Eine Hochzeit wie im Maerchen
sechs, wenn du die über den künftigen Verbleib des Brimstones mitzählen willst, die ich dir heute im Laufe des Tages noch schicke.“
„Natürlich zählt die auch mit. Und wie viele habe ich bis jetzt gestellt?“
„Drei.“
„Also habe ich noch drei gut. Vielleicht hebe ich sie mir bis nach der Hochzeit auf. Dann musst du mir drei Wünsche erfüllen.“ Ihr schien der Gedanke zu gefallen, denn sie seufzte zufrieden auf. „Eine schöne Vorstellung.“
Aus irgendeinem Grund spürte Lazz ein Kribbeln in der Magengrube. „So geht das aber nicht.“
„Natürlich geht es so. Wir brauchen uns nur darauf zu einigen, und schon entspricht es unseren Regeln. Richtig? Du bist der kühle Denker.“
„Stimmt.“ Das war er tatsächlich – schon immer. Und er würde Ariana klarmachen, dass auch die Ehe mit ihr daran nichts ändern würde. Um erneut auf das eigentliche Thema zurückzukommen, sagte er: „Was das Zimmer angeht … Wenn du mir einfach sagst …“
„Hast du etwa Angst, ich lege mir einen Liebhaber zu? Hilft es dir weiter, wenn ich dir sage, dass ich mich für die Dauer unserer Ehe an mein Treueversprechen gebunden fühle?“
Ja. Allerdings. Lazz schloss die Augen. Er wusste ja, weshalb sein Misstrauen oft so schnell geweckt war. Manchmal fürchtete er einfach, dass ihm etwas verheimlicht oder er hintergangen wurde.
Dafür war in erster Linie sein Zwillingsbruder verantwortlich – gewiss trug Lazz selbst auch einen Teil der Schuld daran. Zwar hatte sich Marco listenreich an Caitlyn herangemacht und sie ihm weggenommen, aber in der Folge hatte auch Lazz zu einigen Tricks gegriffen. Denn es hatte seinen Stolz verletzt, dass die Frau, die er hatte heiraten wollen, einen anderen Mann, und noch dazu ausgerechnet Marco, ihm vorgezogen hatte.
Das Ganze hatte bei Lazz ein ungutes Gefühl hinterlassen, und seitdem empfand er einen Widerwillen gegen Lügen und Täuschungen. Und nun fühlte er sich schon wieder in etwas Derartiges verwickelt! Auch wenn er eigentlich nur den Willen seines Vaters erfüllte, hatte er sich dennoch entschieden, die Gründe für die geplante Ehe vor seiner Familie geheim zu halten.
Zwar fand er vor sich selbst allerhand Entschuldigungen für diese Entscheidung, doch im Grunde wusste er, dass sein Verhalten unaufrichtig war.
„Na gut. Du willst mir also nicht verraten, wofür du ein eigenes Zimmer brauchst? Und das trotz meiner Bedingung, keine Geheimnisse voreinander zu haben?“
„Tut mir leid, Marco.“
„Lazz“, verbesserte er sie geduldig.
„Das tut mir jetzt noch mehr leid“, beeilte sie sich zu versichern. „Bitte glaub mir, ich wollte dich vorhin nicht ärgern.
Ich habe dich wirklich mit deinem Bruder verwechselt. Eure Stimmen klingen ziemlich ähnlich!“
„Und wir sehen uns auch sehr ähnlich“, bestätigte Lazz. „Aber ich wäre dir dankbar, wenn du dir bis zur Hochzeit meinen Namen einprägen könntest. Ansonsten würden sich meine Großeltern sicher sehr wundern. Sie glauben, dass wir uns das letzte Mal, als du in San Francisco warst, ineinander verliebt haben. Und während unserer Ehe wollen wir sie in dem Glauben lassen, das ist wichtig.“
„Ja, klar. Ist ja auch eine deiner Bedingungen. Und ich stimme ihr aus tiefstem Herzen zu.“ Und etwas förmlicher fuhr sie fort: „Meine Rolle werde ich gut spielen. Auch meine Mutter und Großmutter sollen nichts von diesem seltsamen Vertrag erfahren.“
„Wenn meine Großeltern wüssten, warum wir heiraten, würden sie bestimmt alle Hebel in Bewegung setzen, um diese Hochzeit zu verhindern.“
Nach Primos Ansicht brachte eine Ehe, die nicht aufgrund des Infernos geschlossen wurde, kein Glück. Darum hatte Lazz seinen Großeltern gegenüber so getan, als hätte er mit Ariana erlebt, woran er in Wahrheit gar nicht glaubte.
„Stört es dich eigentlich, eine Frau zu heiraten, über die du fast nichts weißt?“
„Ist ja nicht für ewig, Ariana. Uns beiden geht es doch nur um den Brimstone.“
„Also heiraten wir aus finanziellen Gründen?“
Aus der Frage waren deutlich ihre Bedenken herauszuhören. Beinahe schien es, als wollte sie die ganze Sache abblasen – was Lazz auf keinen Fall zulassen würde. „Wenn dir ein bisschen Privatsphäre die Zeit unserer Ehe erleichtert, ist das schon in Ordnung. Okay, ich stimme deiner dritten Bedingung zu.“
„Wie könnte ich zu so einem romantischen Angebot schon Nein sagen?“, scherzte sie.
Auch Lazz lachte nun. „Genau. Und wann kommst du?“
„Erst
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