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Eine hinreißend widerspenstige Lady

Titel: Eine hinreißend widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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Bande angegriffen worden. Bald würden Plünderer auftauchen, vielleicht waren sie sogar schon da. Die beiden in dem Dinghi beispielsweise.
    Wenn er nicht an ihr Boot käme, wäre er ein toter Mann.
    Die Füße aneinandergekettet, als einzige Waffe ein kleines Messer - seine Chancen bei einem Angriff standen nicht gut.
    Er würde seinen Kopf gebrauchen müssen.
    Rasch dachte er nach.
    Mit beiden Händen verstrubbelte er seine schmutzstarrenden Haare, bis sie in alle Richtungen standen.
    Dann stieß er ein heiseres Stöhnen aus. Die dunklen Gestalten im Dinghi verharrten reglos.
    Mit laut rasselnden Ketten ging Miles auf sie zu und deklamierte im wehklagenden Ton eines unversöhnlichen Geistes aus Macbeth.
    Schreiend sprangen die beiden über Bord.
    Am Montag kam die Isis kaum voran, da der Wind sich gedreht hatte. Der reis - der Kapitän - ließ die Mannschaft das Boot schleppen, damit es wenigstens nicht von der Strömung zurückgetrieben wurde. Mehr als Stillstand war derzeit nicht machbar.
    Obwohl Tom und Lina um jedes Wort stritten, gelang es Rupert dank ihrer Hilfe, sich mit Reis Rashad zu verständigen, der sich in mancherlei Hinsicht als recht hilfsbereit erwies. Während Lina und Tom sich noch darüber stritten, welche Winde denn nun die schlimmsten seien, schweiften Ruperts Gedanken zu Mrs. Pembroke. Sie würde über die Verzögerung wenig erfreut sein.
    Laut Lina war sie bereits wach. Allerdings hatte sie ihm beim Frühstück im Salon nicht Gesellschaft geleistet, und er brannte darauf, sie zu sehen.
    Er und Tom waren gestern etliche Stunden nach den Damen zu Bett gegangen. Lange nachdem die Mannschaft schon schlief, war Rupert noch an Deck geblieben - vorgeblich um Wache zu halten. Tatsächlich hatte er sich ein wenig abkühlen müssen, wenngleich die Hitze, die er verspürte, sich durch die leichte Abkühlung am Abend nicht lindem ließ.
    In ihm brannte die Ich-will-sie-ausziehen-Hitze, die Ich-will-ihr-hautnah-sein-Hitze, die Lodemde-Leidenschaft-in-den-Len-den-Hitze.
    Und sie plagte ihn quälender seit dem kleinen Zwischenfall im Salon: sie weich und verlockend unter sich zu spüren, ihr verführerischer Pfirsichmund mit der aufreizend schmollenden Unterlippe, ihre grünen Augen, tief wie der Ozean, und wie sie ihn angesehen hatte ...
    Kein „Runter mit Ihnen! “-Blick, sondern ein Blick, mit dem Helena auch Paris bedacht haben musste und Kleopatra Marcus Antonius. Wegen solcher Blicke waren Kriege geführt worden.
    Doch das war längst nicht alles. Als Scheich Salim ihr Arabisch gelobt und ihre Klugheit bewundert hatte, hatte Rupert sie auch ausziehen wollen. Wenn sie von ihrem Papyrus erzählte, von den hübschen kleinen Bildern und fein gezeichneten Hieroglyphen, konnte er an nichts anderes denken, als sie auszuziehen. Auch wenn er an all die Bücher in ihrer Kabine dachte, wollte er sie ausziehen.
    Warum das so war, wusste er nicht, und es war ihm auch egal. Er wusste nur, dass sie ihn unglaublich erregte.
    So sehr, dass es ihn die halbe Nacht wachgehalten hatte.
    Das mit der strategischen Belagerung würde er noch mal genau überdenken müssen, entschied er und strebte entschlossen der Kabine im Heck zu.
    Er traf Mrs. Pembroke auf dem Boden kniend an, wo sie ihre Bücher ordnete. Als er an den Türrahmen klopfte, sah sie kaum auf.
    „Macht das Boot Probleme?“, fragte sie. „Wir haben angehalten, nicht wahr?“
    „Das Wetter macht Probleme“, erwiderte er. „Südlicher Wind - khamsin, wenn ich es richtig verstanden habe.“
    Das Blut wich ihr aus den Wangen. „Oje“, sagte sie, ließ die Schultern hängen und hockte sich auf die Fersen.
    „Lässt sich nicht ändern“, meinte er. „Der Wind hat sich gegen uns verschworen.“
    „Aber die Entführer sind uns Tage voraus - fast eine ganze Woche!“
    „Reis Rashad meinte, dass solche Winde zu dieser Jahreszeit ganz normal sind“, sagte Rupert. „Was heißt, dass andere Boote ebenfalls nicht vorankommen. Und das wiederum bedeutet, dass die Entführer uns zwar eine Woche, aber nicht unbedingt viele Meilen voraus sind.“
    Das Blut stieg ihr wieder in die Wangen, so sehr gar, dass sie rosigrot schimmerten. „Ja, natürlich ... warum habe ich das nicht bedacht?“ Sie schüttelte den Kopf. „Eigentlich denke ich ganz klar und logisch und erlaube mir nicht, meinen Gefühlen nachzugeben. Und weinerlich bin ich auch nicht.“ Verstohlen wischte sie sich eine Träne aus dem Auge. „Ich bin überhaupt eine sehr vernünftige und langweilige

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