verschwunden, und auch von seinem ohrenbetäubend lauten Motorengeräusch war nichts mehr zu hören.
Seufzend wandte sich Ariana um und betrat die Hütte. Einen Moment lang mussten sich ihre Augen an die Dunkelheit im Inneren gewöhnen. Dann schüttelte sie entsetzt den Kopf.
„Ruf ihn sofort an“, befahl sie auf Italienisch. „Keine Minute länger bleibe ich hier!“
4. KAPITEL
Von:
[email protected]Gesendet:
05.08.2008 09:54 Uhr
pazifische Sommerzeit
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Ehevertrag, Heiratsbedingungen … Zusatz
Hallo Ariana,
Du machst wohl Witze? Oder glaubst Du wirklich, wir beide könnten drei volle Monate lang ohne Sex auskommen? Bitte denk nochmals darüber nach. Und auf Deine Frage: Getrennte Schlafzimmer brauchst Du nicht zu einer Extrabedingung zu machen, die werden wir sowieso haben. In der Zwischenzeit hier schon mal meine dritte Bedingung: Bedingung 3:
Gelegentliche Beweise von Zuneigung in der Öffentlichkeit werden ab und zu nötig sein, um den Schein einer „normalen“ Ehe zu wahren.
Viele Grüße
L.
Von:
[email protected]Gesendet:
05.08.2008 19:06 Uhr
mitteleuropäische Sommerzeit
An:
[email protected]Befreff:
Re: Ehevertrag, Heiratsbedingungen … Zusatz
Hallo Lazz,
bitte nimm zur Kenntnis, dass ich keine Witze mache. Sex ist für mich eine sehr ernste Angelegenheit. An meiner ersten Bedingung gibt es nichts zu rütteln. Capito? Und was Deine Bedingung 3 betrifft: An was für Beweise der Zuneigung denkst du? Allmählich gewinne ich den Eindruck, dass Deine Vorstellungen von einer sogenannten normalen Ehe von meinen erheblich abweichen.
Ciao
Ariana
Lazz verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir rufen ihn nicht an.“
„Hier kann ich mit dir nicht bleiben“, erklärte Ariana und wies ins Innere der Hütte. „Es ist zu … zu …“
„Intim?“
„Ja.“ Sie schaute zum Bett hin und schnell wieder weg. „Die Matratze ist kaum breit genug für einen – und erst recht nicht für zwei. Die Betten von Königen habe ich mir eigentlich größer vorgestellt. Von King Size kann hier wohl kaum die Rede sein.“
„Da ich leider nie ein König war, kenne ich mich damit nicht aus. Vermutlich war es wegen der Abgeschiedenheit der Hütte nicht möglich, größere Teile hierherzutransportieren. Oder vielleicht ziehen es Bernard und Miri vor, aufeinanderliegend zu schlafen.“
Wieder sah sie mit Unbehagen zum Bett. „Lazz –“
Doch er schüttelte unnachgiebig den Kopf. „Vergiss es, Ariana. Wir können die gastfreundlichen Dombrets nicht vor den Kopf stoßen. Das wäre ausgesprochen unhöflich, und außerdem würden es unsere Großeltern erfahren.“
Worte, die ihr den Wind aus den Segeln nahmen. „Aber was können wir jetzt tun?“
„Das, worauf wir uns vor unserer Hochzeit geeinigt haben. Versuchen wir einfach, das Beste draus zu machen.“
„Ich kann mich nicht mal umdrehen, ohne mit dir zusammenzustoßen.“
„Von mir aus kannst du mit mir zusammenstoßen, sooft du willst. Stört mich nicht im Geringsten.“
In der Tat, keine unangenehme Vorstellung. Lange würden sie der Versuchung sowieso nicht mehr widerstehen können, denn die sexuelle Spannung zwischen ihnen war schon jetzt kaum noch auszuhalten. Früher oder später würden sie sich ohnehin über Arianas Bedingung hinwegsetzen. Wie zwei gefallene Engel. Und wenn sie schon fielen, dann am besten auf ein Bett, egal, wie schmal es auch sein mochte. Was Lazz betraf, lieber heute als morgen.
Er bekam mit, wie Ariana zögerte. Offenbar wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Seine Ehefrau – welch ungewohntes Wort für ihn! – war mindestens so kribbelig wie er selbst. Was für eine komplizierte Hochzeitsnacht! Mit dieser mächtigen Anziehungskraft hatten sie nicht gerechnet. Klar, dass es sie völlig überraschend und unerwartet traf. Andererseits: Wenn zwei Menschen so eng zusammenleben wie in einer Ehe, war es eigentlich kein Wunder, dass eine solch intime Atmosphäre entstand …
Nun hatten sie sich in eine Situation begeben, der sie nicht entkommen konnten. Und in der sie vermutlich früher oder später mehr als eine ihrer Vereinbarungen brechen würden. Lazz hoffte, seine Bedingungen würden länger Bestand haben als ihre. Belustigt bemerkte er, dass sie immer noch in der Tür stand.
„Du siehst aus, als möchtest du am liebsten weglaufen“, sagte er.
„Ja, ich habe daran gedacht …“
„Warum kommst du nicht rein und schaust dich erst mal