Eine Hochzeit wie im Maerchen
um?“
„Auch von hier aus kann ich alles sehr gut überblicken.“
„Da dies eine romantische Hütte für zwei ist, gibt es außer dem Bett kaum mehr an Einrichtung.“ Mit dem Kopf wies er ins dämmrige Innere des Raumes. „Hier ist eine kleine Küche – und ein geräumiges Badezimmer mit Dusche und einer Wanne, die größer ist als das Bett.“
„Vielleicht sollte ich darin schlafen.“ Sie betrachtete den offenen Kamin aus Naturstein und die Sitzgruppe mit einem Zweisitzersofa und einem Holztisch mit Einlegearbeiten. „Sehr gemütlich.“
„Ist ja nur für eine Woche.“
„Keinesfalls möchte ich hochnäsig erscheinen, das ist bei uns Romanos nämlich verpönt. Vielleicht bin ich ja einfach nur erschöpft.“ Nachdem sie tief Luft geholt hatte, überraschte sie Lazz mit einem strahlenden Lächeln. „Bestimmt fühlen wir uns hier sehr wohl. Soll ich uns einen Kaffee machen?“
„Das übernehme ich.“
„Na gut, dann packe ich solange die Koffer aus.“ Und leicht ironisch fügte sie hinzu: „Vielleicht haben wir dann etwas mehr Platz hier drinnen.“
Da die Koffer erst am Morgen nach der Hochzeit in ihre Suite gebracht worden waren, hatte Lazz keine Ahnung, was sich darin befand. Er und Ariana waren weitergereist, ohne sie geöffnet zu haben. „Hoffentlich sind Badesachen dabei“, meinte er. Und Schlafanzüge, die etwas mehr verbargen als Arianas durchsichtiges Nachthemd in der Hochzeitsnacht. Wie sollte er sonst kühles Blut bewahren? Und das eine ganze Woche lang …
Während er Kaffee kochte, öffnete Ariana das erste Gepäckstück. „Jede Menge Freizeitkleidung. Und zum Glück ein Badeanzug!“
Nachdem sie die Sachen im Schrank verstaut hatte, entdeckte sie im Koffer einen Zeichenblock mit Stiften. Lazz, der gerade eine Tasse Kaffee brachte, fragte interessiert: „Zeichnest du?“
„Ja.“ Sie nahm die Tasse, atmete den köstlichen Duft ein und gab einen zufriedenen Laut von sich, ein Seufzen, das Lazz überaus erregend fand. „Ich weiß nicht, ob ich sehr talentiert bin. Wenn ja, dann habe ich es von meiner Großmutter geerbt.“
Überrascht hob er eine Augenbraue. „Von Penelope?“
„Ja. Und, was möchtest du als Erstes tun?“ Ihr abrupter Themenwechsel verwunderte ihn, aber er sagte nichts. „Nach dem Flug würde mir etwas Bewegung ganz guttun.“
„Um dem Jetlag vorzubeugen?“
„Vermutlich wird er mir weniger zu schaffen machen als dir, schließlich befinden wir uns in derselben Zeitzone wie in Italien.“
„Auf meinen vielen Dienstreisen habe ich die Erfahrung gemacht, dass körperliche Anstrengung am besten dagegen hilft.“ Aber nicht nur den Jetlag wollte er bekämpfen, sondern auch die sich anbahnende sexuelle Erregung, die sich mehr und mehr bemerkbar machte. Besser war es schon, nicht in der engen Hütte zu bleiben. „Eine Runde Joggen wäre eine gute Idee. Sicher macht es Spaß, die Umgebung zu erkunden.“
„Ich ziehe mir nur schnell ein Paar Shorts an. Dann können wir los.“
Auf einem Pfad, der um den See herumführte, legte Lazz ein ordentliches Tempo vor. Als es ihm auffiel, schaute er sich nach Ariana um und lief langsamer. Sie brauchte keine zehn Schritte, um ihn einzuholen, und lachte ihm im Vorbeilaufen herausfordernd zu.
Um ihr einen Vorsprung zu geben, ließ er sich erst mal zurückfallen. Dann arbeitete er sich wieder vor. Als sie ihn näher kommen hörte, begann sie schneller zu laufen.
Was für wunderbare Beine sie hat, dachte Lazz. Lang und schlank. Sicher treibt sie gerne Sport. Sie läuft, als hätte sie nie etwas anderes getan. Was für ein geschmeidiger Laufstil.
Wurzeln und anderen Hindernissen wich sie geschickt aus.
Lazz konnte sich an ihrem Anblick kaum sattsehen, wozu auch ihre wohlproportionierte Figur beitrug.
Kurz vor der letzten Kurve holte er sie ein. Als der Pfad in den Sandstrand überging, streckte er die Arme nach ihr aus, zog sie an sich und hob sie hoch. Ihr überraschter Ausruf schreckte einige Enten auf.
Mit Ariana in den Armen lief er geradewegs auf den See zu. Dann ließ er sich mit ihr in das kühle Wasser fallen.
„Lust auf Schwimmen?“, erkundigte er sich scherzhaft, als sie wieder auftauchte.
Einen Moment lang sah sie ihn an, als hätte sie ihn nicht verstanden. Dann lachte sie. „Du bist ja verrückt.“
Sie strich sich das lange dunkle Haar aus dem Gesicht. Zum ersten Mal bemerkte Lazz die rötlichen Reflexe des Sonnenlichts darauf. Und noch etwas fiel ihm auf: Sie trug ein dünnes, jetzt nasses
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