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Eine Japanerin in Florenz

Eine Japanerin in Florenz

Titel: Eine Japanerin in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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jetzt bitte entschuldigen. Ich würde gerne besagten Anruf erledigen.«
     
    »Ich konnte ihn nie sonderlich leiden.«
    »Hmm.«
    »So toll sieht er nun wirklich nicht aus, und dann sieht er in jedem Film auch noch gleich aus. Das ist keine große Schauspielkunst.«
    »Hmm.«
    »Auf dem anderen Kanal läuft ein James Bond, der hat aber schon vor einer halben Stunde angefangen, und du findest nie den Faden, selbst wenn du sie von Anfang an siehst.«
    »Hmm.«
    »Du hast mir noch gar nicht gesagt, wie du die neue Lampe findest.«
    »Hmm.«
    »Schön. Du hast doch bestimmt schon gehört, daß die Marsianer heute morgen auf der Erde gelandet sind?«
    »Nein. Ich muß noch einen Anruf erledigen. Nein, nein, guck ruhig weiter.« Es gab nur einen Film, auf den er sich konzentrierte, und das war der aus der Überwachungskamera. Er machte das Licht im Korridor an und wählte die Nummer von Lapos Trattoria. Im Hintergrund konnte er den Fernseher weiter lärmen hören. Niemand hob ab. Er sah auf die Uhr. Um halb zehn abends sollte Lapo noch geöffnet haben. Er ließ es klingeln und klingeln, wählte dann noch einmal neu, falls er sich einfach nur verwählt hatte. Niemand hob ab. Er legte auf und rief die Patrouille an, die gerade Dienst hatte.
    »Wo sind Sie gerade?«
    »Ponte Vecchio.«
    »Könnten Sie für mich bitte etwas überprüfen, eine Trattoria, die um diese Uhrzeit eigentlich geöffnet haben müßte. Da geht niemand ans Telefon.« Er gab ihnen die Adresse.
    »Wir können in einer Minute dort sein. Was sollen wir dann tun?«
    »Nichts. Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie nachgesehen haben.«
    Er blieb am Telefon stehen und wartete, starrte durch die geöffnete Wohnzimmertür auf das flackernde Licht des Fernsehers. Er hielt den Hörer schon in der Hand, noch bevor das erste Klingelzeichen erstarb.
    »Maresciallo? Es ist geschlossen. Die Tische draußen sind gestapelt, das Gitter ist unten. Ein Zettel hängt dran, auf dem steht, daß sie wegen Krankheit geschlossen haben. Gegenüber ist noch ein Lokal, das hat geöffnet. Sollen wir dort einmal nachhören?«
    »Nein, danke. Ich werde mich morgen darum kümmern. Ansonsten alles ruhig bei Ihnen?«
    »Absolut ruhig und friedlich. Auf der Piazza Santo Spirito hatten die Kollegen von der mobilen Einheit ein wenig Ärger, aber jetzt ist alles wieder ruhig. Der Verkehr ist allerdings noch immer heftig. Je eher sie nachts das Sommerfahrverbot in der Innenstadt anordnen, desto besser. Es ist so heiß, man könnte meinen, es wäre schon Juli. Wir stecken jetzt schon wieder in einem Stau, hören Sie es?«
    Teresa hatte umgeschaltet. Er setzte sich und starrte auf James Bond.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Was? O ja. Ich wollte nur bei Lapo einen Tisch für Giovannis Geburtstagsessen bestellen, aber er hat geschlossen.«
    »Geschlossen? Warum?«
    »Wegen Krankheit. Wahrscheinlich seine Schwiegermutter. Sie hatte bereits einen Schlaganfall.«
    »Wir haben noch reichlich Zeit für die Reservierung. Was ist los mit dir? Was beunruhigt dich? Ich dachte, es liefe jetzt gut. Offenbar hat der Mann, den du festgenommen hast, das arme Mädchen umgebracht. Also ist Esposito von jedem Verdacht freigesprochen. Das ist doch das Wichtigste. So ein netter Junge! Wenn ich an seine arme Mutter denke …«
    »Ich weiß. – Ist mit Totò alles in Ordnung?«
    »Natürlich ist alles in Ordnung mit ihm. Du hast doch gesehen, daß er heute Melone mit Schinken gegessen hat, oder?«
    »Und das bedeutet, daß alles wieder in Ordnung ist mit ihm? Bist du sicher?«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Du solltest zu Bett gehen, du hast dich noch immer nicht von dieser Fahrt nach Rom erholt.«
    ›Mein Sohn arbeitet in Arezzo und schläft im Zug immer ein, aber die Autobahn ist so gefährlich …‹
    ›So viel Gefahr überall …‹
    ›Ich kann nicht Auto fahren. Gherardo hat an alles gedacht.‹
    ›Ich mag Autos.‹
    Gewiß sind die Peruzzis gute Eltern gewesen. Sie haben ihr Bestes getan und doch …
    ›Diese blöde Kaserne! Warum kannst du dir nicht eine richtige Arbeit suchen wie alle anderen Väter auch?‹
    Was war mit Espositos Vater passiert? Würden sie seiner Mutter sein Gesicht zeigen, seine beiden Gesichter? O Gott, hoffentlich nicht!
    ›So viel Gefahr überall …‹
    »Salva!«
    »Schon gut. Kommst du auch?«
    »In einer Minute. Ich koche nur noch etwas Kamillentee. Geh schon ins Bett, ich bringe ihn dann mit.«
    »Weißt du noch, wie Totò mich angeschrien hat, daß ich mir eine richtige Arbeit

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