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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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General Zia nicht gekommen war, doch zugleich fühlte er sich auch in seiner Berufsehre als Diplomat gekränkt. Die Party war zwar kein offizieller Staatsakt, aber General Zia hatte bisher nie eine Einladung seiner Behörde versäumt. Arnold Raphel wusste, dass der General seit dem Tod seines Sicherheitschefs völlig durchgedreht war, andererseits musste er doch wissen, dass eine Party zum 4. Juli in der Amerikanischen Botschaft der sicherste Ort war, den es in diesem gefährlichen Land überhaupt geben konnte. „Bruder Zia kommt nicht. Es geht ihm nicht gut“, erklärte er einem bärtigen Afghanen in einem regenbogenfarbenen Shawl. Der Alte tat gleichgültig, als wüsste er bereits alles. „Das ist das beste Lamm, das ich seit Kriegsbeginn gegessen habe. So zart. Als hätte man es direkt aus dem Bauch seiner Mutter gezogen.“
    Eine Welle von Übelkeit stieg aus Nancys Magengrube und drückte nach oben. Sie bedeckte den Mund mit der Hand, murmelte etwas und rannte in ihr Schlafzimmer.

    O BL badete in der Atmosphäre und lachte höflich über das unbekümmerte Geplänkel zwischen den Amerikanern und General Akhtar. Er genoss die Wärme, die man empfindet, wenn man sich im Mittelpunkt einer Festlichkeit aufhält. Dann legte der CIA-Chef plötzlich seine Hand auf General Akhtars Schulter und wandte sich OBL zu. „Schön, Sie zu sehen, OBL. Gute Arbeit. Machen Sie weiter so.“ Die anderen folgten den beiden, man ließ ihn stehen. Er bemerkte einen Mann in einem marineblauen Blazer, der mit einigen seiner afghanischen Bekannten sprach. Er schien wichtig zu sein. OBL ließ sich langsam auf die Gruppe zutreiben.

    E in Teil der Gesellschaft begab sich in den Salon, einen großen Raum im Untergeschoss mit Ledersofas, einem Fernseher von vierundvierzig Zoll und einem übertriebenen Stück Vorstadtnostalgie in Gestalt einer Bar. Arnold führte einigen seiner amerikanischen Mitarbeiter die Aufzeichnung des NFL-Entscheidungsspiels der Redskins gegen die Tampa Bay Buccaneers aus der vergangenen Woche vor. Der Raum war voller Zigarrenrauch und lärmender Amerikaner. Statt Bier, wie in der oberen Etage, bevorzugte man hier Whisky. Auf einem Diwan saß, einen Stoß Fünzig-Dollar-Scheine vor sich, der saudische Botschafter und nahm Wetten entgegen. Man hatte vergessen, ihm mitzuteilen, dass das Spiel acht Tage zurücklag und die Redskins die Buccaneers vernichtend geschlagen hatten.
    Ein großer Amerikaner in Kaftan und orangefarbenem Fliegerschal reichte General Akhtar ein halb gefülltes Glas Bourbon. Akhtar hatte gute Lust, dem Fremden den Whisky ins Gesicht zu schütten, schaute sich jedoch zunächst einmal um. Außer den Amerikanern und dem saudischen Botschafter, der offenbar so betrunken war, dass ihm alles egal war, konnte er kein bekanntes Gesicht entdecken. Er beschloss, den Drink vorerst zu behalten. Der Lärm, folgerte der alte Meisterspion, bot den idealen Hintergrund, um Coogan auszuloten. Nicht einmal die raffinierteste Wanze wäre imstande, aus dem Stimmengewirr, das mittlerweile im Gange war, einen einzigen sinnvollen Laut zu isolieren. „Halt sie auf, Jack! Abblocken! Dreck sollen sie fressen, Jack. Dreck!“ General Akhtar erhob mit den anderen sein Glas, schnupperte aber nur daran. Es stank wie eine alte Wunde.

    A us dem Lastwagen, in dem die pakistanischen Soldaten sich aufhielten, nachdem sie die letzten Gäste überprüft hatten, richtete ein Subedar-Major seine Kalaschnikow auf Corporal Lessard und befahl ihm, stehen zu bleiben.
    Der Marine hob das Tablett über seinem Kopf höher, und die Aluminiumfolie reflektierte den Scheinwerfer, den einer der Soldaten auf dem Laster darauf richtete. „Ich bringe euch was zu futtern, ihr tapferen Männer.“
    Der Subedar-Major senkte sein Gewehr und kletterte vom Lastwagen. Zwei Reihen Soldaten musterten den Amerikaner, der das Tablett über seinem Kopf balancierte. Der Subedar-Major und der Marine standen einander im Lichtkreis des Suchscheinwerfers gegenüber.
    â€žHot Dogs“, sagte Corporal Lessard und streckte dem Pakistaner das Tablett entgegen.

    G eneral Akhtar wechselte sein Glas von der rechten in die linke Hand und räusperte sich. Dann überlegte er kurz, brachte die Hand an den Mund und signalisierte damit General Zias Schnurrbart, eine Geste, die man üblicherweise in den Wohnzimmern von Islamabad benutzte,

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