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Eine Lady verschwindet

Eine Lady verschwindet

Titel: Eine Lady verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hätte ich sie mit einem fügsameren Sklaven versorgt.«
    »Harris verschwand vor ungefähr
drei Jahren von der Westküste«, sagte Larsen, »weil ihm der Boden dort zu heiß
geworden war. Er stand im Ruf, ein wüster Frauenjäger zu sein, vermutlich auch
rauschgiftsüchtig; und seine Freunde gehörten zu den Typen, die dem nächsten
Gully entstiegen zu sein schienen. Im Augenblick scheint es ihm dreckig zu
gehen, und das bedeutet, daß es nicht allzu schwierig sein dürfte, mit ihm
fertig zu werden.«
    »Wie denn?« fragte ich.
    »Natürlich werden wir uns mit
allem einverstanden erklären. Wir pfeifen die Hunde zurück und sind bereit, auf
seine Bedingungen einzugehen, welcher Art sie auch sein mögen.« Larsen lächelte
selbstzufrieden. »Dann geben wir ihm einen vergoldeten Schlüssel zum nächsten
Generaldirektoren-Klo, in dem er sich selber hinunterspülen und aus unserem
Leben verschwinden kann.«
    »Und aus dem Annas auch«, fügte Manatti hinzu.
    »Sind Sie ganz sicher, daß es
Harris ist ?« fragte ich.
    Larsen rollte die Augen zur
Decke. »Wir sind sicher«, sagte er geduldig. »Was ihn betrifft, so hat Vince
Sie ab sofort von Ihrem Auftrag entbunden. Ich nehme an, er hat bereits mit
Barnaby gesprochen und ihm gesagt, er solle dasselbe mit O’Neil tun. Wie Axel Barnabys Reaktion hierauf war, weiß ich nicht. Das müssen wir
herausfinden.«
    »Und mehr noch«, sagte Manatti .
    »Und mehr noch.« Larsen warf
ihm einen giftigen Blick zu. »Sagen Sie ihm, wir wüßten, daß der dritte Mann
Martin Harris sei. Wir schlagen ihm vor, uns seine volle Mithilfe angedeihen zu
lassen, denn wenn Sie und O’Neil zusammenarbeiten,
müßten Sie eigentlich Harris sehr schnell finden. Und mit ihm Anna Flamini .«
    »Wie kommen Sie auf die Idee,
ich könne zu Barnaby gelangen?«
    Larsens buschige Brauen hoben
sich um einen Zentimeter. »Soviel ich von Vince gehört habe, waren Sie heute nachmittag in Eagle’s Rock?
Wenn Sie es einmal geschafft haben, in diese Festung einzudringen, gelingt es
Ihnen doch bestimmt auch ein zweites Mal.«
    »Vielleicht!« brummte ich. »Und
was bringt Sie auf die Idee, es sei für mich und O’Neil hinterher leicht, Harris zu finden?«
    »Wollen Sie behaupten, Ihr Ruf
sei völlig unbegründet?« fragte er ruhig.
    »Es könnte ja auch sein, daß
mir der Auftrag nicht zusagt«, bemerkte ich.
    Seine dicken Lippen zuckten
erneut. »Vince wird mir hoffentlich verzeihen, wenn ich sage, daß ich Sie von
Anfang an für eine unglückliche Wahl gehalten habe, Holman .
Wenn Sie uns dazu zwingen, können wir jederzeit einen neuen Mann finden. Ich
stehe nicht an, Ihnen mit den Konsequenzen zu drohen, die das in diesem Fall
auf Ihre berufliche Reputation haben wird.«
    »Ich werde Barnaby aufsuchen«,
sagte ich, »und mir bis dahin meine Entscheidungen vorbehalten .«
    »Wie Sie wollen«, sagte Manatti . »Alles, was wir verlangen, ist ein positives Resultat,
durch das Anna wieder zur Ordnung gerufen wird. Der wesentliche Punkt ist nun
der, daß Axel Barnaby über den dritten Beteiligten informiert werden muß. Es
muß ihm klargemacht werden, daß wir von Anfang an vorhatten, uns an die
Abmachungen zu halten.«
    »Wer immer die
Stellar-Produktion leitet, ist Stellar-Produktion«, sagte Larsen. »Ich
würde vorschlagen, das nicht aus dem Gedächtnis zu verlieren.«
    »Ganz recht«, sagte Manatti gewichtig und blies eine weitere Rauchwolke quer
über den Schreibtisch. »Die Unterhaltung ist jetzt beendet, Holman .«
    Ich verließ das Arbeitszimmer
und danach das Haus, um zu meinem Wagen zurückzukehren. Die Fahrt nach Hause
dauerte eine Viertelstunde, und das ließ mir reichlich Zeit zum Nachdenken.
Alles war im Grund nur eine Frage der Loyalität, überlegte ich. Wenn ein
Auftraggeber mir gegenüber keine Loyalität empfand, was konnte er dann von
meiner Seite aus erwarten? Die Antwort war einfach: gar nichts.
    Es war gegen elf Uhr dreißig,
als ich heimkam; und als erstes, nachdem ich mir einen Drink besorgt hatte,
rief ich Manny Kruger an. Vielleicht war er
frühzeitig zu Bett gegangen, jedenfalls meldete er sich erst beim fünfzehnten
Rufzeichen.
    »Dreckskerl!« sagte er mit
verschwommener Stimme. »Mich aufzuwecken!«
    »Ihr Appartementgebäude
brennt«, sagte ich schnell. »Gleich werden fünfzehn nackte Blondinen schreiend
in Ihr Schlafzimmer hineinplatzen!«
    »Was?« Ein paar Sekunden lang
herrschte, bis auf das Summen in der Leitung, Schweigen. »Sind Sie verrückt?«
Seiner empörten Stimme nach

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