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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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wenn man den gefürchteten Namen nicht aussprechen wollte. Akhtars rechter Daumen und Zeigefinger zwirbelten unsichtbare Barthaare auf seiner Oberlippe. „Er hatte gewisse Träume“, sagte General Akhtar und sah Coogan in die Augen.
    Coogan, der mit dem Herzen bei einem Quarterback war, der gerade einen Sechsundfünzig-Yard-Angriff lief, lächelte. „Er ist ein Visionär. War er schon immer. Menschen wie er ändern sich nicht. Wahrscheinlich hat TMs Absturz auch nicht gerade geholfen. Netter Spruch übrigens, Akhtar: ‚Ein Profi, der nicht einmal im Tod sein Ziel verfehlte.‘ Hätte Ihr Boss nur halb so viel Humor wie Sie, wäre euer Pakiland wesentlich spaßiger.“ Coogan zwinkerte und wandte sich wieder dem Fernseher zu.
    General Akhtar war nervös. Er war lange genug in diesem Geschäft, um zu wissen, dass man ihm keinen schriftlichen Auftrag erteilen würde, General Zia zu stürzen. Verdammt, nicht einmal eine verbale Bestätigung würde er bekommen. Aber nicken mussten sie zumindest. So viel Vertrauen konnte er erwarten. „Er wird den Krieg nicht beenden, bis Sie ihm den Friedenspreis geben.“ General Akhtar beschloss, seiner Sache Nachdruck zu verleihen. Mit einem kurzen Blick in die Runde vergewisserte er sich, dass niemand sich auch nur im Geringsten für ihr Gespräch interessierte.
    â€žWas für einen Preis?“ Coogan übertönte die anderen Stimmen. „Blocken, Jack! Jetzt blocken!“
    â€žDen Friedensnobelpreis. Für die Befreiung Afghanistans.“
    â€žDas ist Sache der Schweden. Damit haben wir nichts zu tun. Und Sie kennen doch diese eingebildeten Schweden. Sie würden ihren kostbaren Preis nie jemandem wie …“ – Coogan zwirbelte einen imaginären Schnurrbart – „… geben.“ Lachend wandte er sich wieder dem Bildschirm zu.
    General Akhtar merkte, wie völlig desinteressiert Coogan war. Er hatte seinen Krieg gewonnen und jetzt wollte er feiern. Der General wusste, wie kurzlebig das Interesse der Amerikaner sein konnte. Aber er wusste auch, dass in der subtilen Kunst der Spionage auch Unverbindlichkeit eine Art von Verbindlichkeit war. Dennoch wollte General Akhtar ein deutlicheres Zeichen. Plötzlich nahm er den würzigen Geruch von Haschisch wahr und sah sich panisch um. Niemanden schien es zu kümmern. Alle waren damit beschäftigt, Jack anzufeuern, die Gegner aufzuhalten und Dreck fressen zu lassen. General Akhtar sah, dass der Mann, der ihm den Drink eingeschenkt hatte, hinter Coogan stand und einen Joint rauchte.
    â€žDarf ich Ihnen Leutnant Bannon vorstellen?“ Coogan zwinkerte General Akhtar zu. „Er bringt Ihren Jungs den Silent Drill bei. Einer unserer wichtigsten Männer.“
    General Akhtar wandte sich um und schenkte Bannon ein schwaches, gelbliches Lächeln. „Er hat wirklich gute Arbeit geleistet. Ich glaube, seine Jungs sind bereit für den Ernstfall“, sagte General Akhtar und starrte auf den Joint in Bannons Hand.

    O BL schlenderte zwischen weggeworfenen Papptellern, angebissenen Hot Dogs und abgenagten Knochen über den verlassenen Rasen. Plötzlich fiel ihm ein, dass er noch nichts gegessen hatte. Er ging auf das Zelt zu, aus dem der Geruch von brennendem Lammfett zu ihm herüberwehte.
    Im Kabul-Zelt nahm der Koch gerade die Reste seines kulinarischen Werkes gründlich in Augenschein. Acht Skelette hingen über der schwelenden Asche der Grillfeuer. Er hatte gehofft, seiner Familie etwas mitbringen zu können, aber nicht einmal mit einem kleinen Messer ließen sich noch ein paar Fleischfetzen von den Knochen schaben. „Großer Gott“, murmelte er, während er sein Handwerkszeug einpackte. „Diese Amerikaner fressen wie die Schweine.“

    C oogan teilte seine Aufmerksamkeit zwischen den Nöten der Redskins und denen des Generals auf, der seinen Drink schon seit Ewigkeiten in der Hand hielt, ohne einen Schluck zu nehmen. Coogan erhob sein Glas, während er mit einem Auge den Quarterback der Redskins verfolgte, der die Verteidigung der Buccaneers durchbrach, und mit dem anderen General Akhtar zuzwinkerte. „Schnapp ihn dir!“, schrie Coogan.
    General Akhtar wusste, dass er seine Antwort bekommen hatte. Er wollte den Moment nicht einfach so verstreichen lassen und erhob sein Glas, um mit Coogan anzustoßen. „Bei Gott. Wir schnappen ihn.“ Er nahm einen ausgiebigen Schluck,

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