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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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kämpfen, um den Status quo zu erhalten. Sie kämpfen, damit ihre Herren sie auch weiterhin in Ketten halten können. Sie untergraben den wahren Klassenkampf von Arbeitern wie Ihnen und mir.“
    Ich bin erleichtert. Endlich bin ich in den Schoß der Bewegung aufgenommen. Ich bin ein Arbeiter, und mein Kampf ist gerecht.
    â€žNach unserem Gewerkschaftsmanifest besteht kein Unterschied zwischen einem Straßenkehrer und einem Soldaten“, sagt er, wahrscheinlich nur, um die Richtlinien für unsere Verbindung zu unterstreichen. „Beide gehen Formen ausgebeuteter Arbeit nach, an beiden mästet sich die militärisch-industrielle Klasse.“
    Ich habe kein Problem damit, in einem allgemeinen Sinne als Arbeiter bezeichnet zu werden, aber ich glaube nicht, dass ich einen sehr guten Straßenfeger abgeben würde.
    â€žWaren Sie Straßenkehrer?“, frage ich. „Ich meine, bevor Sie Generalsekretär wurden.“
    â€žNein.“ Seine Stimme klingt gereizt. „Ich war Mangopflanzer, bevor ich die Straßenfeger organisierte.“
    â€žDarf ich an dieser Stelle einen Einwand äußern, Herr Generalsekretär? Ich habe den Verdacht, Sie sind gegen eine Revolution der Landbevölkerung, weil Sie fürchten, dass man als Erstes Ihre Mangoplantage enteignen wird“, erkläre ich triumphierend, als wären wir nicht in einem unterirdischen Gefängnis, sondern auf einer Versammlung seines Zentralkomitees. Ich stelle mir dabei rauchgeschwängerte Räume mit überquellenden Aschenbechern vor und seufze ergriffen.
    Der Generalsekretär schweigt einen Moment, dann räuspert er sich und sagt entschuldigend: „Ich war selbst Maoist und habe die Mangopflanzer im ganzen Land organisiert. Ich war Gründer und Vorsitzender unseres Verbands. Innerhalb eines Jahres hatten wir strategische Verbindungen zu Mangopflanzern in Indien und Mexiko. Aber unsere Mitglieder waren im Herzen bourgeois, alles Klassenfeinde. Am Tag nahmen sie an unseren Arbeitskreisen teil, was sie aber nicht davon abhielt, abends Mango-Partys für eure Generäle zu veranstalten. Wenn sie begriffen hätten, worum es geht, hätten wir das größte Bauernkollektiv der kapitalistischen Welt werden können. Stellen Sie sich den Schlag vor, den das für die kapitalistische Wirtschaft bedeutet hätte.“
    â€žHerr Generalsekretär“, spreche ich ihn förmlich an. „Darf ich einen weiteren Einwand äußern? Glauben Sie wirklich, Sie könnten die kapitalistische Wirtschaft stürzen, indem Sie die Mangopreise kontrollieren?“
    Am anderen Ende herrscht Stille. Ich schließe die Augen, und als ich sie wieder öffne, tanzen fluoreszierende Kreise in der toten, dunklen Luft vor mir.
    â€žNein, das wurde mir dann auch klar. Deshalb habe ich mich der Unterschicht angeschlossen und angefangen, die Straßenfeger zu organisieren. Aber eure Militärs fürchten sich ja sogar vor den Ärmsten der Armen, vor den Leuten, die eure Gossen reinigen.“ Er steckt den Stein wieder in die Wand.
    Das Gesicht auf dem Boden, die linke Wange im kühlen Sand, mit ausgestreckten Armen, die Handflächen nach oben, versuche ich, Straßenkehrer, Maoisten und fluoreszierende Kreise aus dem Kopf zu bekommen. Der Generalsekretär scheint zu belesen, um eine Verschwörung angezettelt zu haben, ganz zu schweigen von dieser Bombe im Rinnstein. Würde er mir glauben, wenn ich ihm von meinem Plan erzählte? Wir könnten unsere Erfahrungen vergleichen, gegenseitig aus unseren Misserfolgen lernen und Hinweise über unsere Vernehmungsbeamten austauschen. Auf seiner Seite herrscht völlige Stille. Vermutlich ist es an mir, ein Friedensangebot zu machen.
    Ich nehme den Teller mit dem restlichen Essen und schiebe den Backstein auf seine Seite. „Ich habe hier ein bisschen Huhn, wenn Sie möchten“, flüstere ich.
    Ich höre, wie er schnuppert. Seine Hand fährt in das Loch und stößt den Teller zurück. Die Soße spritzt auf mein Hemd. „Ich esse keine Reste von Kollaborateuren.“ Der Backstein wird mit endgültiger Heftigkeit in die Öffnung gedrückt.
    Ich werde wohl doch nicht an der Revolution teilnehmen.
    Ich ziehe mein Hemd aus. Im Dunkeln, die Augenbinde noch um den Hals, versuche ich es zu säubern. Es gibt nichts Ekelerregenderes als Curryflecken auf der Uniform.
    Jemand sorgt sich genügend um mich, um mir

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