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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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Griechisch gelernt.
    â€žEr war der Generalsekretär. Wir waren Nachbarn. Und er ist wahrscheinlich in dem Gedanken gestorben, dass ich ihn getötet habe. Dass ich ein beschissener Spion war, den die Armee in den Knast eingeschleust hat.“
    â€žWieso hat er dich dann nicht erkannt? Wenn du sein Nachbar warst, meine ich.“
    â€žDas ist eine lange Geschichte. Sie spielt im Moment keine Rolle.“ Ich greife über den Sitz und nehme seine Hand.
    â€žGut“, sagt Obaid, zum ersten Mal mit dem Anflug eines Lächelns. „Werde jetzt nur nicht sentimental. Das ist nicht der Shigri, den ich kenne. Oder haben die in den paar Tagen geschafft, dich zu ändern?“
    Ich will ihm meine lebensverändernde Erfahrung nicht erzählen, solange ich nicht weiß, wie und warum er von den Toten zurückgekehrt ist.
    â€žWie weit bist du gekommen?“
    â€žNie abgeflogen.“
    â€žDie Schweine“, sage ich.
    â€žSie waren schon da, noch ehe ich überhaupt die Startbahn erreicht hatte.“
    â€žMajor Kiyani?“, frage ich und komme mir sofort blöd vor. „Er muss es gewesen sein. Was glaubst du, wie er es herausgefunden hat?“
    â€žIch habe auch darüber nachgedacht. Ich weiß, du würdest sagen, es war Bannon, der es ihnen gesagt hat, aber warum sollte er? Er hat mich sogar auf die Idee gebracht. Außerdem ist er nur Ausbilder.“
    â€žDer Mann hat ziemlich viele Ideen, findest du nicht? Besonders für einen Ausbilder.“
    Baby O glaubt, das Leben bestünde aus einer Reihe hübscher Zufälle. Wie in den Gedichten, die er liest, wo beliebige Stimmungen und Metaphern Hand in Hand in den Sonnenuntergang spazieren, während die Ursache und die Wirkung eines langsamen Todes auf dem Asphalt krepieren wie neugeborene uneheliche Zwillinge. Ich wünschte, ich könnte ihm die Welt durch Colonel Shigris hervorquellende tote Augen zeigen.
    â€žSchau, Ali.“ Wenn Obaid mich mit meinem Vornamen anspricht, setzt er für gewöhnlich zu einem Vortrag über den Sinn des Lebens an, aber die Eindringlichkeit, die mich immer dazu verführt hat, mich über ihn lustig zu machen, ist aus seiner Stimme verschwunden. Sie ertönt wie aus einer leeren Hülle. „Ich habe es versucht, weil ich nicht zusehen wollte, wie du ihn mit deinem Säbel erstichst und vor meinen Augen von seinen Leibwächtern niedergeballert wirst. Ich hatte Angst. Ich wollte etwas tun.“
    â€žDu hast das gemacht, um meinen Arsch zu retten? Du hast gedacht, du haust einfach mit einem geklauten Flieger ab, steuerst auf das Army House zu, und die sitzen vor dem Monitor und gucken, wie du vorankommst? Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viele Flaks es um diese beschissene Hütte gibt? Die schießen wahrscheinlich jede verirrte Krähe ab.“ Um meine Aussage zu bekräftigen, drücke ich fest seine Hand.
    Obaid zuckt zusammen. Ein Wimmern entfährt seinen Lippen, und mir wird klar, dass er Schmerzen hat. Anscheinend haben diese Schweine ihn nicht in eine VIP-Zelle gesteckt.
    â€žDu hörst mir nicht zu, Shigri. Ich bin kein Kamikazeflieger. Du hast zu hohe Erwartungen an deine Freunde. Du glaubst, ich wollte es für dich tun? Tut mir leid, ich wollte nur für Ablenkung sorgen. Ich habe dein Sendesignal benutzt, damit du deinen albernen Plan nicht ausführen konntest. Mit einem Säbel! Du meine Güte!“
    Ich presse noch einmal seine Hand. Er wimmert laut auf. Der Verband löst sich. Sein Daumen ist blutverkrustet, und der Nagel fehlt.
    Obaid fährt mit seiner Erklärung fort, obwohl mir jeder Appetit auf Fakten vergangen ist.
    â€žIch wollte nirgendwohin. Ich wollte nur dein Leben retten. Genau wie Bannon.“
    â€žIch hätte dich vor diesem verlogenen Yankee warnen sollen, der spielt ein doppeltes Spiel. Ich fasse es nicht, dass du diesem bekifften Komiker mehr vertraut hast als mir.“
    â€žEs war kein schlechter Plan. Unbefugt ein Flugzeug starten, einen Sicherheitsalarm auslösen, und der Präsidentenbesuch wird abgesagt. Dann hätte ich zumindest mit dir reden können und Zeit gehabt, dich zur Vernunft zu bringen.“
    Vielen beschissenen Dank auch. Jemand zerstört mit einem dämlichen Plan dein Lebenswerk, und dann soll man ihm auch noch dankbar sein.
    â€žDas kann man auch anders sehen, Baby O. Du hast einen Freund verpfiffen und wärst selber fast draufgegangen. Und alles, um General

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