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Eine Lady verschwindet

Eine Lady verschwindet

Titel: Eine Lady verschwindet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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war er jetzt hellwach. »Ich wohne in einem eigenen
Haus.«
    »Rick Holman hier«, sagte ich. »Wie stehen die Aktien, Manny ?«
    »Es ist mitten in der Nacht«,
sagte er mit erstickter Stimme. »Und Sie rufen mich an, um dumme Witze zu
reißen?«
    »Keine Witze«, sagte ich. »Ich
wollte nur sicher sein, daß Sie wach sind. Sagen Sie mir eins, dann können Sie
sich gleich wieder schlafen legen. Wo kann ich Kurt Manheim finden? Und zwar jetzt sofort?«
    Ich lauschte eine Weile auf
seinen schweren Atem, bis er schließlich seine Stimme wiederfand.
    »Rick, Baby«, sagte er mühsam,
»ich bin der Public-Relations-Direktor der Stellar-Produktion. Nicht wahr?«
    »Ganz recht!« pflichtete ich
bei.
    »Also so was wie ein
Spitzenangestellter. Ja?«
    »Einer der besten«, versicherte
ich ihm.
    »Kurt Manheims Privatleben ist heilig«, sagte er. »Selbst einen Spitzenangestellten wie mich
würde es den Job kosten, wenn ich seine Privatadresse verraten würde, denn sein
Haus liegt zufällig in Beverly Hills, vier Blocks weit von dem Ihren entfernt.«
    »Danke, Manny «,
sagte ich. »Vermutlich würde es für Sie die Gaskammer bedeuten, wenn Sie mir
Straße und Hausnummer mitteilen würden?«
    »Noch Schlimmeres!« Er kicherte
plötzlich. »Haben Sie je von einem emporstrebenden Starlet namens Petunia Mayerling gehört?«
    »Ich kann nicht glauben, daß es
so was wie eine Petunia Mayerling wirklich gibt«, erklärte ich mit Entschiedenheit.
    »Ich habe es auch erst
geglaubt, als Kurt anfing, hinter ihr herzusteigen .
Ich bin überzeugt, daß die beiden im Augenblick in seinem Haus in der Vista
Street achtzehn turteln. Wenn Sie dieses Tête-à-tête stören, alter Freund, dann garantiere ich Ihnen, daß Sie noch vor Morgengrauen
in einer anderen Branche tätig sein werden.«
    »Danke, Manny «,
sagte ich. »Vermutlich muß ich dieses Risiko auf mich nehmen.«
    »Was ist denn so dringend, daß
Sie Manheim zu dieser Nachtzeit sprechen müssen?« Er
barst offensichtlich vor Neugier.
    »Ich weiß es noch nicht genau«,
sagte ich ausweichend. »Was für ein Mensch ist Helmuth Larsen?«
    »Ein Bastard, der es
fertigbringt, mit Zylinder und Stelzen unter dem Bauch einer Schlange hindurchzuspazieren «, antwortete Manny prompt. »Warum?«
    »Reine Neugier«, sagte ich.
»Ist er mit dem Koproduktionsvertrag mit Vince Manatti befaßt ?«
    »Sie fangen an, in mir eine
Angstneurose zu entfachen, Rick! Tatsächlich ist Larsen damit beauftragt.
Natürlich dreht sich alles darum, ob Manatti der Flamini erlaubt, in dem neuen Filmepos als Star
mitzuwirken.«
    »Wie bitte?« fragte ich.
    »Dem Vertrag entsprechend
besitzt Manatti die Flamini mit Haut, Haar und Hintern«, sagte er. »Aber Manheim schlug mächtig auf die Pauke. Keine Flamini — keine
Koproduktionsvereinbarungen, sagt er. Das ist der Punkt, über den Larsen im
Augenblick angeblich verhandelt.«
    »Noch eine Frage«, sagte ich.
    Er stöhnte. »Warum auch nicht,
zum Teufel? Sie scheinen jedenfalls nicht bereit zu sein, mir irgendwelche
Antworten zu geben.«
    »Wer besitzt derzeit den
größten Aktienanteil an der Stellar?«
    »Der letzten Bilanz nach müßte
das Axel Barnaby sein. Aber irgend jemand hat in den letzten paar Monaten gewaltig aufgekauft. Wir wissen nicht wer, denn
der Betreffende verschanzt sich hinter einer Garde von Strohmännern.«
    » Wieviel ist gekauft worden?«
    »Das ist nicht genau
festzustellen, aber jedenfalls ist es viel.«
    »Ausreichend viel, um dem
Betreffenden die Aktienmehrheit zu verschaffen, wenn er seine Anteile mit denen
Axel Barnabys vereinigt?«
    »Rick, Baby!« wimmerte Manny . »Sie bringen mein Magengeschwür in Aufruhr. Wer ist
dieser lausige Drecksack, von dem Sie da reden, nun wirklich?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, log
ich. »Haben Sie je von einem an sich unbedeutenden Schauspieler namens Martin
Harris gehört?«
    »Wollen Sie vielleicht
behaupten, daß irgendein kleiner Chargenspieler, von dem ich noch nie was
gehört habe, die Aktienmehrheit der Stellar erwerben möchte?« kreischte er.
    »Nein«, brummte ich. »Aber
Harris könnte die Schlüsselfigur bei der ganzen Affäre sein. Also finden Sie
über Harris heraus, soviel über ihn herauszubringen ist, und rufen Sie mich
wieder an.«
    Ich legte auf und konnte gerade
mein Glas austrinken, bevor das Telefon klingelte. Manattis Stimme klang wie die eines dekadenten römischen Imperators, der aus seinem
eigenen Grab heraus spricht.
    »Sie brauchen Axel Barnaby
nicht mehr aufzusuchen«,

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