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Eine Jungfrau Zu Viel

Titel: Eine Jungfrau Zu Viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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zurück. Numentinus wird alt, und man kann sich nicht bis in alle Ewigkeit auf ihn verlassen.«
    »Scaurus hat mir erzählt, Sie wollten ihn als Ihren Vormund!«
    Sie starrte mich an. »Ich? Wozu sollte ich einen Vormund brauchen?« Darauf antwortete ich lieber nicht. »Also, wirklich! Der Junge ist ein Idiot.«
    »Wie ich hörte, mögen Sie ihn sehr gern, Terentia Paulla.«
    »Mögen? Mögen ist nicht das richtige Wort. Beide Kinder sind unwissend groß geworden und müssen beaufsichtigt werden. Scaurus ist hoffnungslos dumm, und ich versuche ihn vor öffentlicher Schande zu bewahren.«
    Na schön, das war die Art von Verrücktheit, die ich verstehen konnte. Eine Frau, die man offenbar als furiosa deklariert hatte, überzeugte sich davon und versuchte mich ebenfalls zu überzeugen, dass ihre Beschützer diejenigen waren, die Schutz brauchten. Ja, es war Zeit, gründlich umzudenken.
    »Terentia Paulla, Ihr Neffe scheint der Einzige zu sein, der hier Eigeninitiative gezeigt hat – ich meine, er hat sich nicht in die Familientradition hineinziehen lassen und ist von zu Hause abgehauen.«
    Seine ihn liebende Tante schlug sich ungeduldig mit der Handkante gegen die Faust. »Blödsinn. Der Beweis liegt direkt vor Ihrer Nase, Falco. Was hat er Ihnen denn bloß über die Frage der Vormundschaft erzählt? Warum sollte er sich diese dämliche Geschichte ausdenken? Er brauchte doch nur die Wahrheit zu sagen, nämlich dass er in juristischen Angelegenheiten nach Rom gekommen war. Er wusste um die Vertraulichkeit der ganzen Angelegenheit, und als er Sie getroffen hat, hatten sein Vater und ich längst beschlossen, dass er unfähig ist, die Bürde seiner Schwester auf sich zu nehmen. Wir hatten ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er den Mund zu halten habe. Stattdessen denkt er sich eine komplizierte Fantasiegeschichte aus, die sogar Sie in Kürze durchschauen werden …«
    »Scaurus ist also ein bisschen beschränkt?«
    »Beschränkt? Mein Neffe braucht eigentlich selbst einen Vormund. Als ich mit ihm über seine Schwester sprach, wurde mir klar, dass es zwecklos ist, und ich habe ihn nach Hause geschickt. Das bringt uns zwar einer Lösung nicht näher, aber wir setzen unsere Hoffnung auf Ariminius.«
    Ich dachte kurz nach. »Wie wär’s, wenn man Ariminius bei der Scheidung beisteht, mit einer sehr großen Abfindung, wenn möglich, und ihn dann bittet, Laelias Vormund zu werden? Das könnte er trotzdem tun. Und er reagiert zuverlässig in einer Krise. Es tut mir Leid«, fügte ich hinzu, »aber mir ist klar, dass Sie wahrscheinlich die Abfindung übernehmen müssten und vielleicht nicht so begeistert wären, sie Laelia zu übergeben.«
    »Ich gedenke«, sagte Terentia mit großem Behagen, »das Geld meines Mannes zu verwenden, sobald das Erbe freigegeben ist. Ventidius hat das alles ausgelöst. Er ist der Familie einiges schuldig. Sein Reichtum kann Ariminius Modullus glücklich machen und gewährleisten, dass Laelia gut versorgt wird.«
    »Und was ist mit Scaurus? Liegt es an seinem mangelnden Gehirnschmalz, dass er nie Flamen geworden ist?«
    »Natürlich. Theoretisch standen ihm die höchsten Ämter offen. Nur hätte das zu totalem Chaos geführt. Sogar sein Vater musste das zugeben. Scaurus hätte sich die Rituale nie merken können, selbst wenn er den Willen aufgebracht hätte, es zu probieren. Caecilia Paeta dachte nach ihrer Hochzeit, sie könne ihm dabei helfen, aber auch sie verlor schließlich den Mut. Rituale müssen ganz exakt ausgeführt werden.«
    »Ach, die alten Religionen!«, stöhnte ich. »Die Götter mit geistlosen Wiederholungen sinnloser Worte und Handlungen zu beschwichtigen, bis die göttlichen Wesen gute Ernten schicken, um etwas Frieden vor dem Gemurmel und dem Gestank verbrannter Kuchenkrümel zu finden!«
    »Sie verunglimpfen die Götter, Falco.«
    »Allerdings.« Und ich war stolz darauf.
    Terentia beschloss, meinen Ausbruch zu ignorieren. »Die Frau meines Neffen, genau wie der Mann meiner Nichte, konnte alles nur bis zu einem gewissen Grad ertragen. Ariminius wird für sich selbst sorgen, wenn er bereit ist; schließlich hat er genug Gründe, von hier fortzugehen.« Ich wollte sie fragen, was sie damit meinte, aber sie war in vollem Schwung und nicht an Unterbrechungen gewöhnt. »Vor drei Jahren ist Caecilia zusammengebrochen. Man musste sie von der Bürde ihrer Ehe befreien, aber Numentinus wollte sich dem Problem nicht stellen. Ich hab Scaurus auf dem Bauernhof untergebracht, damit er

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