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Eine Kiste explodierender Mangos

Eine Kiste explodierender Mangos

Titel: Eine Kiste explodierender Mangos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mohammed Hanif
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ein weiterer Gang. Ein Soldat in Uniform salutiert, öffnet die Tür und salutiert noch einmal. Major Kiyani macht sich nicht die Mühe, zurückzugrüßen. Ich sehe den Soldaten an und nicke ihm zu. Major Kiyani geht in den ersten Raum auf der rechten Seite und kommt mit einer schwarzen Sporttasche heraus, die er an mich weitergibt. Wir machen vor einer weißen Tür mit der Aufschrift Nur Offiziere halt. Ich trete ein. Es riecht süßlich nach Desinfektionsmitteln und irgendwo läuft Wasser. Major Kiyani bleibt in der Tür stehen. „Waschen Sie sich, Sie essen mit einem VIP zu Mittag.“ Seine Schritte entfernen sich. Ich werfe einen Blick in die Sporttasche und finde ein Stück Seife, einen Rasierer, Zahnbürste, eine frische Uniform und eine Flasche Parfüm: Poison.
    Für wen ich mich wohl parfümieren soll?
    Kommt einer der Freunde meines Vaters und holt mich hier raus?
    Mein Blick fällt auf mein Spiegelbild, und ich sehe ein Gespenst. Meine Augen sind zwei trübe rote Tümpel, mein Gesicht ein vertrockneter Kaktus, und meine Uniform hat Curryflecken.
    Eine Woge von Selbstmitleid steigt aus meiner Magengrube auf. Ich versuche es zu unterdrücken, indem ich mir sage: Na gut, ich sehe aus, wie jemand, der in schmutzigen Toiletten und Mogulkerkern haust. Aber zumindest werde ich gelegentlich zum Lunch eingeladen.
    Meine Bewegungen sind langsam. Ich drehe den Hahn auf und halte meine Zeigefingerspitze unter den Wasserstrahl. Ich schaue in den Spiegel. Die Person, die mir entgegenstarrt, ist noch immer ein Fremder für mich. Wahrscheinlich haben sie Obaids Spind geräumt, seine Bücher und Kleider in einem Koffer versiegelt und auf den Speicher gebracht. Mir haben sie dieses Parfüm geschickt, damit ich nicht vergesse, weshalb ich hier bin. Ich frage mich, was sie Obaids Vater erzählt haben. Ob er glaubt, sein Sohn sei ein Märtyrer? Meine Augen brennen.
    Schnell spritze ich mir etwas Wasser auf die Augen, dann wasche ich mir das ganze Gesicht. Ich ziehe das Hemd und die Schuhe aus und stehe nackt bis zur Taille vor dem Spiegel. Ich schaue mich nach Fenstern um. Es gibt eine Lüftung, aber die Öffnung ist zu klein und führt wahrscheinlich sowieso nur in einen Raum voller bewaffneter Wachen. Also werden wir zu Mittag essen.
    Major Kiyani ruft von draußen: „Sie wollen den General doch nicht warten lassen, oder?“
    Ich bin in einem Speisesaal, einem richtigen beschissenen Speisesaal mit weißen Tischdecken, weißem Porzellan und einem Krug Orangensaft. Die blitzenden Messinghauben können das Aroma der Gerichte darunter nicht zurückhalten, und ihr Duft erfüllt den Raum. Der Häftling, so will es scheinen, ist gestorben und direkt in den Himmel eingegangen.
    Major Kiyani steht in der Tür, raucht eine Dunhill und spielt mit dem Goldring an seinem Mittelfinger. Die Speisen, die auf dem Tisch warten, scheinen die letzte seiner Sorgen zu sein. Ich kann es kaum erwarten, dass diese Deckel gelüftet werden. Selbst die Zwiebelringe, die auf der Salatplatte liegen, lassen mein Herz höher schlagen. Major Kiyani schaut in den Gang und geht ein paar Schritte hinaus. Ich stürze mich auf den Krug mit dem Orangensaft und gieße mir ein Glas ein. Mein Mund, wund von den schrecklichen Gerüchen der vergangenen Nächte, brennt, aber meine Kehle begrüßt die Flüssigkeit, und ich leere das Glas in einem langen Zug. Aus dem Gang nähern sich Schritte. Das Klacken von Absätzen ertönt. Major Kiyanis Lachen klingt gezwungen und nervös. General Akhtar betritt, gefolgt von Major Kiyani und einem Kellner mit Turban, den Raum. Ich stehe auf und schlage die Hacken zusammen. Plötzlich fühle ich mich wie der Gastgeber dieses Mittagessens. General Akhtar nimmt am Kopfende der Tafel Platz. Major Kiyani sitzt auf der Kante seines Stuhls. Ich bin unsicher, wie ich mich verhalten soll.
    â€žSetzen Sie sich, mein Sohn.“ General Akhtar schenkt mir ein wohlwollendes Lächeln, als wäre er der einzige Mann auf der Welt, der mich versteht. Seine Taten sprechen eine andere Sprache. Ich will essen. Er will reden.
    â€žIch habe mir Ihre Akte angesehen“, sagt er und legt Messer und Gabel auf seinem Teller ab. „Sie besitzen den scharfen Verstand Ihres Vaters, aber es ist offensichtlich, dass dieser Junge, Ihr Freund …“ Er sieht Major Kiyani an.
    â€žObaid“, sagt dieser. „Obaid-ul-llah

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