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Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)

Titel: Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desire de Marlon
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festzustellen, dass sie sich geirrt hatten und die Suche ging erneut los.
    Manche waren so entmutigt von der langen Suche, dass sie mit einem Partner zusammen blieben, obwohl sie wussten, dass es nicht der Richtige war.
    Manche suchten bis zum Tod, und darüber hinaus in einem neuen Leben. Manche suchen sogar noch heute…
    Manchmal sind die Götter gnädig und führen zwei Dualseelen wieder zusammen, so wie bei eurer Mutter und eurem Vater…
    Aber der größte Teil der Menschen sucht und sucht und sucht…
    Nun wurde aus Perchda im Laufe der Zeit Freya, die Göttin der Fruchtbarkeit und noch heute steckt sie in den Holunderbüschen.
    Sie versucht mit vielen Tricks Heim und Herd zu schützen und durch viele Überlieferungen entstanden Sagen und daraus Märchen!”
    Tatjana sah ein großes Interesse in den Augen der Kinder.
    “Und wie passt Frau Holle da rein? Ich meine, dass sie Perchda oder Freya sein soll…”
    Joschi hatte wohl nicht ganz verstanden, welche Rolle das heute noch spielte. Kassandra musste lachen.
    “Der Holunder ist ein weit verbreiteter Busch. Und in früheren Zeiten war er sehr wichtig! Das fing an mit dem Zunder.
    Das war das wichtigste Mittel um Feuer zu machen. Dafür wurde das weiche Innere, das Mark der Äste heraus gekratzt und getrocknet und zu Pulver zerrieben.
    Jeder hatte eine Dose voll Zunder und einen Feuerstein dabei. Da das Mark, getrocknet und zerrieben sehr leicht brannte, war es lebenswichtig. Kein Feuer– kein Licht– keine Wärme– kein warmes Essen!
    Zudem waren die Blüten ein Heilmittel und sind es heute noch. Denkt mal nach, was ihr bei Fieber und Schnupfen von mir bekommt… ”
    Svetlana brauchte nicht lange zu überlegen: “Fliedertee! Aber was hat das mit Holunder zu tun?”
    “Fliederblüten ist ein altdeutscher Ausdruck für Holunder, genau wie Hollerbeerensaft, der aus Holunderbeeren gemacht wird und sehr gut bei Verstopfung wirkt. Außerdem machte man aus den Blüten mit Zucker und Zitronenscheiben ein sprudelndes Getränk, den Hollersekt. Getrocknet waren die Blüten eine wichtige Arznei für viele Arten von Erkältungskrankheiten und Schmerzen, zusammen mit Weidenrinde. Aus den Beeren machte man Marmeladen und die getrockneten Beeren wurden zur Würze von Fleisch und Suppen genommen. Die zarten Spitzen der Blätter helfen bei Diabethes und Leberbeschwerden. Ihr seht wie wichtig der Holunder damals war. Aber nur wer rechtzeitig erntete, hatte für den Winter vorgesorgt.
    Darauf beruht das Märchen von Frau Holle.
    Da war die fleißige und die faule Tochter. Die eine machte die Hausarbeit und spann nebenbei feinste Wolle, während die andere nur auf der faulen Haut lag.
    Frau Holle belohnte die fleißige Tochter mit Gold, wenn wir aber daran denken, was damals wichtiger war als Gold, wissen wir in welcher Jahreszeit die Belohnung statt fand.
    Die Blüten, die im Frühling von den Büschen fielen, glichen Schneeflöckchen, darum wird das Ausschütteln der Betten in der Geschichte als wichtig angesehen. Und das Mädchen wurde mit dem Wichtigsten zum Überleben des Winters belohnt, den Blüten.
    Als die faule Tochter nun ebenfalls belohnt werden wollte, war die Zeit der Blüten längst vorbei.
    Sie konnte keine Vorräte für den Winter mehr einbringen und da sie keine Lust hatte irgendeine Arbeit zu verrichten bekam sie nur Pech, oder besser gesagt, die überreifen Beeren, die vom Baum fielen und dunkle Flecken hinterließen. Früher nahm man die Holunderbeeren zum Färben von Kleidung… die Farbe war sehr beständig und so konnte Pechmarie schrubben wie sie wollte…
    Also was will uns die Geschichte sagen?”
    Kassandra sah ihre Kinder an.
    Sie begriffen anscheinend, was der tiefe Sinn des Märchens war.
    “Ich glaube, ich weiß es. Wer faul ist, bekommt die Strafe, aber nicht von den Göttern, sondern dann, wenn der Winter kommt und man nicht vorgesorgt hat und leiden muss. Nur wer das ganze Jahr gearbeitet hat und Vorräte angesammelt hat, Wolle zu Garn versponnen hat, der war für den Winter gerüstet und konnte ohne Schaden ins neue Jahr gelangen. Jetzt verstehe ich!”
    Svetlana lächelte zufrieden.
    Kassandra nickte. “Genau das will das Märchen uns sagen. Damit hat man den Kindern an langen Winterabenden klar gemacht wie wichtig es ist Vorräte anzulegen und Faulheit böse Folgen haben kann. Heute ist das nicht mehr so wichtig, durch Kaufhäuser, Kühlschränke, Konserven und moderne Medizin.
    Aber damals gab es das alles nicht. Das war ein hartes

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