Eine Hexenmutter erzählt: Mystisches Märchen um ein uraltes Familiengeheimnis (German Edition)
mit der Spitze nach unten ist das alte Symbol für die weibliche Gottheit, der Kelch. Und das Dreieck mit der Spitze nach oben ist das männliche Symbol des Gehörnten, der Hirschkönigs, auch der Speer genannt. Zusammen sind sie das Zeichen der göttlichen Einheit. Dieser Stern zeigt uns, dass nur im Einklang, in der Balance, die wahre Macht liegt. Alles muss in der Waage sein. Mann und Frau, Hell und Dunkel, Licht und Schatten. Somit ist der sechzackige Stern ein wichtiges Symbol des alten Glaubens. Und doch wurde dieser Stern von den Christen übernommen und zum Zeichen der Anhänger von König David gewählt, der ein weiser Jude war. Man nennt diesen Stern auch Davidstern. Und Weihnachten ist ein christliches Fest, also sind beide genau richtig für unseren Baum. Und wir sind schließlich weiße Hexen und können ein bisschen Schutz gebrauchen. Somit sind beide Sterne genau richtig!” Sie sah ihre Kinder der Reihe nach an.
“Es gibt bei unserem Weihnachtsschmuck kein falsch oder richtig! Schön soll es aussehen, Spaß machen beim Basteln und ein wenig an unsere Bräuche erinnern! Also gibt es auch keinen Grund zum Streiten! Nun lasst uns eure Sterne ansehen und dann entscheiden wir welche für den Baum sind und welche für die Türen und Fenster…”
Die Stimmung war wieder entspannt und sie hatten noch viel Vergnügen bei der Auswahl der Strohsterne.
Wie immer, wenn es am meisten Spaß machte verflog die Zeit sehr schnell, so dass es ruckzuck Zeit fürs Bett wurde. Der Schnee fiel immer noch in dicken Flocken vom nachtschwarzen Himmel, doch wenigstens hatte der Sturm nachgelassen. So wie es aussah, würde auch morgen die Schule ausfallen. Also wollten sie morgen mit der Bäckerei für Halloween beginnen. Das Fest sollte in zwei Tagen sein, bis dahin war noch viel zu tun…
Die Küche glich einem Schlachtfeld!
Der gesamte Morgen war ausgefüllt mit Nüsseknacken, Likören umfüllen, Äpfel kandieren, Orangen und Äpfel mit Gewürznelken spicken um danach mit Bändern versehen zu werden.
Sobald das Wetter sich besserte, wollten sie Ilex und Tanne schneiden, Girlanden daraus binden und das ganze Haus damit schmücken.
Kassandra hatte schon Nussplätzchen, Mandelkuchen, Speckbrote und Lebkuchen gebacken.
Die Honigkuchen waren noch im Ofen und verbreiteten einen unglaublichen Duft, so dass einem das Wasser im Mund zusammen lief!
Die Schinken, Würste und Speckseiten räucherten in der Dachkammer, die Maisbrote waren schon vorbereitet und standen zum Vorgären am Kachelofen.
Die Stimmung war prächtig! Alle liebten diese Vorbereitungen!
Kein Streit, keine Missgunst trübte diesen schönen Morgen!
Plötzlich klopfte es an der Vordertür! Kassandra lächelte erfreut.
Sie waren also gekommen!
“Schnell Svetlana! Lass sie herein!” rief sie.
Svetlana lief zur Tür und öffnete. Und da standen sie!
Großmutter Tatjana mit der halben Verwandtschaft!
“Sind wir zu früh? Hmm! Wie das hier duftet! Wir haben aber auch noch etwas beizusteuern: Preiselbeerkuchen, Haferkekse, Truthahnsalat, Wildpastete, Süsskartoffelauflauf und… Karamell-pudding !”
Tatjana nahm ihre Enkelkinder in den Arm. “Wir mussten eure Haustür erst einmal frei schaufeln, damit wir hier rein kommen konnten! Dabei ist uns ganz schön warm geworden. Jetzt wäre eine Tasse Pfefferminztee genau richtig, was meint ihr?”
Bald schon saßen alle gemütlich bei einer Tasse Pfefferminztee am Kamin und die allgemeine Vorstellung begann. Viele der Gäste waren den Kindern noch nicht bekannt, da sie zuletzt bei der Taufe von Svetlana zu Gast waren.
Der Halloweenabend begann mit kleinen Geschichten aus dem Leben des einen oder anderen Familienmitglieds und jeder erzählte von seiner Gabe und woher er, oder sie sie hatten.
Einige wurden damit belohnt, anderen wurde die Gabe vererbt.
Kurz vor Mitternacht, der Zeit der Ahnen, wurde die Stimmung wieder ernster!
“Ob er heute kommt?” fragte Kassandra ihre Mutter. “Er ist schon zehn Jahre erlöst und noch kein einziges mal an Halloween zu Besuch gekommen. Ob er sich schämt? War ja auch echt übel, was er sich da geleistet hatte?”
“Mama? Von wem redet ihr denn? Auch ein Verwandter? Was ist denn mit ihm?” fragte Belenos neugierig. Er hatte heute sehr viele neue Verwandte kennen gelernt, aber er spürte, dass das noch nicht der Höhepunkt des Festes war.
Irgendwas musste noch kommen!
Die Erwachsenen waren voller Erwartung, die Spannung war förmlich zu fühlen!
“Ja, mein
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