Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren
durch dich Jims und Ruths Liebe, Mitgefühl und Großzügigkeit unseren Kindern zum Vorbild geworden sind. Ich bin Gott auf jeden Fall sehr dankbar, dass er dich noch hier bei uns gelassen hat.“
Nächstenliebe ist ansteckend. Wir wollen danach streben und uns und unsere Kinder dazu anhalten, wann immer das möglich ist!
Rebecca Manley Pippert
Gott und Mensch
Wenn Gott einen Menschen misst, legt er das Maßband um das Herz und nicht um den Kopf.
Anonym
Sonntagskleider
Eine Familie aus unserer Stadt war sehr arm. Der Vater war gestorben, die Mutter krank und die fünf Kinder schlugen sich mit der Hilfe ihrer Nachbarn so gut es ging durch. Und trotzdem mussten sie ohne die vielen Dinge auskommen, die man selbst für absolut notwendig erachtet.
Sie trugen Kleider, die andere Leute aussortiert hatten, weil sie bereits zu sehr zerrissen waren. Ihre Mutter saß in ihrem Bett und flickte sie, so gut sie konnte, sodass die Kinder diese Sachen noch anziehen konnten. Und als der älteste Junge, sein Name war David, mit 14 Jahren die Möglichkeit bekam, für einen Farmer auf der anderen Seite unseres Tales zu arbeiten, hatte er keine anderen Kleider als ein sehr altes Hemd, einen verblichenen, vielfach geflickten Overall und seine Arbeitsschuhe.
Der Farmer und seine Frau hatten noch nie jemanden in so armseligen Arbeitskleidern gesehen. Weshalb ihnen erst gar nicht der Gedanke kam, dass der Junge vielleicht nichts anderes hatte. An einem Samstag, als die Frau des Farmers in den Ort fuhr, um dort ein paar Eier zu verkaufen, kaufte sie David eine Jeans, die so steif war, dass sie beinahe von alleine stehen blieb.
Am folgenden Tag fragte das Ehepaar David beim Frühstück, ob er sie nicht mit in die Kirche begleiten wolle. Ja, er wollte tatsächlich! Darauf zogen sie sich in ihre Zimmer zurück, um in ihren Sonntagsstaat zu schlüpfen. Der Farmer war als Erster fertig und setzte sich vor das Radio, um seine Uhr nach der Zeitansage zu stellen. David kam herein. Sein Haar war mit viel Wasser glatt zurückgekämmt, sein Gesicht sauber wie ein Porzellanteller, die Arbeitsschuhe waren geputzt. Und er trug die neue, steife Bluejeans.
Der Farmer öffnete seinen Mund, um zu sagen: „Wir sind schon fertig und können gleich fahren. Du wirst zu spät sein, wenn du dich nicht sofort für die Kirche umziehst.“ Doch dann sah er Davids Gesicht. Er strahlte. Lächelnd blickte er an seiner Jeans herunter; liebevoll ließ er die Hand über den steifen Stoff gleiten und dann sagte er begeistert zu dem Farmer: „Vielen Dank! Ich bin Ihnen so dankbar, dass Sie mir diese neuen Sachen rechtzeitig gekauft haben, dass ich darin zur Kirche gehen kann.“
Der Farmer musste sich kräftig die Nase putzen, bevor er herausbrachte: „Warte einen Augenblick.“ Dann ging er ins Schlafzimmer, zog seinen dunklen Anzug aus und eine Jeans an. Anschließend gingen er und David gemeinsam in die Kirche, setzten sich in dieselbe Bank und sangen aus demselben Liederbuch.
Dorothy Canfield Fisher
Das Gästebuch
Als ich noch klein war,
besuchte ich gern viele Leute.
Eine Witwe bat mich oftmals herein,
zu Tee und Leckereien.
Bei ihr war ich etwas Besonderes
und sie deckte den Tisch immer schön,
während sie vom Backen sprach
und was einen guten Teig ausmacht.
Höflich hörte ich zu,
obwohl meine Gedanken oft davonzogen.
Doch wann immer ich ging, versprach ich,
ich würde bald wiederkommen.
Bevor ich dann zum College ging,
bat sie mich vorbeizukommen.
Sie schlug ihr altes Gästebuch auf,
während sie versuchte die Tränen zurückzuhalten.
Und als sie das Buch durchblätterte,
sah ich in Tinte meinen Namen geschrieben.
Denn sie hatte in diesem Buch vermerkt
die Tage, an denen ich bei ihr war.
„In deinen Lehrbüchern wirst du nicht lernen“,
sagte sie leise zu mir,
„wie man einen anderen Menschen erfreuen kann
mit nur einer Tasse Tee.“
Carla Muir
„O-h-h-h weh“
Da ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte, stand ich reglos hinter dem erwachsenen Sohn, der die Hand seines sterbenden Vaters hielt. Es war meine erste Gemeinde, mein erster Monat als Pastor und außerdem hatte ich bis dahin noch nie ein Gemeindemitglied durch eine Krebserkrankung begleitet. Ich war beinahe überrascht, wie sehr ich diesen Mann in dem Krankenhausbett mochte. Damals hatte ich noch nicht ganz begriffen, dass es Gottes Plan für mich war, diesen bettlägerigen Mann genauso zu lieben, wie Christus ihn liebte. Und ich wusste zu diesem Zeitpunkt
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