Eine Hochzeit wie im Maerchen
überraschend schnell los. Aber unser Wetterdienst wird euch warnen, damit sie euch nicht unvorbereitet treffen.“
Lazz nickte. „Nochmals vielen Dank.“
„Sobald ihr euch ein wenig erholt habt, bringt euch mein Hubschrauber hin.“
Ariana richtete sich kerzengerade auf. Nur mit Mühe gelang es ihr, sich ihre Besorgnis nicht anmerken zu lassen. „Mit dem Auto ist die Hütte nicht erreichbar?“
„Nur für Autos mit Vierradantrieb. Und auch die haben Schwierigkeiten mit dem unwegsamen Gelände.“ Bernard hob eine Augenbraue, was ihm mehr königliche Autorität zu verleihen schien. „Ist das ein Problem für euch?“
„Natürlich nicht“, erwiderte Lazz schnell und freundlich. „Ungestörter lassen sich Flitterwochen wohl kaum verbringen.“
Ariana zwang sich zu einem Lächeln. „Finde ich auch.“
In diesem Moment kam Miri zurück und rettete mit ihrem Erscheinen die Situation. „Ein Junge. Siebeneinhalb Pfund“, stieß sie atemlos hervor. Und mit vor Freude feuchten Augen fügte sie hinzu: „Sie haben ihn Stefan genannt, nach unserem Vater.“
„Er war der frühere König, der Nachfolger meines Großvaters auf dem Thron“, erklärte Bernard leise. „Sein Tod hat uns alle schwer getroffen.“
„Bestimmt wäre er sehr stolz auf den jüngsten Spross der Familie“, versuchte Ariana zu trösten.
Einverständlich nickte Bernard ihr zu, dann wandte er sich seiner Frau zu und zog sie in seine Arme. „Wollt ihr euch vor eurer Abreise ein wenig frisch machen?“
Sofort verstand Ariana, dass es eine Bitte war, das Königspaar allein zu lassen. In diesem Moment stand ganz die Familie im Mittelpunkt. Unwillkürlich nahm Ariana Lazz bei der Hand. Wieder spürte sie förmlich das Band, das zwischen ihnen entstanden war. Mochte er auch leugnen, dass es sich um das Inferno handelte, die Energie, die zwischen ihnen floss, war deutlich wahrzunehmen.
„Ach nein, dazu haben wir ja in der Hütte Gelegenheit“, meinte Lazz. „Wir verabschieden uns und lassen euch allein.“
Bei seinen Worten musste Ariana lächeln, denn genau dasselbe hätte sie auch gesagt. „Bitte grüßt Prinz Merrick und Prinzessin Alyssa herzlich von uns. Wir haben uns gefreut, euch nach so langer Zeit wiederzusehen.“ Dann bückte sie sich und fuhr Thomas durch das dunkle Haar. „War nett, dich kennenzulernen, Prinz Thomas.“
Kurz darauf erschien Sebastian und begleitete sie zum Hubschrauber. „Ihr Gepäck ist schon verladen“, sagte er und reichte ihnen eine Ledermappe. „Hier drin sind zwei Mobiltelefone mit gespeicherten Notrufnummern. Sollten Sie etwas brauchen, dann rufen Sie mich einfach an. König Bernard hat angeordnet, dass ich mich ganz zu Ihrer Verfügung halten soll.“
„Danke“, sagte Lazz und gab ihm die Hand. „Wenn Sie nichts von uns hören, sehen wir uns in einer Woche.“
Nachdem Sebastian Ariana beim Einsteigen geholfen hatte, überzeugte er sich, dass sie richtig angeschnallt war. Kurz darauf hob der Hubschrauber ab. Nach einigen Runden über dem Besitztum der Dombrets mit herrlichem Blick auf Palast und Ländereien ging es nach Norden.
Immer tiefer hinein ins Gebirge flogen sie, über grün bewaldete Berghänge. Schließlich überquerte der Hubschrauber einen hohen Berggrat, und der Pilot hielt wieder tiefer auf eine Lichtung mit einem glitzernden grünen See zu. An einer Seite des Sees war mit Meeressand ein Streifen Strand angelegt worden. Dort befand sich die kleine Hütte. Eine sehr kleine Hütte, wie Ariana sofort feststellte.
Nach der Landung lud der Pilot das Gepäck aus. „Kann ich noch etwas für Sie tun?“, erkundigte er sich höflich. „Wenn nicht, dann fliege ich jetzt zurück.“
„Danke. Wir kommen klar“, versicherte Lazz.
„Da drin steht der Generator“, erklärte der Pilot und deutete auf einen Schuppen am Waldrand. „Und eine Angelausrüstung finden Sie im Bootshaus am See.“
„Klingt wunderbar.“
Zum Abschied legte der Pilot zwei Finger an die Schläfe – ein angedeuteter Salut. „Viel Spaß. Und sollten Sie irgendetwas brauchen, dann einfach anrufen.“
Während Lazz bereits die Tür zur Hütte öffnete und die Koffer hineintrug, blieb Ariana noch stehen und beobachtete, wie der Helikopter abhob. Die einzige Verbindung zur Außenwelt …
Vom Luftstrom des Rotors wurde das Gras niedergedrückt, und Staub wirbelte auf. Dann neigte sich der Hubschrauber und schwenkte Richtung Süden ein, um zurückzufliegen. Kurz darauf war er hinter einem Berggipfel
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