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Eine Hochzeit wie im Maerchen

Eine Hochzeit wie im Maerchen

Titel: Eine Hochzeit wie im Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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kurz vor der Zeremonie. Meine Mutter und meine Großmutter sind ja nicht dumm. Wenn sie uns zusammen sehen, fürchte ich, merken sie sofort, dass an unserer Liebesgeschichte irgendetwas nicht stimmt. Darum habe ich mich bemüht, die Abreise so lange wie möglich hinauszuzögern. Meine Mutter wäre am liebsten schon vor Wochen geflogen. Zum Glück hat sich Papa auf meine Seite geschlagen. Nun kommen wir erst am Tag des Junggesellenabschieds an.“
    „Sehr gut.“ Lazz schaute auf den vor ihm liegenden Kalender. „Nur noch drei Wochen.“
    „Am 28. August heiraten wir also“, bestätigte sie leise.
    „Ja. Und zwar auf Zeit“, fügte Lazz hinzu und dachte: Zum Teufel mit dem Inferno!
    „Wie lautet seine neue Bedingung?“, fragte Constantine seine Schwester.
    Seit er über den Vertrag, den ihr Vater mit Dominic Dante geschlossen hatte, Bescheid wusste, passte er auf, dass Ariana keine Nachteile daraus entstanden.
    „Lazz hat nur wiederholt, dass wir keine Geheimnisse voreinander haben dürfen.“
    Constantine lachte. „Das meinst du nicht im Ernst, oder?“
    „Natürlich nicht. Aber er.“ Sie ließ sich in den Sessel vor Constantines Schreibtisch fallen und legte die Füße auf die Tischkante. „Allmählich wird mir klar, wie verschieden Lazz und Marco sind.“
    „Marco ist ein prima Kerl und immer gut drauf.“
    „Vielleicht ein bisschen zu gut drauf. Dafür ist sein Bruder umso sachlicher.“ Sie seufzte. „Gibt es denn bei Männern keine goldene Mitte?“
    „Natürlich. Schau mich an!“
    Ariana lachte und stieß mit den Füßen gegen einen Stapel Unterlagen, der dabei ins Rutschen geriet. „Eingebildet bist du gar nicht – und das trotz unserer schwierigen Lage.“
    Constantine schwieg und schob geschäftig die Unterlagen auf dem Tisch hin und her. Aber Ariana wusste sein Schweigen richtig zu deuten. Aufgrund einiger Fehlinvestitionen ihres Vaters waren sie vor einigen Jahren praktisch pleitegegangen.
    Seitdem lebten sie gewissermaßen von ihrem guten Namen und dem Wohlwollen begüterter Freunde, die stolz auf ihre Beziehung zu den Romanos waren.
    Ariana hatte den Eindruck, dass das ihrem Vater nicht so viel ausmachte, doch sie beobachtete ernsthaft besorgt, wie sehr ihr Bruder unter der Situation litt. Constantine hasste es, pleite zu sein, und fühlte sich wie ein Schnorrer. Ihm fiel es schwer, von Penelope, seiner Großmutter mütterlicherseits, Geld anzunehmen. Glücklicherweise waren die Honorare, die sie für ihre Mrs.-Pennywinkle-Bücher bekam, hoch genug, dass die Besitztümer der Romanos nicht angegriffen werden mussten.
    Obwohl Constantine einen guten Geschäftssinn besaß, gelang es ihm nicht, geeignete Investoren zu finden. Und die wenigen, die Interesse zeigten, wollten lediglich den guten Namen der Romanos für ihre Projekte und Constantine als eine Art Aushängeschild benutzen.
    Aus Arianas Sicht stellte ihre Heirat die ideale Lösung dieses Finanzproblems dar. Mit ihrem Anteil am Brimstone würde es ein Leichtes sein, Constantine einen Neuanfang zu ermöglichen. Und ihr Vater konnte dann seinen Ruhestand so richtig genießen.
    „Glaubst du, dass Großmutter etwas ahnt?“, fragte Ariana.
    „Nein, bestimmt nicht. Sie ist ganz aufgeregt vor Freude.“
    „Zum Glück geht es ihr so gut, dass sie zu der Feier kommen kann.“
    Nach einem leisen Klopfen an die Tür kam Penelope in ihrem Rollstuhl zur Tür herein. „Ah, hier seid ihr“, rief sie erfreut und betrachtete ihre Enkelkinder. „Ich habe euch gesucht, weil ich noch ein paar Einzelheiten der Hochzeit mit Ariana besprechen möchte.“
    Constantine schob seinen Stuhl zurück und erhob sich. „Dann lasse ich euch jetzt mal allein.“ Fürsorglich beugte er sich über seine zierliche Großmutter und küsste sie auf die rosige Wange. „Ruf mich einfach, Granny, wenn du etwas brauchst“, fügte er hinzu und ging.
    „Möchtest du Tee?“, erkundigte sich Ariana. Obwohl Penelope schon über fünfzig Jahre nicht mehr in England lebte – seit sie einen Italiener geheiratet hatte –, zog sie noch immer eine gute Tasse Tee jedem anderen Getränk vor.
    „Nein, danke, ich habe gerade welchen getrunken.“ Mit ihren hellblauen freundlichen Augen sah sie Ariana an. „Mir geht es, um ehrlich zu sein, gar nicht um die Hochzeit.“
    „Nicht?“, fragte Ariana und riss in gespieltem Entsetzen die Augen auf.
    „Nein“, antwortete Penelope lachend. „Du und deine Mutter, ihr kommt mit der Planung sehr gut allein zurecht. Außerdem

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