvorbereitungen an.
Plätzchen und Kuchen mussten gebacken werden. Fruchtweine und Liköre wurden in Flaschen gefüllt und die Stechpalmen und Tannenzweige sollten bald aus dem Wald geholt werden, bevor alles unter einer zu dicken Schneeschicht verschwand.
Am Kamin stimmte Joschi ein altes druidisches Erntelied an. Svetlana fiel in den Gesang ein und von der feierlichen Melodie beschwingt stimmte schließlich auch Kassandra mit ein.
Die alten keltischen Weisen gehörten ebenso zu dieser Jahreszeit wie das Julscheit, Met und Honigkuchen.
Kassandra nahm sich vor, eine Menge Plätzchen zu backen, Eierpunsch zuzubereiten und das Haus besonders schön zu schmücken. Die Kinder hatten es verdient!
Es war eine schwere Zeit gewesen, da fast alle im Dorf erkrankt waren. Ihre Kinder hatten geholfen, wo
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