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Eine Krone für Alexander (German Edition)

Eine Krone für Alexander (German Edition)

Titel: Eine Krone für Alexander (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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sich auf das Getümmel unmittelbar vor ihm und gab sich völlig dem
rauschhaften Rasen des Kampfes hin.
    Das ist es, wofür ich bestimmt bin, dachte er,
während er darin eintauchte.
    „Das war ein Sieg wie aus dem Lehrbuch“, meinte Polyperchon
später aufgeräumt.
    Sie hatten auf „ihrer“ Seite des Tales ein Lager
aufgeschlagen. Die Verwundeten waren bereits versorgt, die Gefallenen geborgen
worden. Um den Rest würde man sich am nächsten Tag kümmern müssen, heute ging
es nur darum, dass die Soldaten Abstand vom Kampf gewannen und allmählich zur
Ruhe fanden.
    Nachdem Alexander wieder aus seiner Verzückung erwacht war
und die nötigen Befehle erteilt hatte, führte ihn sein erster Weg ins
Lazarettzelt. Die Verluste hielten sich in Grenzen, wie immer, wenn der Feind
in kürzester Zeit vollständig aufgerieben worden war. Als Alexander hereinkam,
winkte ihm einer der Soldaten, einen blutbefleckten Verband um den Kopf, zu und
brüllte: „Da ist ja unser kleiner Prinz, der Sieger über die Maider! Es lebe
Alexander!“
    Alexander war sich zuerst nicht sicher, ob er es schätzte,
als „kleiner Prinz“ tituliert zu werden, doch das Geschrei, das sich erhob,
entschied die Frage. Diese Männer hatten auf seinen Befehl hin gekämpft, obwohl
sie keinen Grund gehabt hatten, ihm zu vertrauen. Sie hatten ihr Bestes gegeben,
sie hatten gesiegt, waren verwundet worden und litten wahrscheinlich unter mehr
oder weniger schlimmen Schmerzen – und doch jubelten sie ihm zu. Sie hatten es
verdient, ihn „kleiner Prinz“ nennen zu dürfen. So lachte er einfach mit und
nahm ihre Glückwünsche entgegen.
    „Und du, Soldat“, sagte er zu dem Mann mit der Kopfbinde,
„erzähl mir, wie du zu diesem Loch in deinem Kopf gekommen bist!“
    Später hatte er den Eindruck, sich die Geschichte jedes einzelnen
Soldaten im Zelt angehört zu haben, in allen ausufernden Details, ehe er
endlich aus dem Lazarett herausgekommen war. Nun saß er am Feuer und hörte zu,
wie Polyperchon und die anderen Offiziere den Verlauf der Schlacht diskutierten.
    „Und dann der Auftritt der Reiter“, sagte Kleitos, „wie wir
mit Gerassel und Geklirre an der Phalanx entlangritten! Und an der Spitze unser
Prinz in seiner Glitzerrüstung – einfach bühnenreif.“ Er machte Alexanders
Stimme nach. „Vorwärts, Männer, mir nach! Ich wusste
gar nicht, dass du so viel Talent hast. Wo hast du das her? Etwa von diesem
Schauspieler, diesem Thessalos?“
    Die „Hauptstadt“ der Maider war wenig mehr als eine
pittoreske Festung, die auf dem Gipfel einer Felsnase klebte, mit einem etwas
groß geratenen Dorf zu ihren Füßen. Es bestand aus einfachen Holzhütten und war
von einer kümmerlichen Palisade umgeben, die kein ernst zu nehmendes Hindernis
darstellte. Tatsächlich verspürte drinnen niemand Lust, das elende Nest gegen
die anrückende Streitmacht zu verteidigen, denn unter den Toten der Schlacht
war auch Kybodarkes selbst gewesen. Ohne ihn brach der Aufstand der Maider in
sich zusammen. Eine Abordnung aus der „Stadt“ erschien und erklärte ihre
bedingungslose Kapitulation.
    „Das erklärt so einiges“, meinte Krateros und starrte
fasziniert auf den glänzenden Inhalt der Truhe, die mit geöffnetem Deckel vor
ihnen stand. Die eisernen Beschläge waren mit fremdartigen Emblemen geschmückt,
Stieren mit Menschenköpfen und orientalisch wirkenden Bärten. Offensichtlich
eine persische Arbeit.
    „Wie viele sind das wohl?“, überlegte Polyperchon und wühlte
im Inhalt der Kiste. „Man müsste gleich mal nachzählen und sehen, wie viel die
Sache den Zipfelmützen wert war.“
    Nachdenklich sagte Alexander: „Die Perser haben also tatsächlich
eine Kiste voll Gold an diesen Kybodarkes geschickt, damit er sich bei den
Maidern zum Häuptling aufschwingen konnte. Als Gegenleistung sollte er meinem
Vater in den Rücken fallen. Das Gold können wir jedenfalls gut brauchen. Ich
bin sicher, der König wird einen Weg finden, es den Persern heimzuzahlen.“
    Die anderen kicherten über das Wortspiel.
    „Hast du wirklich vor, an diesem gottverlassenen Ort eine
Stadt zu gründen?“, fragte Kleitos, als die Besprechung zu Ende war und die anderen
Offiziere das Zelt wieder verlassen hatten.
    „Sicher. Die Holzhütten kommen weg, stattdessen werden
Gebäude aus solidem Stein gebaut, für die einheimische Bevölkerung und die
makedonischen Kolonisten, die sich hier niederlassen werden. Die Festung auf
der Felsnase wird abgerissen, dort kommen die Tempel hin.

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