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Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren

Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren

Titel: Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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und voller Mitgefühl. Also konnte ich ihr guten Gewissens die Schüssel geben, damit sie Oliver fütterte.
    Die Macht der Machtlosen. Welches Mädchen würden Sie heiraten?
    Rose und ich haben heute drei Kinder.
    Christopher de Vinck
    Nächstenliebe ist ansteckend
    Meine lieben Freunde und Nachbarn Jim und Ruth Nyquist sind für mich und meine Kinder immer ein gutes Vorbild für Nächstenliebe gewesen. Zum Beispiel versprachen sie Jims Cousine Aline, die ihm so nahe stand wie eine Schwester, sie im Alter zu versorgen, sollte der Fall eintreten, dass sie gepflegt werden müsse. Da Aline und ihr Mann Everett kinderlos geblieben waren, hatten sie zwar ihr ganzes Leben der Arbeit mit jungen Menschen gewidmet, jedoch niemanden, der sie im Alter pflegen konnte. Mehrere Jahre nach dem Tod ihres Mannes bekam die 81-jährige Aline nach einem Sturz mehrere kleinere Schlaganfälle, woraufhin Jim und Ruth sie zu sich nach Hause holten, damit sie sich erholen konnte, denn sie wollten ihr Versprechen halten. Mittlerweile lebt Aline ständig bei ihnen.
    Als meine Kinder Aline zunächst kennenlernten, war sie sehr schwach und krank, doch die Schönheit ihres Charakters kam trotzdem noch immer zum Vorschein. Im Laufe der Wochen und Monate sahen die Kinder jedoch einen ganz anderen Menschen zutage treten. Durch die liebevolle Pflege von Ruth und Jim wurde Aline langsam wieder kräftiger und begann an den lebhaften Diskussionen am Tisch teilzunehmen. Ihre Kommentare zeugten immer von großer Weisheit und Erkenntnis, sie machte sogar dann und wann einen Witz. Jedes Mal, wenn wir sie sahen, schien sie lebendiger und fröhlicher zu sein. Selbst ihre Fähigkeit, mit dem Verlust ihres Kurzzeitgedächtnisses umzugehen, erstaunte meine Kinder. Als Elizabeth sie fragte, ob es ihr gefallen hätte, uns dabei zu helfen, am Tag zuvor einige Kunstgegenstände in unserem Haus aufzustellen, erwiderte Aline: „Es tut mir leid, ich erinnere mich nicht, gestern in eurem Haus gewesen zu sein. Aber ich habe zwei Fragen: Habe ich mich amüsiert und habe ich gut mitgearbeitet?“
    Natürlich brüllten wir alle vor Lachen und später meinte Elizabeth: „Oh Mama, ich hoffe, dass ich einmal genauso fröhlich sein kann, wenn mir so etwas zustößt.“
    Und nicht selten sagten unsere Kinder, wenn sie von einem Besuch bei den Nyquists zurückkehrten: „Junge, Aline geht es sehr viel besser. Das kommt bestimmt daher, dass sie so sehr geliebt wird.“
    Als die Nyquists einmal eine ganze Woche lang verreist waren, schlug ich den Kindern vor, vor ihrer Rückkehr hinüberzugehen und das Haus als Willkommensgruß ein wenig zu dekorieren. Ich rechnete mit Entschuldigungen wie: „Mutter, ich habe Hausaufgaben zu machen“ oder „Ich wollte mich eigentlich mit einer Freundin treffen.“ Denn immer wieder hat es Zeiten gegeben, wo ich auf den Vorschlag, etwas für andere zu tun, nur Murren und Entschuldigungen zu hören bekam. Aber dieses Mal nicht. Im Gegenteil, sie konnten es kaum erwarten! Sie holten Blumen aus dem Garten der Nyquists und wir stellten in jedes Zimmer eine Vase mit einem wunderschönen Blumenstrauß. Die Kinder sortierten die Post, schrieben eine Wilkommens-Karte und halfen mir, den Tisch zu decken und eine Mahlzeit vorzubereiten. Voller Eifer waren sie bei der Sache.
    Nachdem wir die Arbeit beendet hatten, gingen wir durch die Zimmer und David fragte: „Mama, tut es dir nicht auch gut, etwas Nettes für Menschen wie die Nyquists zu tun, die … äh, du weißt schon, der Welt helfen?“
    Später sagte ich zu Elizabeth: „Die Nyquists und Aline werden sich sehr freuen, wenn sie sehen, wie schön wir alles hergerichtet haben. Denn sie mussten ihr Haus ein wenig spartanisch zurücklassen, damit sie eine Zeit lang fort sein konnten.“
    Entsetzt sah Elizabeth mich an und sagte: „Mutter! Wie kannst du sagen, dass dieses Haus spartanisch sei, wo es doch so sehr mit der Liebe Gottes angefüllt ist? Man spürt es schon, sobald man zur Tür hereinkommt. Und denk nur daran, was mit Aline passiert ist!“
    Noch nie in meinem Leben bin ich für eine Korrektur so dankbar gewesen.
    Einmal, als sie sehr niedergeschlagen war, sagte Aline zu mir: „Becky, ich wünschte, der Herr würde mich zu sich nach Hause in den Himmel holen. Ich weiß nicht, warum ich noch immer hier bin.“
    Darauf antwortete ich ihr: „Nun, ich kann dir zwei Gründe nennen, warum der Herr dich noch bei uns lässt. Du hast keine Ahnung, wie sehr deine Güte und dein Mut und gleichzeitig

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