Eine Kiste explodierender Mangos
und wandte sich dem Botschafter zu. âKompliment an Mrs. Raphel für die hervorragende Organisation. Hinter jedem groÃen Mann â¦â
O BL kam mit einem Journalisten ins Gespräch, der, Bier aus einem Pappbecher schlürfend, darüber nachdachte, was er jetzt, wo General Zia nicht aufgetaucht war, seiner Zeitung schicken solle. âOBLâ, stellte er sich vor und wartete auf ein Zeichen des Erkennens.
Der Mann war ein alter Hase und kannte sich aus auf solchen Diplomatenpartys. Undurchsichtige Regierungsfunktionäre aus abseitigen Ländern und deren seltsame Absichten waren nichts Neues für ihn. Er zückte seinen Notizblock. âAlso, worum gehtâs?â
I n der Wache am Tor erhob der Professor aus Nebraska, der mittlerweile zum Ehren-Marine für einen Abend ernannt worden war, seine Flasche zu einem Trinkspruch auf den Kampfgeist der Afghanen. Er machte eine kurze Pause.
âWas ist eigentlich mit unseren pakistanischen Gastgebern?â, fragte er dann.
âWas soll mit ihnen sein?â, fragte Corporal Lessard.
âDie Jungs auf den Lastwagen da drauÃen. Unsere erste Verteidigungslinie. Was machen sie?â
âSie tun ihre Pflicht. Genau wie wir.â
âNein, sie tun unsere Pflichtâ, entgegnete der Professor.
âSie halten den Feind in Schach. Sie beschützen uns, während wir dieses Fest genieÃen, mit dem wir unsere Befreiung feiern. Wir müssen die Belohnung mit ihnen teilen.â
Corporal Lessard schaute sich in der überfüllten Wache um. âEs sind etwa hundert. Wir haben nicht genug Platz.â
âDann müssen wir ihnen etwas von unserer Belohnung bringen.â
Corporal Lessard, trunken von Coors, Patriotismus und der Liebe, die man an Tagen wie diesem für seine Mitmenschen empfindet, erklärte sich bereit, den pakistanischen Soldaten ein Tablett mit Speisen zu bringen. Einen Moment lang dachte er auch an ein paar Flaschen Bier, aber in seinem Landeskundekurs hatte er gelernt, dass man den Einheimischen keinen Alkohol anbot, sofern man keine verborgene Absicht damit verfolgte oder sie ausdrücklich darauf bestanden. Corporal Lessard deckte ein Tablett aus rostfreiem Stahl mit Alufolie ab, hob es über seinen Kopf und machte sich auf den Weg zu den pakistanischen Soldaten. Er war schon recht angeheitert, und das Rauschen der Bäume zu beiden Seiten der Allee erinnerte ihn an das Zischen von Schlangen. Der Weg kam ihm endlos vor.
O BL und der Journalist fanden einander in gleichem MaÃe langweilig. Der Journalist feixte, als OBL behauptete, seine Bulldozer und Zementmischer seien entscheidend am Sieg über die Sowjets in Afghanistan beteiligt gewesen. âMein Chefredakteur glaubt, dass es sein Füller war, der die Rote Armee zum Rückzug gezwungen hat, dabei kann er nicht mal einen vernünftigen Satz schreibenâ, erklärte er, ohne eine Miene zu verziehen. OBL gab auf, nachdem er angeboten hatte, für ein Foto zu posieren, und der Journalist sagte: âIch besitze nicht mal einen Apparat, und selbst wenn, dürfte ich ihn sowieso nicht mit in die Botschaft bringen.â
âSehr unprofessionell von Ihnenâ, knurrte OBL, während er den Blick über die Gäste schweifen lieÃ, die in Grüppchen herumstanden und sich amüsierten. In der Mitte des Rasens entdeckte er General Akhtar. Einige Amerikaner mit afghanischem Kopfputz umringten ihn. OBL ging auf sie zu und hoffte, der Kreis würde sich öffnen, um ihn aufzunehmen. Mürrisch wartete er einige Minuten und versuchte, General Akhtars Blick aufzufangen. Zu seinem Schrecken starrte der General ihn ohne ein Zeichen des Erkennens an, doch der örtliche CIA-Chef war Akhtars Blick gefolgt und trat zur Seite, um ihm Platz zu machen. âSchicker Anzug, OBLâ, bemerkte er.
General Akhtars Augen leuchteten auf. âOhne unsere saudischen Freunde hätten wir diesen Krieg nie gewonnen. Wie gehen die Geschäfte, Bruder?â, fragte er und ergriff OBLs Hand. âAllahs Güte ist groÃ. Kein Geschäft läuft besser in Kriegszeiten als die Baubrancheâ, erwiderte dieser lächelnd.
A rnold Raphel sprach mit einer Gruppe älterer Afghanen, während er immer wieder zu seiner Frau hinübersah, die die weiten ethnischen Teile, die sie zu Anfang der Party getragen hatte, gegen eine Khakihose und ein schwarzes T-Shirt eingetauscht hatte. Einerseits war er erleichtert, dass
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