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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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schniefte und tupfte sich ihre Augen mit einem Taschentuch ab. Vielleicht war sie sich gar nicht so sehr darüber bewusst, was sie gerade gesagt hatte. Doch er war es dafür umso mehr. Er beobachtete ihre Freude an dieser kleinen Offenbarung einer längst vergangenen Sache. Es wurde langsam dunkel, aber nicht auf dieser Bank.
    Er war immer noch nicht gut genug für sie. Wenn sie sich jemals einen Gönner suchen wollte, konnte sie es weitaus besser treffen.
    Außer sie liebte ihn. Dann würde sie auf das, was für sie am besten war, verzichten. Er konnte wahrscheinlich alles haben, was ihm Thornridge anbot, und Celia obendrein, genau wie Castleford es vorhergesagt hatte.
    »Es ist gut, dich sagen zu hören, dass du mich liebst, Celia. Es ist gut, dass wir darüber reden, dass Liebe ein Teil dessen geworden ist, was zwischen uns besteht.«
    Sie hielt inne und sah ihn fragend, fast ängstlich an.
    Er musste lächeln, aber ihr Gesichtsausdruck berührte ihn mit seiner Traurigkeit. »Ich spreche auch von meiner Liebe, mein Schatz. Du verdienst es mehr, geliebt zu werden, als du jemals wissen wirst.«
    Da begann sie zu schluchzen und die Tränen ließen ihre Augen noch tausendmal heller strahlen.
    Er nahm sie in seine Arme. »Es ist höchste Zeit, uns zu entscheiden, welche Geschichte es sein soll, Celia.«
    Sie schmiegte sich an ihn und atmete tief durch. »Ich denke die, die wir begonnen haben. Meine Freunde akzeptieren sie, zumindest die, die wichtig sind. Sobald du mit Thornridge gesprochen hast, sobald er akzeptiert, was er dir schuldet, wird es außerdem die einzig erlaubte Geschichte sein. Nur dass ich keine Geschenke will, Jonathan. Ich will nicht, dass es eine solche Affäre wird.«
    »In dem, was du sagst, liegt viel Wahrheit. Nur dass ich nicht daran gewöhnt bin, mir von anderen meine Geschichte vorschreiben zu lassen. Genauso wenig wie du, wie du bewiesen hast.« Er gab ihr einen Kuss. »Ich sagte, dass ich dich nicht so einfach aufgeben werde. Nichts von dem, was wir miteinander teilen. Ich werde jetzt, wo du mir gesagt hast, dass du mich liebst, niemals riskieren, diese Liebe zu verlieren. Ich finde, dass wir heiraten sollten, Celia, damit ich mir sicher sein kann, dass du für immer zu mir gehörst.«
    Eine herrliche Freude überstrahlte ihr Gesicht. Dann sah ihn die Celia, die von Alessandra unterrichtet worden war, voller Liebe und Zärtlichkeit an, aber auch mit viel zu viel weltlichem Realismus. »Ich danke dir dafür, Jonathan. Ich fühle mich geehrt und geschmeichelt, und ich werde diesen Moment niemals vergessen. Doch es darf nicht sein. Sobald du deinen Cousin davon überzeugt hast, das Richtige zu tun, wirst du ein vollkommen normales Leben haben. Normaler als das der meisten, denke ich.«
    »Ich habe mich bereits mit ihm getroffen. Ich habe meine Möglichkeiten bereits abgewogen. Ich handle nicht aus einem Impuls heraus, Celia. Ich weiß, was ich gewinnen und verlieren werde.«
    Sie blickte ihm tief in die Augen. »Du meinst es ernst, nicht wahr?«
    »Ich meine es so ernst wie nichts zuvor.«
    Ein weiterer langer Blick voll zurückhaltender Freude. Dann breitete sich der schönste Ausdruck in ihrem Gesicht aus, und die Zurückhaltung verschwand. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn leidenschaftlich.
    Dann hob sie ihren Kopf, um zu den Fenstern des Hauses zu schauen. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne tauchten ihr Profil in ein orangerotes Glühen. Mit einem schelmischen Funkeln in den Augen setzte sie sich rittlings auf seinen Schoß und sah ihn an.
    »Küss mich«, flüsterte sie. »Küss mich und dann erfüll mich, damit dieses süße Erstaunen, das ich empfinde, mein Herz vor reiner Glückseligkeit nicht sprengt.«
    Er küsste sie. Sie schmiegte sich enger an ihn und hob ihren Rock. Innerhalb von Momenten war er in ihr, mit ihr verbunden, und wiegte in einem langsamen Rhythmus auf die Ekstase zu, während ihr Stöhnen von ihrer Liebe kündete und ihn in ihr Licht zog.
    Sie gingen an diesem Abend ins Theater. Celia trug den hermelinbesetzten Mantel ihrer Mutter über einem zurückhaltenden weißen Kleid, das geschmackvoll mit Spitze drapiert war. Jonathan hatte eine Kutsche gemietet und sie abgeholt, als würde er nicht auf dem Dachboden wohnen.
    Er sah immer wie ein Mann von Welt aus, und sein Rang war nicht anzuzweifeln, auch wenn er offiziell gar keinen hatte. Seine Manieren und sein Selbstvertrauen strahlten die Wahrheit aus, entschied sie, während sie ihm in der

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