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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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folgte. Keine lange. Sie dauerte höchstens fünf Sekunden, aber sie war unmissverständlich da.
    Verity konnte unter ihrer Haube kaum ein Lächeln verbergen, während sie sich über ihre Listen beugte. Daphne schien plötzlich fast zu gelassen.
    Celia starrte zu Audrianna, die wiederum errötete.
    »Es ist mir herausgerutscht«, gab sie zu. »Ich habe vergessen, dass du es mir im Vertrauen erzählt hast. Wir sprachen darüber, dass er bei Daphne übernachtet hat, als du auch dort warst, und ich … nun ja, ich …« Sie schien gleichzeitig zerknirscht und amüsiert.
    Daphnes Arm legte sich um ihre Schultern. »Wir verurteilen dich nicht, Celia. Wenn du damit zufrieden bist, sind wir es auch.«
    Zufrieden, ein seltsames Wort. Sie nahm an, dass sie zufrieden war. Sicherlich war es mit Jonathan die letzte Woche über sehr gut gelaufen. Nicht nur auf körperlicher Ebene, die mit neuen Emotionen erfüllt war. Sondern auch bei den kleinen Dingen, zum Beispiel, wie er sie morgens ansah, und die Küsse, die er ihr im Vorbeigehen gab.
    Warum also färbte die Wehmut diese Zufriedenheit manchmal ein, als wäre sie nur mehr eine Erinnerung? Es war dem Gefühl ziemlich ähnlich, das sie verspürte, wenn sie durch dieses Haus ging, das sie vielleicht schon bald verlieren würde.
    »Da wir es alle wissen und du nun auch weißt, dass wir es wissen, habe ich eine Einladung«, sagte Audrianna. »Wir gehen heute Abend ins Theater, Celia. Verity und Hawkeswell schließen sich uns in unserer Loge an. Und soviel ich weiß, wird Mr Albrighton ebenfalls dabei sein. Ich möchte, dass du auch mitkommst.«
    »Ich glaube nicht, dass Jonathan meine Teilnahme zu schätzen wissen wird, Audrianna. Er rechnet damit, bald von Thornridge anerkannt zu werden. Das ist kein guter Moment, um seinen Namen mit meinem in Verbindung bringen zu lassen.«
    Ihre Freundinnen tauschten Blicke aus. Sie verstanden natürlich, was sie meinte. Diese guten Frauen akzeptierten sie zwar, aber sie gaben nicht vor, dass ihre Herkunft und Vorgeschichte keine Rolle spielten.
    »Du wirst doch nur mit ihm in einer Loge sitzen, Celia«, sagte Verity. »Warum lässt du nicht Mr Albrighton entscheiden, ob das seinen Aussichten schaden könnte?«
    Da bat Verity Daphne bei einer Liste um Hilfe. Audrianna legte den Kopf in den Nacken, sodass die Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fielen. »Die Gerüche hier sind so intensiv. Findest du nicht auch, Celia? Man kann richtig spüren, wie die Natur wieder zum Leben erwacht.«
    »Wahrscheinlich macht dich dein Zustand empfindlicher dafür, Audrianna, aber ich stimme dir zu, dass der Frühling mit seinem Versprechen auf einen neuen Anfang alle Sinne mit Hoffnung erfüllt.«
    Er fand Celia auf der Terrasse, wo sie auf einer Bank in der Nähe der Gartentür saß. Die Sonne sank langsam, und es hatte sich merklich abgekühlt. Sie hatte ihre Haube abgenommen. Auf ihrem Schoß lag ein Skizzenbuch, doch sie zeichnete nichts.
    Er neigte seinen Kopf, um die Seite zu sehen, an der sie gearbeitet hatte. »Wie ich sehe, haben die Damen und du einige Veränderungen geplant.«
    »Es war ein Vorwand, um uns zu treffen.« Sie deutete auf die Zeichnung. »Das hier wird niemals umgesetzt werden. Früher oder später wird Mr Watson jemanden schicken, um eine Inventur zu machen.
    Er setzte sich neben sie. »Das glaube ich nicht, Celia. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass er niemals kommen wird.«
    Sie sah ihn verwirrt an. Dann klärte sich ihr Ausdruck. »Jonathan, hast du Anthony dieses Geld gegeben?«
    »Das habe ich nicht. Ich habe deine Wünsche respektiert.«
    »Ich danke dir. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, dass du so etwas tust.«
    Er nahm das Skizzenbuch und blätterte zurück, um zu sehen, was sie noch gezeichnet hatte. »Allerdings habe ich vor ein paar Tagen mit Anthony gesprochen.«
    Aus dem Augenwinkel sah er ihre neugierige Skepsis.
    »Das hast du also?«
    »Hmm.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Lass mich mal überlegen. Die übliche Begrüßung. Die Bitte um ein Gespräch unter vier Augen. Eine Erinnerung daran, dass ich ein alter Freund der Familie bin, so etwas in der Art. Alles sehr freundlich. Eventuell habe ich angedeutet, dass kein Ehrenmann versuchen würde, eine Frau so in sein Bett zu zwingen, wie er es gerade versuchen würde. Ja, ich glaube, das kam auch zur Sprache. Ich denke, dass ich vielleicht angedeutet habe, dass es mir nicht besonders gefallen würde, wenn er weitere Schritte unternehmen sollte, um dir dieses Haus

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